AktuellNaturschutz in Thüringen
Thüringen will biologische Vielfalt schützenVon Georg Grünewald, inSüdthüringen.de , 7.10.11http://www.insuedthueringen.de/regional/thueringen/thuefwthuedeu/Thueringen-will-biologische-Vielfalt-schuetzen;art83467,1771551 Umweltausschuss ändert Gesetzesvorlage für HainichVon Matthias Thüsing, Thüringer Allgemeine, 7.10.11http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Umweltausschuss-aendert-Gesetzesvorlage-fuer-Hainich-1282509467 Spechtbäume und ungenutzte FlächenForstwirtschaft und Naturschutz sind vereinbarNABU Pressemitteilung, 4.10.11 Berlin/Heilbronn „Ökologie und Ökonomie müssen keine Gegensätze sein, das beweisen die engagierten Forstleute im Kreisforstamt Heilbronn“, stellte NABU-Präsident Olaf Tschimpke bei seinem Besuch des Forstreviers Untergruppenbach im Landkreis Heilbronn fest. Das Kreisforstamt ist eine weitere Station, die der NABU-Präsident im Internationalen Jahr der Wälder besucht hat. Vor dem Hintergrund der Ernennung fünf deutscher Buchenwaldgebiete zum Unesco-Weltnaturerbe betonte der NABU-Präsident: „Alte und naturnahe Buchenwälder gehören zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen der Welt. Für ihren Schutz tragen wir in Deutschland eine besondere Verantwortung.“ Wichtig dafür ist die Ausweisung von Waldschutzgebieten auf rund fünf Prozent der Waldfläche sowie eine naturverträgliche Forstwirtschaft. In Begleitung des baden-württembergischen Forstpräsidenten Martin Strittmatter und des NABU-Landesvorsitzenden Andre Baumann ließ sich der NABU-Präsident unter der fachkundigen Führung des Heilbronner Forstamtsleiters Karl-Heinz Lieber und des Revierleiters Jörg Kuebart die Umsetzung des baden-württembergischen Alt- und Totholzkonzeptes im Gemeindewald Untergruppenbach sowie die Prinzipien der naturgemäßen Waldwirtschaft erläutern. „Das Prinzip ist einfach. Im naturgemäßen Waldbau versuchen wir die natürlichen Prozesse der Waldökosysteme für uns zu nutzen. Das spart Kosten und fördert die Produktivität und Stabilität der Wälder“, erklärte Lieber. Für den Schutz bedrohter Arten setzen Lieber und Kuebart auf sogenannte Waldrefugien und Habitatbaumgruppen und den Rat von Naturschutz-Experten. „Ein Spechtexperte hat für uns den gesamten Wald durchkämmt und Bäume mit Spechthöhlen und andere für bedrohte Tierarten wichtige Merkmale markiert. Wo sich solche Bäume häufen, weisen wir Waldrefugien und Habitatbaumgruppen aus. An diese Flächen kommt keine Säge mehr ran, die Bäume bleiben im Wald, sie werden alt und zerfallen schließlich. Dieses Mosaik an urwaldähnlichen Strukturen ist das, worauf es uns ankommt. Viele bedrohte Tierarten sind auf diese Strukturen angewiesen, doch leider fehlen sie in unseren Wirtschaftswäldern noch allzu häufig“, schilderte Kuebart die Situation. Im Kreisforstamt Heilbronn ruht die Holznutzung auf rund acht Prozent der Waldfläche, langfristig sollen es zehn werden. Ein Ziel, das nicht nur in Untergruppenbach, sondern auch im baden-württembergischen Staatswald umgesetzt werden soll. „Neben dem wirklich vorbildlichen Alt- und Totholzkonzept sollen mindestens fünf Prozent der Staatswaldfläche zu Bannwäldern entwickelt werden“, erklärte NABU-Landesvorsitzender Andre Baumann. Bannwälder sind größer als Waldrefugien und wesentlich kleiner als ein Nationalpark. Sie sind wichtige Rückzugsräume für bedrohte Arten. NABU-Präsident Olaf Tschimpke lobte das engagierte Vorgehen der Forstleute in Heilbronn: „Vor wenigen Tagen durfte ich in Thüringen die wilde Schönheit der Buchenwälder im Nationalpark Hainich bestaunen, die zum Weltnaturerbe gekürt wurden. Baden-Württemberg hat zwar keinen Nationalpark, aber hier in Heilbronn wird gezeigt, dass auch außerhalb von Schutzgebieten ein wichtiger Beitrag zum Schutz bedrohter Lebensräume geleistet werden kann.“ Der NABU wünscht sich, dass noch mehr Förster diesem Beispiel folgen. » zurück |
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