AktuellEU-Naturschutzförderung
NABU fordert 1,7 Milliarden für Umweltschutz-Förderprogramm LIFEEU muss in gesunde Umwelt statt in fragwürdige Agrarindustrie investierenNABU Pressemitteilung, 18.9.12 Berlin/Brüssel Der NABU fordert das Europäische Parlament auf, am morgigen Mittwoch einer deutlichen Aufstockung der künftigen Naturschutzförderung durch EU-Mittel zuzustimmen. Dem Umweltausschuss der Volksvertretung liegt ein entsprechender Antrag aus fast allen Fraktionen vor, der nach Berechnungen des NABU auf eine Erhöhung des Förderprogramms LIFE von derzeit gut 300 Millionen Euro auf über eine Milliarde Euro pro Jahr hinauslaufen würde. „In Zeiten knapper Kassen und grassierender Wirtschaftskrisen muss der EU-Haushalt dringend umgeschichtet werden: weg von fragwürdigen naturschädlichen Subventionen an die Agrarindustrie, hin zu gezielten Investitionen in eine gesunde Umwelt. Das schafft auf die Dauer auch mehr Arbeitsplätze und hilft Wohlstand langfristig zu sichern“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Mit bisher nur einem Viertelprozent des EU-Haushalts habe das LIFE-Programm schon jetzt viel erreicht, nicht nur für den Erhalt bedrohter Arten und Lebensräume, sondern auch für den Schutz von Klima, Böden und Gewässern. Auch der Europäische Rechnungshof habe die große Bedeutung von LIFE gewürdigt. Der NABU fordert, dass LIFE künftig mindestens ein Prozent des EU-Haushalts, das bedeutet 1,7 Milliarden Euro, im Jahr erhält. Damit könnten 15 bis 20 Prozent der Kosten des einzigartigen Natura-2000-Schutzgebietsnetzes getragen werden. Andernfalls bliebe der Beschluss der Staats- und Regierungschefs der EU, das Artensterben in Europa bis 2020 zu stoppen, ein leeres Versprechen. Konkret heißt es in dem morgen im Europäischen Parlament vorliegenden Änderungsantrag zur LIFE-Verordnung, das Förderprogramm solle künftig mindestens zehn Prozent der Kosten des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes Natura 2000 decken, die von der Europäischen Kommission, den Mitgliedstaaten und dem Parlament auf knapp sechs Milliarden Euro jährlich geschätzt werden. Der Umweltausschuss des Deutschen Bundestags sowie der Bundesrat haben bereits in ähnlichen Stellungnahmen die Bundesregierung dazu aufgefordert, sich in Brüssel für eine solche Aufstockung einzusetzen. Der NABU erwartet nun von der Bundeskanzlerin und ihrem Außenminister, die in den nächsten Monaten die Verhandlungen führen werden, dies entsprechend durchzusetzen. In Deutschland wurden seit 1992 knapp 300 Projekte mit etwas mehr als 250 Millionen Euro durch LIFE gefördert. Dazu gehört die Rettung des größten Moorgebiets Südwestdeutschlands am Federsee. Dort führt der NABU gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Tübingen, dem Landkreis Biberach und anderen Partnern Maßnahmen zur Wiedervernässung des international bedeutsamen Moores durch. Artenvielfalt in Deutschland schrumpft weiterNabu-Präsident fordert vernünftige Balance der Interessen von Naturschutz und WirtschaftDeutschlandfunk, 18.9.12 http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/1869938/ » zurück |
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