AktuellNaturschutz in Wäldern
NABU-Bundesverband zeichnet das Saarland und den SaarForst Landesbetrieb ausTschimpke: Wald-Konzept ist bundesweit vorbildlichNABU Pressemitteilung, 5.11.13 Berlin/Otzenhausen Der NABU hat das Saarland und dessen SaarForst Landesbetrieb für den aus Naturschutzsicht vorbildlichen Umgang mit dem Wald am heutigen Dienstag ausgezeichnet. Die vom Umweltministerium erlassene Richtlinie für die Bewirtschaftung des Staatswaldes im Saarland, der sich zusätzlich viele kommunale Waldbetriebe angeschlossen haben, orientiert sich an den natürlichen Prozessen des Waldes und schützt und fördert die Artenvielfalt. Rund zehn Prozent der Waldfläche dürfen sich dabei ohne forstliche Eingriffe wieder als Urwälder von morgen entwickeln. „So sieht wirklich nachhaltige und multifunktionale Waldbewirtschaftung aus. Das Selbstverständnis, mit dem der SaarForst den Bürgerwald bewirtschaftet, ist bundesweit für einen Staatsforstbetrieb einmalig und absolut vorbildlich“, gratulierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke dem Umweltministerium und SaarForst Landesbetrieb zu mehr als einem viertel Jahrhundert naturschonender Forstwirtschaft. SaarForst habe die zentrale Verantwortung für die ihm anvertraute Natur erkannt und achtet auf den Erhalt und die Förderung unseres Weltnaturerbes die Buchenwälder. „Mit 100 Kubikmetern Biotopholz pro Hektar Wirtschaftswald strebt SaarForst nach heutigem Wissensstand ausreichende Mengen an Totholz und dicker, alter Bäume an. Diese bieten überlebenswichtige Strukturen für bedrohte Tiere wie die Bechsteinfledermaus oder auch den durch Stuttgart 21 berühmt gewordenen Juchtenkäfer. Aber auch Moose, Flechten und Pilze finden darin einen unersetzbaren Lebensraum“, sagt NABU-Waldexperte Stefan Adler. Gemeinsam mit den zehn Prozent Naturwaldflächen und der schonenden Waldbewirtschaftung im Wirtschaftswald schaffe SaarForst ein buntes Netzwerk für die Artenvielfalt, mit dem nach derzeitiger Einschätzung des NABU der Erhalt der Artenvielfalt gewährleistet werden kann. Im Saarland beweisen die Förster, dass sie mit ihrem Bewirtschaftungskonzept im Vergleich zur konventionellen Forstwirtschaft, einen qualitativ hochwertigen Rohstoff bereitstellen und den Ansprüchen des Naturschutzes gerecht werden können. „Wir fordern daher eine starke Unterstützung der Leistungen von SaarForst durch die saarländische Politik. Eine anspruchsvolle Waldbetreuung erfordert viel Zeit und eine gute Kenntnis über die örtlichen Gegebenheiten. Ökologische Waldbewirtschaftung braucht qualifiziertes Personal“, forderte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. NABU begrüßt Pläne für länderübergreifenden Nationalpark im Hochwald-IdarwaldTschimpke: Wilde Wälder sind wertvoller Lebensraum für Tiere und PflanzenNABU Pressemitteilung, 5.11.13 Berlin/Otzenhausen Der NABU begrüßt die Pläne der Länder Rheinland-Pfalz und Saarland, einen gemeinsamen Wald-Nationalpark in der Region des Hunsrücks von mehr als 10.000 Hektar Fläche auszuweisen. Damit setzen sie ein deutliches Zeichen, dass sie den Schutz der biologischen Vielfalt ernst nehmen. „Wir wissen heute, dass sich in der Region gerade mal gut zwei Prozent des Waldes als wilde, natürliche Wälder entwickeln dürfen. Diese Urwälder von morgen werden zu den wertvollsten Lebensräumen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland- Pfalz und Anke Rehlinger, Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, Saarland. Damit unterstützen die Länder das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 fünf Prozent des Waldes einer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Nationalparks sind das geeignetste Mittel, um auf großer Fläche die Artenvielfalt zu fördern, denn es wird eine Fülle von verschiedenen Lebensräumen geschützt. Studien belegen immer wieder den Zusammenhang zwischen Flächengröße und Anzahl der vorkommenden Arten. „Mit steigender Flächengröße nimmt die Zahl der Arten im entsprechenden Gebiet zu. Viele Tiere wie beispielsweise Habichtskauz und Weißrückenspecht brauchen ein großes Areal, um überlebensfähige Populationen sicher zu stellen“, erklärt NABU-Waldexperte Stefan Adler. Neben dem Schutz von Tier- und Pflanzenarten und deren Populationsentwicklung kommt Nationalparks auch die Funktion als Ausgangsort für die Wiederverbreitung heute bedrohter Arten wie beispielsweise dem Pilz Zitronengelbe Tramete oder dem Drachenkäfer zu. „Auch für den Menschen sind Nationalparks von unschätzbarem Wert. Hier wird in einigen Jahren wieder wirkliche Wildnis erlebbar sein Natur, wie wir sie heute kaum noch kennen. Auch werden aus Nationalparks Erkenntnisse gewonnen, wie die Natur auf sich ändernde Umweltbedingungen reagiert. Das sind wichtige Informationen, um im Rahmen einer naturverträglichen Forstwirtschaft die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen“, so NABU-Präsident Tschimpke. Deutschland wird wilder!WWF-Pressemitteilung, 5.11.13Die Gewinner des WWF-Wettbewerbs „Wildes Deutschland“ stehen fest: 50 lokale und regionale Naturschutzprojekte von Rügen bis Bayern werden in den nächsten zwei Jahren durch den WWF gefördert. Ziel des Wettbewerbs war es, Ideen für eine Stärkung des „Naturschutzes vor der eigenen Haustür“ zu fördern. Das Spektrum der ausgezeichneten Projekte reicht dabei vom Bau eines Bienenhotels über Nisthilfen für Wanderfalken an Autobahnbrücken bis zur Wisent-Besenderung. Die 50 Gewinner kommen dabei aus 14 verschiedenen Bundesländern und werden in den kommenden zwei Jahren mit bis zu 5000 Euro durch den WWF gefördert. „Die Vielfalt der Ideen, mit denen Deutschland wilder werden kann, hat mich begeistert. Es ist großartig, dass die Gewinner über das ganze Land verteilt Projekte umsetzen werden und zudem aus ganz unterschiedlichen Bereichen stammen - von Schulklassen über Autobahnmeistereien bis hin zu Umweltverbänden “, unterstreicht Diana Pretzell, Leiterin Naturschutz in Deutschland beim WWF. Um die besten Ideen zum Schutz von Gewässern, Wäldern und Küsten oder Aktionen zum Erhalt der Natur in der Stadt zu krönen, hatte der WWF eine neun-köpfige Experten-Jury einberufen. Sie wählte aus den 131 eingereichten Projektideen 50 Gewinner aus. Als Kriterien galten dafür der naturschutzfachliche Wert, der Innovationsgrad sowie die umweltbildende, integrierende und öffentliche Wirksamkeit. Übersichtskarte und Gewinnerprojekte im Profil: http://www.wwf.de/wildes-deutschland-2013/ » zurück |
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