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Papierspar-Projekt

Papier sparen - Schulen schließen den Kreislauf

Von Hannah Samland, Greenpeace-Online, 18.8.11

226 Kilogramm Papier hat jeder Deutsche im Jahr 2009 verbraucht, 11,5 Millionen Blatt Papier kamen allein in Wuppertaler Schulen im selben Jahr in Schülerhand. Die Schulen sind Papier-Großverbraucher. Ob die Kopien der Lehrer oder die Schulhefte der Kinder - überall findet sich Papier, meistens kein umweltfreundliches. Für Grundschullehrerin und Greenpeacerin der Wuppertaler Gruppe Brigitte Weber war daher klar: Das muss sich ändern! Und nach und nach sehen das auch die Schulen ein.

"Vor zehn bis 15 Jahren haben wir schon einmal den Versuch unternommen, Schulen anzuschreiben, ob sie recyceltes Papier verwenden wollen. Die Reaktion war gleich null", erzählt Brigitte Weber. Als sie dann selbst Grundschullehrerin wurde und die Abläufe einer Schule kannte, wusste sie, dass sie jetzt etwas verändern kann.

"Ich habe einmal hochgerechnet, wie viele Schulhefte ein Schüler pro Jahr verbraucht, und war selbst erstaunt", sagt sie. Das Ergebnis: Ein einziger Schüler, der klein schreibt und seine Hefte nicht verliert, braucht circa 50 Hefte in seiner Grundschullaufbahn. Bundesweit werden pro Schuljahr circa 200 Millionen Schulhefte verkauft - nur fünf bis zehn Prozent davon bestehen aus recyceltem Papier. Es sind aber nicht nur die Schulhefte, sondern auch das Papier in den Druck- und Kopiergeräten der Schulen, die den hohen Papierverbrauch der Deutschen fördern. Würden allein die Halbjahreszeugnisse für die rund neun Millionen Schüler in ganz Deutschland auf einer DIN A 4-Seite umweltfreundlichen Papier gedruckt werden, könnte man so viel Energie einsparen, dass 18.000 Lehrerzimmer ein Jahr lang täglich mit einer Kanne heißem Kaffee versorgt werden könnten.

Brigitte Weber sieht aber die Problematik nicht nur bundesweit, sondern vor allem vor Ort. "Überall - sogar auf dem Pausenhof - stehen blaue Papiertonnen. Das ist zwar gut, reicht aber nicht, da recyceltes Papier nicht gekauft wird. Das ist kein Kreislauf. Schulen müssen diesen Kreislauf schließen", erklärt die Grundschullehrerin. Mit Fakten und einem Vortrag im Gepäck hat Brigitte Weber zuerst an ihrer Schule vorgesprochen. "Ich habe einen Vortrag gehalten und danach war eigentlich nur noch die Frage, wie wir das organisieren", erzählt sie. Ein voller Erfolg - die Fakten haben überzeugt. Denn würden alle Wuppertaler Schulen allein auf Recycling-Kopierpapier umstellen, würde man rund 100 Tonnen Holz, zwei Millionen Liter Wasser, 9000 Tonnen CO2 und über eine Millionen MJ Energie einsparen. Das Gremium sah das ein und willigte ein, die Schule umzustellen.

Auch die Schule ihres Sohnes stellte nach Brigitte Webers Vorschlag komplett auf Recyclingpapier um. Eine weitere Schule steht in den Startlöchern. "Jede Schule organisiert sich dabei anders", erklärt Brigitte Weber. "Die einen machen Heft-Sammelbestellungen an der Schule für alle Schüler, andere machen ein Schülerprojekt daraus, bei dem die Schüler einen kleinen 'Heft-Laden' in der Schule haben und dabei gleichzeitig lernen, mit Geld umzugehen."

Egal wie die Umstellung erfolgt, sie ist in jedem Falle richtig. Denn angesichts der Zahlen sieht man, dass man auch im Kleinen angefangen große Dinge bewirken kann.

Weitere Informationen zu Recyclingpapier und der Arbeit der Wuppertaler Gruppe gibt es hier: Klimaschutz beginnt beim Papier.




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