AktuellWahl in Brasilien
Grüner Triumph in BrasilienDer Kandidatin der Arbeiterpartei ist es nicht gelungen die brasilianische Präsidentschaftswahl im ersten Wahlgang zu erobern. Dafür triumphiert die kleine Grüne Partei.Von Gerhard Dilger, taz, 4.10.10 In Brasilien hat Dilma Rousseff, die Kandidatin der regierenden linken Arbeiterpartei, die den ersten Durchgang der Präsidentschaftswahl klar für sich entscheiden. Nach Auszählung von 99,98 Prozent der Stimmen kam die 62-jährige Exguerillera und Wunschnachfolgerin des scheidenden Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva am Sonntag auf 46,9 Prozent der gültigen Stimmen. Da aber mindestens 50 Prozent Zustimmung nötig sind, wird es am 31. Oktober eine Stichwahl zwischen ihr und dem rechtsliberalen Sozialdemokraten José Serra geben, der 32,6 Prozent erzielte. Für die Überraschung des Tages sorgte die Grüne Marina Silva, die mit 19,3 Prozent der Favoritin Rousseff die entscheidenden Stimmen für die absolute Mehrheit abnahm. In der Hauptstadt Brasília, die in den letzten Monaten von zahlreichen Korruptionsskandalen erschüttert worden war, siegte die frühere Umweltministerin sogar mit 42 Prozent vor Rousseff und Serra. "Es gibt keine Niederlage, wir haben nur gewonnen", erklärte eine überglückliche Marina Silva im Fernsehen, "bei der neuen Politik, die gerade in Brasilien beginnt, liegen wir auf dem ersten Platz ". Bis zehn Tage vor der Wahl hatten sämtliche Umfragen Silva bei unter 10 Prozent gesehen. Von 2003 bis Mitte 2008 war sie im Kabinett Lula die profilierteste Gegenspielerin der wachstumsfixierten Technokratin Rousseff gewesen, dann trat sie zürück und wechselte 2009 von der Arbeiterpartei zur Grünen Partei. Vor enttäuschten Anhängern sagte Dilma Rousseff in Brasília, sie werde "mit Mut und Energie" in die Stichwahl gehen. Lula, dem eine Popularität von 80 Prozent nachgesagt wird, durfte nach zwei Amtszeiten in Folge nicht mehr antreten. Er hatte Rousseff im Alleingang zur Nachfolgekandidatin gekürt und liebäugelt bereits mit einem Comeback 2014. An Rousseffs Sieg Ende Oktober zweifeln in Brasilien nur wenige BeobachterInnen. Auch ihr Mentor Lula da Silva musste 2002 und 2006 in die zweite Runde, die er dann jeweils deutlich für sich entschied. Rousseff, die Lulas moderate Wirtschaftspolitik und umfangreiche Sozialreformen fortsetzen möchte, wäre die erste Frau an der Spitze der Regionalmacht Brasilien. Auch die Parlaments- und Gouverneurswahlen in den 27 brasilianischen Bundesstaaten endeten zugunsten von Lulas Mitte-Links-Regierungskoalition. Die oppositionellen Sozialdemokraten konnten sich erneut in ihren Hochburgen São Paulo und Minas Gerais durchsetzen. Brasilien: Kirche geht immer stärker auf Distanz zu Dilma RoussefKardinal Scherer verteidigt Bischöfe, die offen gegen die Regierungkandidatin Stellung nehmenBrasilia, 08.10.2010 (KAP) Gut drei Wochen vor der Stichwahl um das brasilianische Präsidentenamt ringt die Regierungskandidatin Dilma Rousseff um eine klare Position zur Abtreibung. Eine unklares Profil in dieser Frage habe ihr im ersten Wahlkampf die Stimmen zur absoluten Mehrheit gekostet, erklärten ihre Wahlkampfmanager am Donnerstag laut brasilianischen Zeitungsberichten.(...) http://www.kathweb.at/content/site/nachrichten/database/35129.html Grüne verdirbt Lula die LauneAußenseiterin verhagelt Präsidentschaftskandidatin Rousseff den SiegDas Parlament, 11.10.10 Die erste Runde der brasilianischen Parlaments- und Präsidentschaftswahl endete am 3. Oktober mit einer Überraschung. Die Kandidatin von Lula da Silvas Arbeiterpartei PT, Dilma Rousseff, verpasste mit 46,91 Prozent die absolute Mehrheit. Ihr konservativer Kontrahent José Serra kam auf 32,61 Prozent der Stimmen. Hingegen kann sich Grünen-Kandidatin Marina Silva als Siegerin fühlen. Völlig unerwartet landete die ehemalige Umweltministerin im Kabinett Lula da Silva bei 19,33 Prozent der Wählerstimmen und verhagelte damit der Favoritin Rousseff den schon sicher geglaubten Sieg.(...) http://www.das-parlament.de/2010/41-42/EuropaWelt/31782528.html Patin des „Lulismo“Von Lutz Herden, Der Freitag, 9.10.10Die Präsidentschaftskandidatin der Arbeiterpartei (PT) darf hoffen, dass ihr die Protektion von Staatschef Lula da Silva den Sieg im zweiten Wahlgang beschert.(...) http://www.freitag.de/politik/1040-die-patin-des-lulismo » zurück |
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