Aktuell


Indigene zu Belo Monte Staudamm

Die indigenen Völker am Xingu sprechen sich in einem offenen Brief gegen den Staudamm aus

"WIR, DIE INDIGENEN VOM XINGU, WOLLEN BELO MONTE NICHT" (Nós, indígenas do Xingu, não queremos Belo Monte)

GfbV Pressemitteilung, 23. April 2010

Die indigenen Völker am Xingu sprechen sich in einem offenen Brief gegen den Belo Monte Staudamm aus. In dem Schreiben (portugiesische Fassung) äußern 62 Vertreter von 16 indigenen Siedlungen ihre Ängste. Der Einschnitt in ihren Lebensraum bedeutet ebenso das Eingreifen in ihre Kultur.

In dem Brief heißt es: "Wir streiten hier für unser Volk, für unsere Gebiete, für unsere Wälder, unsere Flüsse, unsere Kinder und im Gedenken an unsere Vorfahren. Wir kämpfen auch für die Zukunft der Welt, denn wir wissen, dass diese Wälder nicht nur für uns Indigene Vorteile bringen, sondern auch für das Volk von Brasilien und die ganze Welt.” Die Indigenen bitten um Unterstützung im Kampf gegen den Megastaudamm.

Die Gfbv sammelt deswegen weiter Unterschriften. Bitte helfen sie mit ihrer Unterschrift.

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Hintergrund

Der Konflikt über den Bau der drittgrößten Staudammanlage der Welt am Fluss Xingu in Brasilien erreichte mit der Versteigerung der Baulizenzen am 20. April 2010 ihren vorläufigen Höhepunkt. Bereits Ende der 1980er Jahre löste das Megaprojekt massive Proteste aus. Die Durchführung des Baus konnte jedoch mit einer weltweiten Protestkampagne u.a. durch den Einsatz des Musikers Sting verhindert werden.

Seit der Genehmigung des Belo Monte Staudammbaus durch den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva im Februar 2010 erregt das Projekt erneut weltweit Aufsehen. Die bauliche Umsetzung der Wasserkraftanlage würde ca. 500km² sowohl des Regenwaldes als auch der Nutzflächen der Bewohner des betroffenen Amazonasgebiets überschwemmen. Die Lebensgrundlage vieler indigener Gemeinschaften ist somit in Gefahr. Etwa 20.000 Menschen müssten umgesiedelt werden. Darüber hinaus würde die Realisierung von Belo Monte ein einzigartiges Ökosystem gefährden. Umweltstudien haben nachgewiesen, dass Brasilien mit einer effektiveren Energienutzung ein Mehrfaches der projektierten Leistung von Belo Monte einsparen könnte. Dennoch hält die derzeitige Regierung Brasiliens an den Bauplänen fest.

Die Staudammgegner versuchten mithilfe richterlicher Verfügungen und zahlreichen Protestaktionen, die u.a. vom Regisseur James Cameron (Avatar) getragen worden sind, den für den 20. April festgesetzten Versteigerungstermin zu verhindern – leider ohne Erfolg. Die indigenen Gemeinschaften kämpfen weiter, um zu verhindern, dass ihre Region noch mehr zerstört wird.







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