Aktuell


Tag des Waldes

Schmidt: "Den Wald schützen und nützen"

Internationaler Tag des Waldes: Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt betont den besonderen Wert des Waldes für Menschen und Tiere
Update der App "Die kleine Waldfibel" mit neuen Tipps für Waldbesuche


BMEL Pressemitteilung, 21.3.16

Zum Internationalen Tag des Waldes am Montag, 21. März 2016, hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt die vielfältige Bedeutung des Waldes für Klimaschutz, Artenvielfalt, Wirtschaft und Erholung bekräftigt.

"Der Wald bringt uns Erholung und wirtschaftliche Erträge, er beherbergt eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und dient dem Klimaschutz. Gesunde und gut bewirtschaftete Wälder sind wichtige CO2-Reservoires, hier wird schädliches Treibhausgas in enormem Mengen gebunden. Meine Maxime ist deshalb schützen und nützen. Mit dem neuen Bundeswaldgesetz schaffen wir es, den Wald noch besser zu bewahren und die Waldbesitzer bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung zu unterstützen."

Zum Internationalen Tag des Waldes wurde auch die App zur Waldfibel des Bundeslandwirtschaftsministeriums aktualisiert und erweitert. Mit der App "Die kleine Waldfibel" können Nutzer jetzt die Stockwerke des Waldes erkunden und erfahren, was ein Förster macht und wie Holz geerntet wird. "Die kleine Waldfibel" ist die ideale Begleiterin für alle Waldspaziergänge: Mit ihren Tier- und Pflanzenbeschreibungen ermöglicht sie tiefe Einblicke in den Wald, außerdem bietet sie interaktive Elemente wie das Waldquiz, die Baumhöhenmessung und die Tierstimmen. Die kostenlose App wurde bereits mehr als 400.000 Mal heruntergeladen. "Die kleine Waldfibel" kann auf Smartphone und Tablets genutzt werden, sie ist im iTunes App Store (iOS) und im Google Play Store (Android) erhältlich. Informationen zur App finden Sie auch auf der Website des BMEL.


Wälder für Biodiversität und Klimaschutz aktivieren

Zum „Tag des Waldes“ fordert der NABU eine schnelle Umsetzung des 5-Prozent-Ziels für nutzungsfreie Wälder in Thüringen

NABU Thüringen Pressemitteilung, 20.3.16

Jena. Der NABU Thüringen nimmt den „Internationalen Tag des Waldes“ am 21. März zum Anlass, um auf die Wichtigkeit von nutzungsfreien Wäldern aufmerksam zu machen. „Klimaschutz fängt im Wald an. Wälder ohne Holzeinschlag speichern den Kohlenstoff über viele Jahrhunderte im Holz und im Waldboden“, sagt Mike Jessat der Landesvorsitzende des NABU Thüringen.

Forstwirtschaftlich ungenutzte Wälder entwickeln einen sehr hohen Totholzanteil. Wenn viel Holz stehen und liegen bleibt, wirkt sich das positiv auf die biologische Vielfalt aus. Laut des Naturschützers sollen nicht nur Zweige und Äste im Wald belassen werden, sondern vor allem auch die dicken Stämme: „Diese müssen wir der Natur wiedergeben. Eine Buche, die mit einhundert Jahren geschlagen wird, hätte noch mehrere hundert Jahre stehen können. Im Waldboden wird der Kohlenstoff des Stammes nochmals mehrere Jahrhunderte gespeichert bis Organismen diesen in Kohlendioxid umgewandelt haben. Wird der Stamm vom Forst entnommen, so wird der Großteil des Kohlenstoffs nach nur wenigen Jahren wieder die Atmosphäre als Kohlendioxid erreicht haben. Nur ein verschwindend geringer Teil überdauert in Form von Möbeln oder Bauholz ein Jahrhundert“, so Jessat.

In diesem Zusammenhang verweist der NABU noch einmal auf die Vereinbarung der Landesregierung im Koalitionsvertrag, 5 Prozent des Waldes in Thüringen aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen. Wichtig ist, große zusammenhängende Waldflächen von über 1 000 Hektar Größe vor dem Holzentzug zu bewahren und als Waldwildnis zu entwickeln, was internationalen Forderungen nahe kommt. „Nur das Zulassen echter natürlicher Prozesse von Werden bis Vergehen kann das Überleben seltener Urwaldreliktarten sichern“, erläutert Mike Jessat, „und das geht nicht auf einer Ansammlung von Splitterflächen.“ Außerdem müsse Schluss damit sein, aus den Wäldern, die künftig nutzungsfrei sein sollen, schnell noch die alten Bäume herauszunehmen. „Gerade alte Bäume sind ökologisch wertvoll und bieten vielen Tier-, Pflanzen-, Pilz- und Flechtenarten einen Lebensraum.“


Gülle killt Wald

Robin Wood Pressemitteilung, 20.3.16

Zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März fordert ROBIN WOOD für den Schutz der Wälder eine ökologische Wende in der Landwirtschaft. Rund zwei Drittel der Wälder in Deutschland sind laut Waldzustandsbericht der Bundesregierung geschädigt. Eine entscheidende Ursache dafür sind die hohen Stickstoffemissionen aus der landwirtschaftlichen Tierproduktion.

ROBIN WOOD fordert daher, die Tierproduktion drastisch zu reduzieren und insbesondere keine neuen Anlagen zur Massentierhaltung mehr zu genehmigen.

Unter den Luftschadstoffen, die dem Wald zusetzen, sind die Emissionen von Stickstoffverbindungen aus den Bereichen Industrie und Verkehr (Stickoxide) sowie der Landwirtschaft (Ammoniak) die bei weitem stärkste Schadstoffgruppe. Beide Stickstoffverbindungen versauern die Waldböden und schaffen Nährstoffungleichgewichte, die die Wälder schwächen. Doch während der Ausstoß aus dem Straßenverkehr und der Industrie seit Jahren zurückgeht, sind die Emissionen aus Tiermist, Gülle und Ackerböden inzwischen für rund 60 Prozent aller Stickstoff-Emissionen verantwortlich.

„Gülle killt Wald. Das weiß auch Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt. Doch darüber schweigt er, denn sonst müsste er der Öffentlichkeit erklären, warum er nichts gegen die viel zu hohen Stickstoff-Emissionen in seinem Zuständigkeitsbereich unternimmt“, kritisiert Rudolf Fenner, Waldreferent bei ROBIN WOOD.

Besonders stark leiden hierzulande Buchen und Eichen. Äußerlich gesund erscheinen gerade noch rund 20 Prozent dieser beiden Waldbaumarten. Doch Bundesminister Christian Schmidt redet die Situation schön und verkündete kürzlich in einer Presseerklärung: „Der Buche geht es besser.“

„Minister Schmidt lügt den Bürgerinnen und Bürgern was in die Tasche, denn der Buche geht es heute genauso schlecht wie in den vielen Jahren zuvor. 2014 ging es ihr allerdings besonders schlecht, weil in diesem Jahr die Buchen einen starken Fruchtansatz hatten, der sie zusätzlich schwächte“, erläutert Fenner. Kein Wort verliert der Minister darüber, dass der Zustand von Buchen und Eichen in den achtziger Jahren, als das Waldsterben die gesamte Republik beunruhigte, noch deutlich besser war als heute.

Das Jahr 2015 war geprägt durch eine langanhaltende Hitze- und Dürreperiode, die zunächst in der Landwirtschaft, später dann auch in den Wäldern – besonders in den Monaten August und September – zu Trockenstress-Situationen in mehreren Bundesländern führte. Die zu erwartenden Folgen dieser Dürre schlagen in der jetzigen Statistik nicht zu Buche, da die Datenerhebung für die alljährliche Waldschadensbilanz bereits im Juli beginnt. Es ist daher davon auszugehen, dass der Wald im vergangenen Jahr noch deutlich stärkere Schäden davongetragen hat, als im Waldzustandsbericht der Bundesregierung steht.

Der kommende Montag (21. März) ist der Internationale Tag des Waldes. Er wurde von der Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO 1971 ins Leben gerufen, um auf die zunehmende weltweite Waldzerstörung aufmerksam zu machen.


Vor lauter Bäumen den Wald sehen

In Österreich kommen 400 Bäume auf einen Einwohner. Der Wald trägt zur Erholung bei - von Mensch und Klima.

Von Hedwig Derka, APA, 21.3.16

http://kurier.at/lebensart/leben/internationaler-tag-des-waldes-vor-lauter-baeumen-den-wald-sehen/188.201.613


Wildnis ist eine Fiktion

Am Steigerwald und seiner Schutzwürdigkeit erhitzen sich seit Jahren die Gemüter. Die einen wollen ihn sich selbst überlassen, die anderen nutzen. Hansjörg Küster, Biologe und Professor für Pflanzenökologie, hält beides für die Lösung: Man sollte die Region samt allen Nutzungsformen schützen, sagt er

Interview von Christian Sebald, Süddeutsche Zeitung, 18.3.16

http://www.sueddeutsche.de/bayern/2.220/biologe-wildnis-ist-eine-fiktion-1.2913399?reduced=true


Kritik an Ökosiegel FSC: Düstere Aussichten für Waldbesitzer

Eigentlich lohnt es sich, in Holz zu investieren. Trotzdem klagen Hessens Forst-Eigentümer: über den Klimawandel und die Politik.

Von Oliver Bock, FAZ, 16.3.16

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessische-waldbesitzer-fuerchten-gebuehrenerhoehung-14127090.html




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