Aktuell


Projekt zu Alpenflusslandschaften

Neues Projekt stärkt Alpenflusslandschaften von Ammersee bis Zugspitze

BMUB/BfN Pressemitteilung, 5.12.14

Zwischen Ammersee und Zugspitze findet sich eine einzigartige Vielfalt unterschiedlichster Ökosysteme. Ihr Schutz ist das Ziel eines neuen Projekts im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, das vom Bundesumweltministerium mit 3,5 Millionen Euro gefördert wird.

Die oberbayerische Projektregion umfasst ein Gebiet vom Tiefland bis in die Alpen. Landschaftsprägend sind die vier Alpenflüsse Isar, Loisach, Ammer und Lech. Diese Wildflusslandschaften zeichnen sich durch einen einzigartigen Reichtum an seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten aus. Mit einem breiten Bündel aus Maßnahmen des Naturmanagements, der Öffentlichkeitsarbeit und der Umweltbildung will das Projekt "Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze" beispielhaft zur Sicherung der voralpinen Flusslandschaften beitragen.

Die Projektregion umfasst zwei von bundesweit 30 sogenannten "Hotspots der biologischen Vielfalt". Hotspots sind Gebiete, die sich durch eine besonders hohe Dichte und Vielfalt an charakteristischen Arten, Populationen und Lebensräumen auszeichnen.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Die Alpenflüsse gehören zu den herausragenden Kostbarkeiten der Natur in Deutschland. Mit dem Projekt wollen wir dabei helfen, dass stark gefährdete Arten wie die Ammerseeforelle oder die Fluss-Seeschwalbe hier dauerhaft eine Heimat finden. Das Projekt ergreift zugleich zahlreiche Initiativen, um Einheimische und Besucher für die biologische Vielfalt dieser Region zu begeistern."

BfN-Präsidentin Beate Jessel: "Trotz vieler Eingriffe und Veränderungen übernehmen die alpinen Flüsse mit ihren Auen eine extrem wichtige Funktion im Biotopverbund und beheimaten wertvolle Lebensraumtypen sowie Tier- und Pflanzenarten. Es freut uns, dass sich ein solch breit angelegter Verbund aus unterschiedlichsten Akteuren gefunden hat, um dieses Naturkapital für heutige und zukünftige Generationen zu erhalten und zu entwickeln."

Das Projekt "Alpenflusslandschaften: Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze" wird vom Bundesumweltministerium mit rund 3,5 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz fachlich begleitet. Koordiniert wird das sechsjährige Projekt vom WWF Deutschland. Der groß angelegte Projektverbund umfasst weitere 15 Partner aus Naturschutzverbänden, Landkreisen, Unternehmen, Tourismus-, Bildungs- und kirchlichen Organisationen.

Das Projekt sieht unter anderem den Erhalt und die Wiederansiedlung von stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten der Alpenflüsse vor. Durch die Bewahrung und Wiederherstellung ihrer Lebensräume soll das Vorkommen von z. B. Flussseeschwalbe, Ammerseeforelle oder Alpen-Knorpellattich dauerhaft gesichert werden.

Das Bundesprogramm "Biologische Vielfalt"

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.


Jeder Alpenfluss ein „kleiner Amazonas“

Hotspot-Projekt „Alpenflusslandschaften“ startet

WWF Pressemitteilung, 5.12.14

Die Alpen zählen laut WWF zu den wertvollsten Ökoregionen Europas und ihre naturnahen Wildflüsse bilden Hotspots der Vielfalt von Arten und Lebensräumen. Ein neues, weitreichendes Naturschutzprojekt soll die einzigartigen, ökologischen Hotspots an Isar, Loisach, Ammer und Lech schützen und widerherstellen. Die Projektregion in Oberbayern umfasst ein Gebiet vom Tiefland bis in die Alpen. Die zentrale Anlaufstelle des rund 3,5 Millionen Euro umfassenden Projekts wird das WWF-Büro in Weilheim sein. Weitere Stützpunkt sind das LBV-Büro in Wolfratshausen und die Projektstelle „Lebensraum Lechtal“ in Schongau.

„Jeder Alpenfluss könnte ein kleiner Amazonas sein, ein Juwel der biologischen Vielfalt. Doch viele Wildflüsse wurden in Ketten gelegt. Sie sind aufgestaut, eingedämmt, kanalisiert oder begradigt, ihrer natürlichen Dynamik und ihrer Auen beraubt. Umso wichtiger ist dieses umfassende Naturschutzvorhaben“, erklärt WWF-Projektleiterin Claire Tranter. Vorgesehen sind in den kommenden Jahren auch die Wiederansiedlung und der Erhalt von stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Durch die Bewahrung und Wiederherstellung ihrer Lebensräume soll das Vorkommen von Flussseeschwalbe, Ammerseeforelle oder Alpen-Knorpellattich dauerhaft gesichert werden.

Das auf sechs Jahre ausgelegte Hotspot-Projekt „Alpenflusslandschaften: Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“ wird mit rund 3,5 Mio. Euro aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt des Bundesumweltministeriums gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz fachlich begleitet. Koordiniert wird das die Arbeit vom WWF Deutschland. Der Projektverbund umfasst 15 Partner aus Naturschutzverbänden, Landkreisen, Unternehmen, Tourismus-, Bildungs- und kirchlichen Organisationen. Außerdem unterstützt der Bayerische Naturschutzfonds das Projekt.


NABU: Wieder mehr Weißstörche in Deutschland

Höchster Bestand seit mehr als 50 Jahren

NABU Pressemitteilung, 5.12.14

Berlin – Nach Beobachtungen der Vogelschützer im NABU ist die aktuelle Entwicklung bei Deutschlands Weißstörchen positiv. Zu diesem Ergebnis kam die Bestandszählung der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) „Weißstorchschutz“ des NABU. Nach einigen Jahren mit gutem Bruterfolg siedelt sich der Storchennachwuchs wieder in Deutschland an. Außerdem sind die Weißstörche in den vergangenen Jahren in ihren Rastgebieten gut durch den Winter gekommen.

„Es dürften insgesamt mehr als 6000 Storchenpaare im Lande gebrütet haben“, sagt Christoph Kaatz, Sprecher der BAG „Weißstorchschutz“ des NABU. Somit brüten in Deutschland so viele Storchenpaare wie vor mehr als 50 Jahren. Jedoch ist die Entwicklung landesweit nicht gleichmäßig verteilt. Die Zahl der Brutpaare nahm in den westlichen Bundesländern um durchschnittlich 15 Prozent zu – in den östlichen Bundesländern waren es knapp fünf Prozent. Dennoch leben im Osten mit circa 3200 Paaren immer noch mehr Störche als im Westen.

Ursache dafür sind vor allem die Winterquartiere der Störche, denn in Deutschland treffen die Populationen von Westziehern und Ostziehern aufeinander. Während die Westzieher häufig in Spanien überwintern und nur geringe Gefahren zu bestehen haben, müssen die Ostzieher den gefahrvollen Weg nach Ost- und Südafrika und zurück bestehen. „So ist die Verlustrate während des Zuges für die Westzieher niedriger und die Brutpopulation nimmt deshalb stärker zu“, fasst Christoph Kaatz zusammen.

Der Bruterfolg schwanke von Region zu Region. Da wo es im Sommer stark regnete, kamen zahlreiche Jungvögel in den Nestern um. In anderen Regionen, wie beispielsweise Schleswig-Holstein, lag der Bruterfolg leicht über dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Doch ganz sorgenfrei schauen die NABU-Storchenschützer nicht in die Zukunft. In Deutschlands Nordosten hat trotz alledem in den vergangenen zehn Jahren ein merklicher Schwund der Storchenpaare stattgefunden, der auch durch den Zuwachs in diesem Jahr nicht ausgeglichen wurde. In Mecklenburg-Vorpommern brüteten 2004 immerhin 1142 Paare, während es im vergangenen Sommer nur noch 855 Paare waren. Gerade hier hat ein starker Wandel in der Agrarlandschaft stattgefunden – Grünland verschwand, Mais- und Rapsäcker nahmen dagegen zu.

In ganz Deutschland ist im Frühjahr und Sommer eine große Anzahl von ehrenamtlichen NABU-Aktiven unterwegs um alljährlich die Zahl der Storchenpaare zu zählen und ihre Jungenzahl zu erfassen. Sie haben sich in der NABU BAG „Weißstorchschutz“ zusammengeschlossen.




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