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Grünes Programm zu Waldpolitik

Grüne Bundes- und Landespolitiker legen Bund-Länder-Programm Wald- und Holzwirtschaft vor

Behm: Zielkonflikte zwischen Holznutzung und Waldnaturschutz nur mit integrierten Konzepten zu lösen

Pressemitteilung von Cornelia Behm, Sprecherin für Ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 10. Juli 2013

Mehrere Bundes- und Landespolitiker von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben ein "Bund-Länder-Programm Wald- und Holzwirtschaft" vorgelegt, mit dem sie darlegen, welche Maßnahmen aus bündnisgrüner Sicht im Bereich der Waldpolitik in Bund und Ländern ergriffen werden sollten.

"Der bestehende Zielkonflikt zwischen Holznutzung und Waldnaturschutz darf weder einseitig zugunsten der Holznutzung noch des Naturschutzes gelöst werden," fordert Cornelia Behm, Sprecherin für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. "Eine maximierte Holzproduktion ohne jede Rücksicht auf den Naturschutz ist keine sinnvolle Option - genauso wenig wie ein Naturschutz, der sich nicht darum schert, dass eine Wirtschaft und Gesellschaft, die den Rohstoff Erdöl nach und nach ersetzen muss, auf Holz angewiesen ist. Wir brauchen daher eine Wald- und Holzpolitik, die ökologische und ökonomische Aspekte sinnvoll integriert. Dafür legen wir mit dem vorliegenden Bund-Länder-Programm Holz- und Forstwirtschaft ein umfassendes Konzept vor, das neben waldpolitischen auch energie- und ressourcenpolitische Forderungen enthält."

In ihrem Bund-Länder-Programm Wald- und Holzwirtschaft formulieren die Bündnisgrünen naturnahe Wälder als zentrales Ziel der Waldpolitik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Der begrenzte Rohstoff Holz müsse in naturnah bewirtschafteten Wäldern so nachhaltig und naturverträglich wie möglich und ohne Abbau der Holzvorräte bereitgestellt werden. Der ökologische Waldumbau müsse demnach fortgesetzt, ökologische Mindestanforderungen in den Waldgesetzt formuliert und die Waldbauförderung ökologischer ausgerichtet werden. Zentral sei auch eine Überarbeitung des Jagdrechtes.

Einen hohen Stellenwert nimmt - für ein bündnisgrünes Programm selbstverständlich - auch der Waldnaturschutz ein. Das fünf-Prozent-Ziel für Wälder mit natürlicher Walddynamik wollen sie umsetzen, den Totholzanteil in den Wäldern erhöhen, den Vertragsnaturschutz als Instrument des Waldnaturschutzes etablieren und Wälder und Waldbesitzer auch von Lasten der Gewässerunterhaltung entlasten. Deutschland müsse aber auch Verantwortung für den weltweiten Schutz von Wäldern übernehmen und einen größeren Fokus auf Wiederbewaldungsprojekte legen, um den Waldverlust zum Teil wieder ausgleichen zu können.

In dem Papier bekennen sich die Grünen-PolitikerInnen vor dem Hintergrund der Endlichkeit fossiler Rohstoffe aber auch dazu, dass die Nutzung des Rohstoffes sinnvoll und notwendig ist und deshalb der allergrößte Teil der Wälder in Deutschland genutzt wird. Die Optionen für eine langfristige Verwertung von Holz sollen durch gezielte Investitionen im Bereich der Forschungs- und Innovationsförderung fortentwickelt werden, u.a. durch die Entwicklung neuer Produkte auf Basis von Holz. Da der Rohstoff Holz nur begrenzt zur Verfügung steht, legen die Bündnisgrünen einen großen Fokus auf eine Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz bei der Holznutzung. Ziel müsse es sein, aus weniger Holz mehr Wohlstand zu schöpfen als bisher. Dazu müsse der mengenmäßige Einsatz von Holz im energetischen Bereich gebremst, die Effektivität z.B. durch Modernisierung von Öfen erhöht und mehr Holzprodukte recycelt werden.

Daneben wollen sie auch Maßnahmen zur Mobilisierung von Holz aus dem Kleinprivatwald ergreifen und die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse stärken sowie bisher passive Waldbesitzer aktivieren.




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