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Kanadisches Waldabkommen gescheitert

Greenpeace verlässt kanadisches Waldabkommen

Papierhersteller Resolute bricht Einschlags-Moratorium

Von Beate Steffens, Greenpeace-Online, 6.12.12

Im Norden der kanadischen Provinz Quebec liegen die Urwälder der Montagnes Blanches" (Weisse Berge). Im Rahmen des Kanadischen Waldabkommens unterliegen sie seit Mai 2010 einem Einschlags-Moratorium. Doch der Sägeholz- und Papierhersteller Resolute hat das Abkommen gebrochen. Deshalb ist Greenpeace heute aus dem Kanadischen Waldabkommen ausgetreten.

Greenpeace veröffentlichte heute in Kanada Fotos die beweisen, dass Resolute in einem Urwaldgebiet einschlägt, für dass seit 2010 ein vertraglicher Einschlagstopp gilt. Der boreale Urwald des Gebietes der Montagnes Blanches ist ein wertvoller Lebensraum für das kanadische Waldkaribu.

"Für Greenpeace ist es nicht akzeptabel, dass Resolute während wir über den Schutz des Urwaldes verhandeln, gleichzeitig diesen Urwald einschlägt", sagt Oliver Salge, Leiter der Waldkampagne bei Greenpeace. "Wir haben die Vertragsverletzung durch Resolute aufgezeigt und maßgebliche Verbesserungen eingefordert. Leider blieb das ergebnislos. Nach wie vor ist kein einziger Schutzgebietsvorschlag zustande gekommen. In Kombination mit den Fällungen durch Resolute macht für uns die Teilnahme an den Verhandlungen unter diesen Bedingungen keinen Sinn mehr."

Im August 2012 haben Greenpeace Recherchen ergeben, dass Resolute im Gebiet der Montagnes Blanches kilometerlange Straßen in den Urwald geschlagen hat. Dieses Urwaldgebiet, knapp 500 Kilometer nördlich von Montreal, ist eines der wichtigsten Lebensräume für das Waldkaribu in Quebec, von denen nur noch wenige tausend Tiere in freier Wildbahn existieren. Ihr Lebensraum ist durch die Holz- und Papierindustrie in den vergangenen Jahrzehnten Schritt für Schritt vernichtet worden.

Greenpeace zeigte die Vertragsverletzung vor zwei Monaten den Vertragsparteien des Abkommens zusammen mit den Umweltschutzgruppen Forest Ethics und Canopy an. Bis heute ist kein Urwaldschutzvorschlag durch die nunmehr 2,5 Jahre langen Verhandlungen zustande gekommen.

Im Mai 2010 war Greenpeace maßgeblich am Zustandekommen des kanadischen Waldabkommens beteiligt. Ziel der Umweltschutzgruppen und Sägewerks- und Papierhersteller ist es gemeinsam einen Urwald-Schutzvorschlag und die Karibus zu entwickeln und eine nachhaltige Waldwirtschaft umzusetzen.

Die Unterzeichner hatten sich vorgenommen, über den Schutz und die ökologisch nachhaltige Nutzung von 74 Millionen Hektar Wald zu verhandeln. Erstes Ziel war es, für fünf einzelne Urwaldgebiete in den Provinzen Ontario, Quebec und Alberta gemeinsame Schutzvorschläge zu erarbeiten. In den Provinzen Ontario und Quebec ist der Holz- und Papierhersteller Resolute (ehem. Abitibi Bowater) das führenden Unternehmen bei den Verhandlungen.

"Für uns steht der Schutz des borealen Urwaldes und eine ökologisch nachhaltige und soziale Nutzung des Waldes im Vordergrund, so dass die lokalen Gemeinden und Ureinwohner Kanadas davon einen positiven Nutzen haben", sagt Salge. "Greenpeace wird daher weiter mit jenen Firmen sprechen, die an echten zukunftsorientierten Lösungen interessiert sind."

Hier finden Sie mehr zum Kanadischen Waldabkommen: http://www.canadianborealforestagreement.com/.

Bei unseren kanadischen Kollegen finden sie weitere Informationen über die illegalen Einschläge in englischer Sprache: http://www.greenpeace.org/canada/en/recent/resolute-breaks-environmental-agreement/




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