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Honduras: Umweltaktivistin ermordet (mit AKTION)

Der Mord an Berta Cáceres - ein trauriger Tag für die Umwelt

Von Miguel A. Soto, Greenpeace Mexiko Blog, 4.3 16 (Übersetzung Elmar Stellnberger)

Letzte Woche prangerte Berta Cáceres, eine entschiedene Verteidigerin von Umwelt und Menschenrechten, den Mord an etlichen indigenen Führern öffentlich an, und die Gefahren, denen sie in Honduras täglich ausgestzt war. Heute müssen wir mit der himmelschreienden Nachricht aufwachen, daß Berta Cáceres selbst ermordet worden ist; in einer Attacke, in der auch Gustavo Castro Soto, ein mexikanischer Umweltschützer, verwundet worden ist. Es ist ein sehr trauriger Tag für die Menschheit, für die Umwelt und den Frieden.

Berta Cáceres war eine Führerin der Lenca, die im Südwesten von Honduras und im Osten von El Salvador wohnen. Sie hat die Lenca angeführt in ihrem Kampf gegen den Staudamm von Agua Zaraca, der am Fluß von Gualcarque gebaut werden sollte; ein heiliger Platz für die indianischen Gemeinden dort und lebensnotwendig.

Berta war eine unermüdliche Kämpferin. Ihre Ablehnung gegenüber dem Bau des Dammes, an dem große transnationale Unternehmen und Finanzkörperschaften ihre Interessen hatten, setzte sie, ihre Familie und ihre gesamte Gemeinschaft unter Lebensgefahr. Und dennoch; allen Widrigkeiten und Unbillen zum Trotz, als sie letztes Jahr den Goldmann Preis, einen der höchsten Preise für den Schutz der Umwelt, entgegennahm, wurde ihr unglaublicher Mut anerkannt und gewürdigt.

Dessen ungeachtet hat sie ihren Kampf niemals aufgegeben. Sie und ihr Kampf waren es, die es erreicht haben, daß sich der größte Bauträger von Staudämmen weltweit aus dem Projekt zurückgezogen hat. Und es glückte ihr auch, daß sich die Weltbank aus dem Geschäft zurückgezogen hat.

Greenpeace bringt hiermit seine Solidarität mit der Familie, den Gefährtinnen und Gefährten von Berta zum Ausdruck, verurteilt den feigen Mord an ihr und genau so wie sie es gemacht hat, ruft Greenpeace dazu auf, daß es Gerechtigkeit geben möge und daß dieses Verbrechen nicht ungestraft bleibt. Gleichfalls fordern wir Schutz für Gustavo Castro.

Das Beispiel von Berta inspiriert uns und animiert uns ihr zu folgen. Viele Verteidiger des Umweltschutzes in Lateinamerika und in Mexico sehen sich schweren Bedrohungen und Attacken seitens der Regierungen und seitens von Kriminellen gegenüber. Ohne weiter zu gehen unterstützen Greenpeace Mexico und das Zentrum für Menschenrechte von Miguel Agustín Pro Juárez Don Ildefonso Zamora, den Verteidiger der Wälder, der nun im Staate Mexiko verhaftet und eingesperrt worden ist für seinen Kampf gegen illegale Holzfäller. Ein friedlicher Kampf bei dem der indigene Führer der Tlahuica bereits einen Sohn verloren hat, getötet ebenfalls durch Holzfäller im Jahre 2007, und durch den er heute auch seine Freiheit verloren hat.

An Tagen wie den heutigen sagen die Worte von Berta, als sie ihren, den besagten Preis entgegennahm, mehr denn je: „Wachen wir auf! Wach auf Menschheit! Wir haben keine Zeit mehr.“

Zur AKTION (spanisch/englisch mit deutscher Übersetzung)


„Die [honduranische] Armee hat eine Todesliste, auf der die Namen von 18 Menschenrechtsaktivisten stehen – mein Name steht an der Spitze. Ich möchte leben und möchte noch eine ganze Menge Dinge in dieser Welt tun, aber ich habe nicht ein einziges Mal überlegt, den Kampf für unser [der Lenca] Gebiet, für ein Leben in Würde aufzugeben, denn wir führen einen legitimen Kampf. Ich treffe viele Vorsichtsmaßnahmen, aber am Ende bin ich in diesem Land mit völliger Straffreiheit/Gesetzlosigkeit verletzlich… Wenn sie mich töten wollen, dann werden sie es tun.“

Berta Cáceres
http://www.aljazeera.com/indepth/features/2013/12/honduras-dam-project-shadowed-violence-201312211490337166.html




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