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Eröffnung Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Dreyer/Kramp-Karrenbauer/Hendricks: Nationalpark ist Glücksfall für die Region

Gemeinsame Pressemitteilung von BMUB mit Rheinland-Pfalz und Saarland, 23.5.15

Die Ministerpräsidentinnen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland, Malu Dreyer und Annegret Kramp-Karrenbauer, haben heute am Hunsrückhaus zusammen mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den ersten länderübergreifenden Nationalpark Hunsrück-Hochwald in einem Festakt mit über 1000 Gästen eröffnet.

"Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist ein Nationalpark für die Natur und für die Menschen. Für den Naturschutz in Rheinland-Pfalz und dem Saarland und die Erhaltung der biologischen Vielfalt unserer Heimat ist die Eröffnung des ersten Nationalparks wirklich ein historischer Tag", erklärten die beiden Ministerpräsidentinnen. Der Nationalpark leiste einen ganz konkreten und wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. "Gleichzeitig erwarten wir vom Nationalpark auch wichtige Impulse für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und den Tourismus in dieser Region. Er ist eine der Antworten auf den demographischen Wandel in Rheinland-Pfalz und wird den Menschen in der Region Chancen und Perspektiven eröffnen", erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Die Ausweisung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald ist ein wichtiges und starkes Signal für mehr Naturschutz in Deutschland. Der neue Nationalpark ist mit seinen Buchenwäldern und seinem Artenreichtum ein besonders kostbares Stück Natur in Deutschland. Nationalparke lassen uns erleben, wie es ist, wenn Menschen ausnahmsweise mal nicht in die Abläufe der Natur eingreifen. Das ist ein Erlebnis, das wir auch künftigen Generationen in diesem Nationalpark ermöglichen wollen."

"Die Waldlandschaft des Hunsrücks und des Hochwalds ist einfach schön, sie ist Teil unserer Heimat, und der Nationalpark ist ein Ort, diese Schönheit zu erleben, sich an der Stille der Waldes zu erfreuen und seine zwar nicht spektakulären, aber nicht minder interessanten Wunder zu erkunden", sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die saarländische Regierungschefin weiter: "Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald mag der jüngste sein in Deutschland, aber diese Region hat mit dem keltischen Ringwall in Otzenhausen und den vielen keltisch-römischen Bodendenkmälern eine lange Geschichte, auf die wir mit Stolz zurückblicken und die wir mit Neugier und Forschergeist für uns, aber auch die Gäste von außerhalb, wieder entdecken und erkunden sollten. Darin liegt eine große Chance."

"Der Nationalpark ist auch ein Musterbeispiel für gelungene Bürgerbeteiligung. In der intensiven Zusammenarbeit wurden zusammen mit den Menschen der Region die besten Lösungen gesucht und gefunden. Dieser Prozess wird auch weiterhin über die verschiedenen Gremien wie die Nationalparkversammlung und den Beirat erfolgen. Das ist im Staatsvertrag verankert. Für die erfolgreiche Arbeit möchte ich ausdrücklich Umweltministerin Ulrike Höfken und ihrem Team danken", so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Aufarbeitung und Bewusstmachung der Geschichte in der Hochwald-Region verleihe dem Nationalpark ein Alleinstellungsmerkmal. Deshalb habe man im Logo des neuen Parks ein Symbol der keltischen Geschichte mit der Wildkatze zur Keltenkatze kombiniert.

„Ich möchte die Menschen in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Deutschland und von überall her einladen: besuchen Sie unseren Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Erholen Sie sich und genießen Sie die Gastfreundschaft der Menschen in der Region und erzählen sie überall weiter, wie schön es hier ist“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

In Deutschland gibt es ein weltweit vorbildliches Netz an großen Schutzgebieten. Mit Hunsrück-Hochwald gehören dazu jetzt 16 Nationalparke, 16 Biosphärenreservate und über 100 Naturparke. In den deutschen Nationalparken gilt das Prinzip, dass die Natur sich ohne das Zutun des Menschen entwickeln darf. Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, auf zwei Prozent der Landesfläche die Natur sich selbst zu überlassen. Der neue Nationalpark ist ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung.


Nationalpark Hunsrück-Hochwald eröffnet: Raum für Storch und Wildkatze

Wald so weit das Auge reicht: In Deutschlands Westen bietet ein neuer Nationalpark vielen Arten ein zu Hause. Doch unsere Wälder brauchen noch mehr Schutz.

Von Jasmin Sarwoko, Greenpeace-Online, 27.5.15

Der neue Nationalpark Hunsrück-Hochwald erstreckt sich mit rund 10.000 Hektar Fläche sowohl über Teile von Rheinland-Pfalz, als auch über Bereiche des Saarlands. Er beherbergt zahlreiche heimische Tier- und Pflanzenarten. Am 23. Mai waren mehr als 2000 Besucher bei der Eröffnung des Nationalparks dabei.

„Chance für Regionalentwicklung und sanften Tourismus“

„Greenpeace beglückwünscht alle, die sich in ihrer Gemeinde, der Verwaltung oder im Landesparlament für den Nationalpark eingesetzt haben“, sagt Alexander Wenzel, Sprecher der ehrenamtlichen Greenpeace-Gruppe Frankfurt. „Der neue Nationalpark ist ein Gewinn für uns alle. Er bietet große Chancen für die Regionalentwicklung und den Ausbau des sanften Tourismus. Vor allem gibt er schützenswerten Arten wie Wildkatze und Schwarzstorch einen Lebensraum.“ Der Dialog zwischen Politik und Bürgern trug entscheidend dazu bei, dass das Nationalparkprojekt erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Waldschutz noch verbesserungswürdig

Die Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und des Saarlands leisten mit der Einrichtung des Nationalparks einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der sogenannten Nationalen Biodiversitätsstrategie. Die darin enthaltenen Maßnahmen und Ziele zur Erhaltung der Artenvielfalt wurden bereits 2007 von der Bundesregierung verabschiedet. Bis zum Jahr 2020 sollen demnach zehn Prozent der öffentlichen Wälder in Deutschland gesetzlich bindend aus der forstlichen Nutzung genommen werden. Doch dieses Ziel liegt momentan noch in weiter Ferne.

„In Deutschland sind bisher nur 1,9 Prozent der Wälder rechtlich verbindlich vor der Säge sicher. Das ist viel zu wenig!“, sagt Sandra Hieke, Diplom-Forstwirtin und Greenpeace-Expertin für Wälder. „Die Bundesregierung muss weiter an der Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie festhalten und auch international zum Vorbild beim Waldschutz werden. Dafür müssen die Bundesländer weitere Großschutzgebiete ausweisen.“

Die Natur reguliert sich selbst

Für die Schutzkategorie Nationalpark geben die international anerkannten Kriterien der Weltnaturschutzunion IUCN vor, dass sich die Natur auf mindestens 75 Prozent der Fläche selbst überlassen ist. Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald soll dies allerdings erst in 30 Jahren der Fall sein. So lange sind in den Entwicklungszonen noch forstliche Eingriffe erlaubt. Hier sollten die Landesregierungen schnellstmöglich nachbessern. Denn die echten Naturzonen im Nationalpark Hunsrück-Hochwald erstrecken sich derzeit nur über 24 Prozent seiner Fläche – ein geringer Anteil verglichen mit anderen Nationalparks in Deutschland.

Deren Gesamtfläche entspricht einem Anteil von 0,6 Prozent des Bundesgebietes (bezogen auf die Landfläche Deutschlands ohne marine Gebiete). Greenpeace fordert die Landesregierungen deshalb auf, die Maßnahmen der Nationalen Biodiversitätsstrategie konsequenter und schneller umzusetzen – damit die Artenvielfalt in unseren Wäldern wieder eine Chance hat, sich natürlich zu entwickeln.


Der Urwald von morgen steht in Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz und das Saarland haben ab sofort ein neues Prunkstuck in Sachen Naturschutz - den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Das Schutzgebiet soll am Pfingstwochenende eröffnet werden.

(dpa) - 19. Mai, 2015

http://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article141105354/Der-Urwald-von-morgen-steht-in-Rheinland-Pfalz.html


Naturschutz mit Augenmaß

Kommentar von Axel Weiss, SWR, 22.5.15

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/kommentar-nationalpark-hunsrueck-hochwald-naturschutz-mit-augenmass/-/id=1682/did=15566786/nid=1682/kqb8of/index.html




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