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Artenverlust in Schwedens FSC-Wäldern

Neuer Report: Erhalt der Biodiversität in schwedischen FSC-Wäldern nicht gesichert

Glaubwürdigkeit des FSC-Schweden steht auf dem Spiel

ROBIN WOOD Pressemitteilung, 16.1.13

Hamburg / Stockholm. Der FSC (Forest Stewardship Council) hat beim Erhalt der in den schwedischen Wäldern stark bedrohten Biodiversität versagt. Das belegt ein Report ( „Credibility at Stake“) , den die größte Naturschutzorganisation Schwedens, die Swedish Society for Nature Conservation (SSNC) heute veröffentlicht. Der FSC in Schweden ist das einzige forstliche Regulierungssystem, das den umfassenden Schutz der dortigen letzten naturnahen Waldgebiete einfordert. Weder die staatlichen Gesetze, noch das von Privatwaldbesitzern geschaffene PEFC-Zertifizierungssystem haben hierfür klare Vorgaben festgeschrieben. Rund 60 Prozent der schwedischen Wälder sind FSC-zertifiziert. Doch auch in diesen FSC-Wäldern, die zum größten Teil im Besitz großer Forstkonzerne sind, wird immer wieder – so das Fazit des SSNC – gegen diese Kriterien verstoßen, ohne dass dies Konsequenzen hätte.

Deutschland ist einer der größten Abnehmer schwedischer Holz- und Papierprodukte. Aus Schwedens Wäldern stammt mehr Holz für das in Deutschland verbrauchte Papier als aus den Wäldern hierzulande. Aus diesem Grund setzt sich ROBIN WOOD seit mehreren Jahren – in enger Kooperation mit dem SSNC – für den Erhalt der letzten Naturwaldgebiete in Schweden ein.

Der FSC ist ein weltweites Forst-Zertifizierungssystem mit hohem ökologischem und sozialem Anspruch. Die weltweit gültigen Kriterien des FSC werden an die spezifischen Bedingungen eines jeden Landes angepasst. Diese sogenannten nationalen FSC-Standards werden unter paritätischer Beteiligung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Interessengruppen ausgearbeitet.


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FSC-Schweden kann den Erhalt der biologischen Vielfalt nicht sicherstellen

SSNC-Pressemitteilung (übersetzt von ROBIN WOOD), 16.1.13

Die Swedish Society for Nature Conservation (SSNC) hat über mehrere Jahre Feldstudien in FSC-zertifizierten Wäldern durchgeführt, um herauszufinden, wie zertifizierte Forstunternehmen die Zertifzierungsstandards in der Praxis umsetzen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass es erhebliche Defizite gibt - sowohl in der Forstpraxis der Unternehmen als auch bei der Art und Weise, wie Zertifizierer mit Beschwerden umgehen. Die Kritik des SSNC am FSC-Schweden wird heute in dem Report "Credibility at Stake" vorgestellt.

Seit 1995 hat der SSNC innerhalb des FSC-Schweden aktiv mitgewirkt. Jedoch haben die umfangreichen und über viele Jahre in den Wäldern durchgeführten Dokumentationen ergeben, dass FSC-zertifizierte Unternehmen wiederholt gegen die Regeln des FSC verstoßen haben. Trotzdem wurde bisher keinem der zertifizierten Unternehmen das Zertifikat entzogen. Und so werden auch heute noch besonders schützenswerte Waldgebiete unter der Flagge des FSC kahlgeschlagen. Der SSNC hatte sich daher 2010 entschieden, seine Mitgliedschaft beim FSC-Schweden zu beenden.

"Leider ist der FSC keine Garantie für eine nachhaltige Forstwirtschaft in Schweden. Wenn wir die Biodiversität in den Wäldern erhalten wollen, dann dürfen Forstunternehmen nicht fortgesetzt Waldgebiete einschlagen, in denen bedrohte Arten ihren Lebensraum haben. Wenn Holz aus solchen Waldgebieten mit dem Umwelt-Label FSC verkauft wird, dann werden die VerbraucherInnen in Europa getäuscht", so Karin Åström, stellvertretende Präsidentin des SSNC.

Es gibt einen zunehmenden Verlust an Wald-Biodiversität in Schweden, da noch immer ursprüngliche und naturnahe Waldgebiete kahlgeschlagen werden. Nahezu 60 Prozent der Wälder sind zwar FSC-zertifiziert, doch dieses System hat, so die Untersuchungen des SSNC, erhebliche Mängel. Auf der einen Seite halten sich zertifizierte Unternehmen nicht an die Regeln des Zertifizierungsstandards, und auf der anderen Seite bringen offizielle Beschwerden über Verstöße gegen diesen Standard keine ausreichende Verbesserung für diese Wälder. Darüber hinaus wurden mehrere Mängel im Ablauf von Beschwerdeverfahren und Unzulänglichkeiten bei der Überprüfung von Verstößen durch Zertifizierer festgestellt.

"Über viele Jahre hinweg haben wir dokumentiert, wie zertifizierte Waldbesitzer im Laufe der Zeit mehrfach gegen den FSC-Standard verstoßen haben. Dies sollte zu einer Suspendierung des Zertifikats führen. Doch das ist in Schweden noch nie passiert. Obwohl solche wiederholten Verstöße Gegenstand offizieller Beschwerden waren, konnten die zertifizierten Unternehmen die Verstöße gegen FSC-Regeln fortsetzen und weiterhin ihr Zertifikat bekommen. Wenn der FSC-Schweden seine Glaubwürdigkeit zurück gewinnen will, dann muss er hier eindeutig klarstellen, wann Schluss ist mit solchen Verstößen", sagt Malin Sahlin, Wald-Campaignerin des SSNC.




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