Aktuell


Dürre in deutschen Wäldern

Das hält der Wald nicht aus

Die Dürre trocknet nicht nur Äcker aus, sondern auch Deutschlands Wälder. Das zeigen aktuelle Satellitenbilder gut. Der Wald der Zukunft wird anders aussehen müssen.

Von Alina Schadwinkel, Julian Stahnke, Julius Tröger und Sascha Venohr, DIE ZEIT, 2.8.18

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-08/duerre-deutschland-hitze-klima-wald-forst


Wie der Wald unter der Trockenheit leidet

Der akute Wassermangel lässt das Laub vieler Buchen vorzeitig welken, mancherorts brechen ganze Äste ab. Wie schnell sich der geschwächte Wald vom Trockenstress erholt, hängt auch davon ab, was das nächste Jahr bringt.

Von Lukas Denzler, Neue Zürcher Zeitung, 2.8.18

https://www.nzz.ch/wissenschaft/trockenheit-in-der-schweiz-wie-der-wald-leidet-ld.1408358


Hitzewelle ist sogar aus dem Weltall zu sehen

NDR, 27. Juli, 2018

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Hitzewelle-ist-sogar-aus-dem-Weltall-zu-sehen,trockenheit254.html


Wald - erhebliche Schäden aus Waldbränden und Insektenbefall

Von Ulrich Graf, Wochenblatt, 30. Juli, 2018

https://www.agrarheute.com/wochenblatt/feld-stall/wald/wald-erhebliche-schaeden-waldbraenden-insektenbefall-546906


Eine Milliarde - Für den Wald

Bund Deutscher Forstleute Pressemitteilung, 1.8.18

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) fordert von Bund und Ländern auch eine Milliarde Euro für den Wald. Der Wald leidet dieser Tage besonders unter der Hitze. Hunderte Hektar brannten bereits oder brennen noch. 500 Millionen junge Pflanzen, die laut Deutschem Forstwirtschaftsrat (DFWR) jedes Jahr im deutschen Wald gepflanzt werden, gehen dieses Jahr kaputt, weil sie keine Wasserversorgung haben. Eine ganze neue Waldgeneration vertrocknet einfach und die Bemühungen von Forstleuten und WaldeigentümerInnen für einen neuen stabilen, klimafesten und gemischten Wald sind dahin. Und die nächste Dürrewelle kommt bestimmt. Der Wald und die pflegliche Forstwirtschaft sind Klimaschutz pur. Das muss erhalten bleiben. Die WaldeigentümerInnen, besonders die vielen Millionen KleinstflächenbesitzerInnen, müssen in der Lage sein, fachlich gut beraten, ihren Wald zu bewirtschaften. Das geht nur mit direkter Förderung. Zudem braucht es mehr Geld für die Forschung zu zukünftig geeigneten Baumarten und einen noch schnelleren Waldumbau in stabile Mischwälder.

Der Wald in Deutschland bindet jedes Jahr 14 Prozent des CO2-Ausstoßes der Deutschen - noch! Dies kann er nur tun, wenn er stabil bleibt und Waldbestände sich nicht plötzlich durch Feuer, Borkenkäfer oder Raupenfraß auflösen. Der Wald ist ein echter Klimakönner, wenn er mit vielen Baumarten gemischt ist, vielfältig auch in seiner Struktur. Zusätzlich kann jede Menge CO2 im Wertstoff Holz und in langfristigen Produkten gespeichert werden.

„Die qualitativ hochwertige und nachhaltige Forstwirtschaft sichert unseren Wald und seine klimaschützendeWirkung. Er ist für unsere natürlichen Lebensgrundlagen systemrelevant! Nicht nur in den großen Forstverwaltungen sondern auch im Privatwald. Gerade auf den überwiegend kleinen Flächen der WaldeigentümerInnen, die keinen großen Ertrag abwerfen, ist die Beratung durch Forstleute umso wichtiger“, so der Bundesvorsitzende des BDF, Ulrich Dohle.

Neben der direkten Förderung von strukturell benachteiligten WaldeigentümerInnen, benötigt die Forstwirtschaft auch mehr Geld für bessere Technik für die Katastrophenvorsorge. Aber auch für Forschung zu geeigneteren Baumarten für die künftig zunehmenden Trocken- und Hitzeperioden. Für eine qualitativ hochwertige Forstwirtschaft, für Beratung, für den Waldschutz und neue Aufforstungen wird auch mehr Personal gebraucht.

„Eine Milliarde Euro sind gerade mal die Kosten der Pflanzen und der Pflanzung der 500 Millionen Bäumchen, die dieses Jahr in deutschen Wäldern vertrocknet sind. Also 2 Euro pro Pflanze. Und auch im nächsten Jahr sollen erneut wieder so viele neue Bäume gepflanzt werden“, so Dohle.

Der Generationenvertrag der Forstwirtschaft, die nachhaltig für den Walderhalt und einen guten Zustand unserer Wälder sorgt, darf nicht aufgekündigt werden und bedarf auch des steten Engagements der Politik. Da sind eine Milliarde gut investiert. Auch in den Klimaschutz.


Waldeigentümer haben mit erheblichen Schäden aus Waldbränden und Insektenbefall zu kämpfen

AGDW - Die Waldeigentümer Pressemitteilung, 25.7.18

Trockenheit und anhaltende Hitze setzen Wäldern und Waldeigentümern in Deutschland schwer zu. Während in Teilen von Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt seit Wochen die höchste Waldbrandgefahrenstufe gilt, sind die Wälder u.a. in Bayern und Brandenburg durch Schädlinge flächendeckend gefährdet. In weiten Teilen Deutschlands gilt in diesen Tagen laut Wahlbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes bereits die Warnstufe 4.* "Die Waldeigentümer haben mittlerweile gravierend mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen", sagte Philipp zu Guttenberg, Präsident der AGDW - Die Waldeigentümer. "Im Winter haben uns Stürme wie Friederike zugesetzt, im Sommer folgen Waldbrände und Schädlinge, die Waldeigentümer in ihrer Existenz bedrohen."

Zu Guttenberg forderte, dass die Regierungen in Bund und Ländern angesichts dieser Gefahren ihren Fokus verstärkt auf den Wald und die Forstwirtschaft richten. "Insbesondere der Kleinprivatwald, der über die geringsten Mittel verfügt, braucht Unterstützung sowohl für akute Kalamitäten wie auch für den langfristigen Waldumbau." Er verwies auf die Berliner Erklärung des Deutschen Forstwirtschaftsrates, die einen ganzen Maßnahmenkatalog dazu enthält.

Gerade in den letzten Tagen hat die Waldbrandgefahr erheblich zugenommen, da die anhaltende Trockenheit mittlerweile tief in die Böden reicht. So wurden in Brandenburg bereits 247 Waldbrände gezählt (2017: 138 Waldbrände), eine Fläche von bis zu 330 Hektar wurde dabei geschädigt (2017: 285 Hektar). Daher warnt der AGDW-Präsident die Waldbesucher, sich in diesen Wochen besonders aufmerksam zu verhalten. Ein großer Teil der Waldbrände ist auf unvorsichtiges Verhalten oder sogar Brandstiftung zurückzuführen.

Das zweite große Problem sind Schädlinge (z.B. Borkenkäfer, Eichenprozessionsspinner, Kiefernbuschhornblattwespe), deren Verbreitung auf vorangegangene Wetterextreme wie hohe Temperaturen, Trockenheit und Stürme zurückgeht, die zur Schwächung des Ökosystems Wald führen. So macht z.B. den Wäldern in Bayern aufgrund der verheerenden Sturmschäden im Jahr 2017 der Borkenkäfer besonders zu schaffen: Allein letztes Jahr richtete dieser einen wirtschaftlichen Schaden von rund 100 Millionen Euro an. Schäden in Millionenhöhe durch andere Schädlinge lassen sich auch in anderen Bundesländern wie z.B. Brandenburg oder Sachsen-Anhalt verzeichnen.

In dieser Notsituation wie auch bei anderen Krisen gibt es in Bayern für die rund 700.000 Waldeigentümer eine vorbildliche Unterstützung durch die Landesregierung und die Bayerischen Staatsforsten. "Während der Klimawandel gesamtgesellschaftliche Ursachen hat, haben insbesondere die Waldeigentümer mit den Auswirkungen zu kämpfen", sagte zu Guttenberg, der auch Präsidiumsmitglied im Bayerischen Waldbesitzerverband ist. "Die Unterstützung, wie wir sie in Bayern erfahren, wünschen und fordern wir auch vom Bund und von den anderen Landesregierungen."

So gab es in Bayern im vergangenen Jahr rund 100 Millionen Euro Soforthilfe für sturmgeschädigte Waldeigentümer, im Rahmen eines Waldförderprogramms wurden darüber hinaus jüngst gut 200 Millionen Euro eingestellt, und auch mit dem auf der Interforst 2018 unterzeichneten Waldpakt erhielten die Waldeigentümer kräftigen Rückenwind. "Derartige Unterstützungen sichern die Existenz der Waldeigentümer und damit die Stabilität der Wälder", sagte zu Guttenberg. "Vor dem Hintergrund des Klimawandels müssen wir mit entsprechenden Maßnahmen vorsorgen, damit wir Notsituationen in unseren Wäldern abwehren können."


Aktionsplan zur Klimafolgen-Anpassung und zur Eindämmung der Klimakrise

Rekordhitze, Dürre, Waldbrände und Ernteausfälle: Die Wetterextreme haben rasant zugenommen und die Klimakrise ist angekommen. Auch bei uns in Deutschland. Und bisher sind wir dafür nicht wirklich gerüstet. Zur Abmilderung der Auswirkungen der Klimakrise legt Annalena Baerbock jetzt einen Aktionsplan für Deutschland vor, der Klimaschutz und Klimaanpassung miteinander verbindet.

Die GRÜNEN Pressemitteilung, 4.8.18

https://www.gruene.de/ueber-uns/2018/aktionsplan-zur-klimafolgen-anpassung-und-zur-eindaemmung-der-klimakrise.html




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