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Wissenschaftlichen Beirat für Waldpolitik

Aigner gründet „Wissenschaftlichen Beirat für Waldpolitik“

Der Expertenrat soll den Diskurs über die nachhaltige Waldnutzung fördern und dem BMELV beratend zur Seite stehen

BMELV Pressemitteilung, 30.5.13

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat einen „Wissenschaftlichen Beirat für Waldpolitik“ ins Leben gerufen. Dieser soll das Bundeslandwirtschaftsministerium künftig in allen Fragen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung beraten und dazu beitragen, die Entscheidungsgrundlagen für die Forstpolitik in Deutschland weiter zu verbessern, um den vielfältigen Ansprüchen der Gesellschaft an die Wälder und ihre Relevanz für den Klimaschutz, als Rohstofflieferant, als Lebensraum für Flora und Fauna und als Rückzugsraum für Erholung suchende Menschen gerecht zu werden. „Unsere Wälder sind wertvoll, wir dürfen sie nicht überfordern. Deshalb ist es eine große Herausforderung für die Politik, die verschiedenen Ansprüche an den Wald in einer Gesamtabwägung zu bewerten und optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Für die Zukunft des Waldes ist es entscheidend, eine ausgewogene Balance zwischen seiner Nutzung, seinem Schutz und dem Erholungsangebot für die Bevölkerung zu finden. Dafür brauchen wir belegbare, wissenschaftliche Grundlagen darüber, wie zum Beispiel Naturschutz wirksam gewährleistet werden kann oder welche ökonomischen Auswirkungen Auflagen für Waldbesitzer haben“, sagte Aigner.

Der Expertenrat soll den Diskurs über die nachhaltige Waldnutzung fördern. Er soll helfen, die teils divergierenden Ansprüche an Klimaleistung, Biodiversität, Rohstoffbasis, Erholungs¬leistung und Energie wissenschaftlich fundiert aufeinander abzustimmen und mögliche Konflikte zu lösen. Besonderen Wert legt Bundesministerin Aigner darauf, den Beirat auf eine breite wissenschaftliche Grundlage zu stellen und Wissenschaftler aus allen relevanten Fachrichtungen einzubeziehen. Zurzeit läuft der Auswahl- und Berufungsprozess.

Ein hoher Bedarf an Begleitforschung besteht insbesondere im forstlichen Umweltmonitoring – zum Beispiel im Rahmen der Kronenzustandserhebung, der Bundeswaldinventur oder der Bodenzustandserhebung. Das Wissen über Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald sowie über den Zusammenhang zwischen Waldbewirtschaftung und biologischer Vielfalt soll ebenfalls verbessert werden, um bestehende wissenschaftliche Lücken zu schließen. Diese und weitere Fragen wird der Expertenrat begleiten und dafür Sorge tragen, dass die Ergebnisse in die politischen Entscheidungsprozesse Eingang finden.

Hintergrundinformation

Obwohl Deutschland eines der am dichtesten besiedelten und industrialisierten Länder Europas ist, besteht rund ein Drittel der Landesfläche aus Wald. Rund 11,1 Millionen der insgesamt rund 36 Millionen Hektar umfassenden Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt. Mit 42,1 Prozent ist Hessen das Bundesland mit dem prozentual höchsten Anteil Waldfläche, gefolgt von Rheinland-Pfalz (41,7 Prozent) und Saarland (38,3 Prozent). Die häufigsten Baumarten sind hierzulande die Nadelbäume Fichte (28 Prozent) und Kiefer (24 Prozent), gefolgt von den Laubbäumen Buche (15 Prozent) und Eiche (10 Prozent). Alle vier Baum¬arten nehmen zusammen rund drei Viertel der Waldfläche ein. Insgesamt wachsen in den deutschen Wäldern 76 unterschiedliche Baumarten.

Der Wald in Deutschland wird regelmäßig einer umfassenden Inventur unterzogen. Nach den ersten beiden Bundeswaldinventuren in den Jahren 1987 und 2002 werden die Ergebnisse der dritten deutschen Bundeswaldinventur gegenwärtig im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz umfassend ausgewertet und aufwändig analysiert. Die Veröffentlichung ist im Jahr 2015 vorgesehen.




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