Aktuell


Russland nach der Brandsaison

15. September, 2010

Nach Bränden um Moskau: Bewässerungsprogramm für Torfböden in Vorbereitung

MOSKAU, (RIA Novosti). Ein Programm zur Bewässerung der Torfmoore im Moskauer Umland soll das russische Forschungsinstitut für Hydrotechnik und Melioration bis Ende 2010 konzipieren. Das teilte der Vize-Chef der Moskauer Stadtregierung Nikolai Pischtschew in einem Interview, das am Mittwoch in der Zeitung „Moskowski Komsomolez“ veröffentlicht wurde, mit.

Pischtschew zufolge werden in dem für drei Jahre angelegten Programm im Gesamtwert von 20 Milliarden bis 25 Milliarden Rubel (500 000 bis 626 000 Euro) eventuelle negative Auswirkungen der Bewässerung und Methoden zu ihrer Minimierung beschrieben. Das Programm soll die Befürchtungen zerstreuen, dass Scharen von Mücken Moskau befallen und neben den Torfböden auch Dutzende von Laubenkolonien sowie Straßen und Brücken unter Wasser gesetzt würden.

Laut dem Beamten wird das zukünftige Projekt einer tiefgründigen Prüfung unterzogen. Keine Anlage, kein Dorf und keine Datschen und Datschenkolonien würden zu Schaden kommen, versicherte Pischtschew. Ihm zufolge werde das Programm den Bau von Abflusskanälen vorsehen, die das Eindringen von Wasser in die Datschenkolonien verhindern sollen. Geplant sei auch, artesische Brunnen zu bohren, deren Wasser zum Löschen eventueller Großfeuer genutzt werden könnte.

Zur Auswertung und Berücksichtigung der unterbreiteten Vorschläge wird Ende September eine Art Symposium für Wissenschaftler, Umweltexperten und Ingenieure veranstaltet, sagte Pischtschew.

Das Moskauer Umland war in diesem Sommer wegen abnormer Hitze und Trockenheit von Wald- und Torfbränden heimgesucht worden. Die Hauptstadt lag zwei Wochen lang unter giftiger Smogdecke. Die russische Regierung hat den Gebietsbehörden 300 Millionen Rubel (7,5 Millionen Euro) für die Bewässerung der Torfmoore und die Bekämpfung besonders gefährlicher Brandherde zur Verfügung gestellt.


11. September, 2010

Kreml-Partei will Wälder mit Waffen schützen

MOSKAU(RIA Novosti). Der von verheerenden Waldbränden geschürte Streit um das Versagen des russischen Forstgesetzes zieht weitere Kreise: Nun will die regierungstreue Partei „Geeintes Russland“ die Förster bewaffnen.

Präsident Dmitri Medwedew beriet am Samstag mit Spitzenvertretern der russischen Parlamentsparteien. „Wir erörterten die Notwendigkeit, den Waldschutz zu verschärfen, Forstreviere wiederaufzubauen und die Förster im wahrsten Sinne des Wortes zu bewaffnen“, sagte Boris Gryslow von „Geeintes Russland“. Es sei gelungen, eine „Verständigung“ mit dem Präsidenten zu erzielen.

Gryslow sagte weiter, „Geeintes Russland“ habe eine Task-Force gebildet, um das Forst- und das Brandschutzgesetz zu begutachten. Die starken Wald- und Torfbrände auf insgesamt nahezu einer Million Hektar hatten in diesem Sommer nach Angaben des russischen Katastrophenschutzes mindestens 60 Todesopfer gefordert. Rund 2.500 Häuser brannten nieder.


16. September, 2010

Putin mit Wiederaufbau-Tempo nach Waldbränden zufrieden

MOSKAU (RIA Novosti). Seine Genugtuung über den Verlauf des Wohnungsbaus für die von den jüngsten Wald- und Torfbränden Einwohnern Russlands hat Russlands Premier Wladimir Putin geäußert.

Bei einer Fernsprechkonferenz, die der Beseitigung der Brandfolgen galt, erinnerte Putin am Donnerstag daran, dass er den Verlauf des Wiederaufbaus über Webkameras verfolgt. Wie er sagte, sollen bis zum Winterbeginn 2 181 Einfamilienhäuser gebaut werden – einschließlich des Gebiets Wolgograd und der Region Altai, die erst Ende August bzw. Anfang September von den Bränden heimgesucht wurden.

Besondere Aufmerksamkeit soll dabei der Qualität der Wohnhäuser gelten, betonte Putin. „Wie ich gestern in Nischni Nowgorod und im Gebiet Wladimir mit Genugtuung feststellte, haben die dortigen Administrationen Sponsoren mobilisiert, die Möbel und Haushaltstechnik zu Vorzugspreisen bieten. Ich denke, dies ist für die jeweiligen Unternehmen selbst vom Vorteil, aber auch für die Menschen ist dies eine große Hilfe.“

„Außerdem haben wir den Menschen versprochen, die gesamte erforderliche Infrastruktur in den betroffenen Siedlungen wiederherzustellen“, fügte er hinzu.

Alle Baustellen in den von den Bränden betroffenen Regionen waren auf Putins Anweisung mit Webkameras ausgestattet worden, die die Bilder direkt auf Monitore im Moskauer Regierungssitz übertragen.




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