Aktuell


Biologische Vielfalt in Deutschland

Röttgen: In schwierigen Zeiten Naturkapital sichern

Tagung zur Biologischen Vielfalt

BMU Pressemitteilung, 27.5.10

In den kommenden Jahren wird ein Bundesprogramm "Biologische Vielfalt" ein wichtiges Instrument für die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt bilden. Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat die gesellschaftlichen Akteure eingeladen, dieses Programm mit zu gestalten. "Die Bewahrung der biologischen Vielfalt ist kein Luxus. Gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen wir unser Naturkapital sichern", sagte der Bundesumweltminister auf einer Tagung in Köln, dem "3. Nationalen Forum zur biologischen Vielfalt".

"Das Bundesprogramm soll ein Motor und Impulsgeber für den Schutz und den nachhaltigen Umgang mit der biologischen Vielfalt in Deutschland werden. Ich will das Programm in unserer Gesellschaft breit verankern und daher die relevanten Akteure in die Entwicklung und Umsetzung einbeziehen", sagte Röttgen.

Als möglichen Schwerpunkt des im Koalitionsvertrag vereinbarten Programms nannte der Bundesumweltminister die Bewahrung der Dienstleistungen der Natur als Existenzgrundlage für Mensch und Wirtschaft. "Wie selbstverständlich nutzen wir täglich zahlreiche Dienstleistungen der Natur und somit der biologischen Vielfalt: frische und saubere Luft, sauberes Wasser, bestäubende Insekten, CO2-Speicherung in Wäldern, Mooren, Böden und Weltmeeren. Diese Leistungen könnten ohne die Kraft der Natur, ohne biologische Vielfalt nur mit hohem technischem Aufwand zu sehr hohen Kosten erbracht werden", so Röttgen.

Ein anderer möglicher Schwerpunkt könnte der Schutz der Arten sein, für die Deutschland eine besondere Verantwortung hat. Das gilt zum Beispiel für die Wildkatze, den Fischotter oder die Gelbbauchunke, eine Krötenart. Auch die Sicherung von sogenannten "Hot Spots" der biologischen Vielfalt, dies sind Landschaften, in denen besonders viele verschiedene Arten und Lebensräume auf engem Raum zu finden sind, könnte im Focus des Programms stehen.

Den Kern der Naturschutzpolitik der Bundesregierung bildet die "Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt". In Zahlen ausgedrückt ist das eine Strategie mit rund 330 Zielen und rund 430 Maßnahmen sowie einem Zeithorizont bis 2020. "Die Nationale Strategie ist nicht eine Strategie des Umweltministers allein, sondern eine Strategie der ganzen Bundesregierung. Damit wollen wir die Gefährdung der biologischen Vielfalt aufhalten und eine Trendwende erreichen", betonte Röttgen.

Der Bundesumweltminister verwies darauf, dass die Bundesregierung sich bereits konkrete zusätzliche Maßnahmen vorgenommen habe mit Schwerpunkten bei der Vernetzung ökologisch besonders wertvoller Gebiete, der internationalen Naturschutzpolitik, dem Schutz der Wälder sowie dem Schutz der biologischen Vielfalt der Meere, insbesondere durch eine nachhaltige, naturverträgliche Fischerei.


Tschimpke: Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland wirksam verbessern

NABU-Stellungnahme zum 3. Nationalen Forum zur biologischen Vielfalt

NABU Pressemitteilung, 27.5.10

Köln - Anlässlich des heute stattfindenden 3. Nationalen Forums zur biologischen Vielfalt hat NABU-Präsident Olaf Tschimpke eine überzeugende Ausgestaltung des geplanten Bundesprogramms Biologisch Vielfalt gefordert. „Wer Milliarden für Rettungsschirme aller Art in Bewegung setzen kann, der kann sich beim Schutz unserer unmittelbaren Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen nicht wegducken“, so Tschimpke. Angesichts der insgesamt knappen Haushaltslage müsse bei der Ausgestaltung des Programms darauf geachtet werden, dass dauerhaft wirksame Maßnahmen bevorzugt gefördert werden. „Wir wollen keine neuen Dauersubventionen für die Land- und Forstwirtschaft schaffen“, so Tschimpke weiter.

Tschimpke: „Das im Koalitionsvertrag vereinbarte Bundesprogramm muss der Unterstützung der Umsetzung von Maßnahmen der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ dienen. In den Jahren bis 2012 ist das Bundesprogramm mit mindestens 300 Millionen Euro jährlich auszustatten.“


Tausende erkunden am bundesweiten Wandertag die biologische Vielfalt in Deutschland

Minister Norbert Röttgen und BfN-Präsidentin Beate Jessel im Siebengebirge unterwegs

BMU/BfN Pressemitteilung, 22.5.10

Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat heute im Siebengebirge gemeinsam mit der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Beate Jessel den bundesweiten Wandertag zur biologischen Vielfalt eröffnet. Das Echo auf die gemeinsame Aktion, die aus Anlass des Internationalen Jahres der biologischen Vielfalt ins Leben gerufen wurde, ist riesig: Zu den schätzungsweise rund 1000 Wanderungen, die zwischen Alpen und Ostsee stattfinden, werden Tausende Teilnehmer erwartet. Die sachkundig geführten Wanderungen werden von Umweltverbänden, Landesverwaltungen, den Nationalen Naturlandschaften ebenso wie von Bauern- und anderen Nutzerverbänden sowie wissenschaftlichen Einrichtungen angeboten.

Minister Röttgen zeigte sich beeindruckt vom breiten Interesse an den Wanderaktionen, die unter dem Motto "Gemeinsam Wandern - Deutschlands Vielfalt erleben" stehen. "Wandern ist hervorragend geeignet, die Vielfalt der Landschaft und der Arten in Deutschland kennenzulernen. Schutz und Nutzung der Natur in Einklang zu bringen, ist neben dem Klimaschutz eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit. Auch in unserem Land sind Tier- und Pflanzenarten sowie ihre Lebensräume akut gefährdet. Mit dem bundesweiten Wandertag wollen wir für verstärkte Anstrengungen zum Erhalt unserer biologischen Vielfalt werben. Daher danke ich allen, die daran beteiligt sind, denn die Vielfalt der Organisatoren ist mindestens genauso groß wie die biologische", sagte der Minister.

"Das BfN möchte mit dem Wandertag zeigen, dass der Schutz der Biodiversität kein Luxus ist", sagte BfN-Präsidentin Jessel. "Die Natur ist unsere Existenz- und Wirtschaftsgrundlage: Sie liefert uns Nahrung und sauberes Wasser, Insekten sichern unsere Ernten, indem sie Obst- und Gemüsepflanzen bestäuben. Schöne Landschaften sind zudem wichtig für unser inneres Wohlbefinden, sie dienen unserer Gesundheit und Erholung", so Jessel.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Ursula Heinen-Esser nimmt im Rahmen des Bergischen Tags der Vielfalt ebenfalls am heutigen Samstag an einer Wanderung durch den Naturpark Bergisches Land teil. Im Mittelpunkt der Tour wird die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft stehen. "Im Naturpark wird beispielhaft gezeigt, wie die nachhaltige Nutzung der Natur dem Menschen dient: Sie ist nicht nur Voraussetzung für die Erzeugung gesunder Nahrungsmittel, sondern sie ist auch wichtige Einkommensquelle gerade im ländlichen Raum. Damit können zugleich regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt werden, die für alle in der Region lebenden Menschen von Vorteil sind", sagte Frau Heinen-Esser.







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