AktuellKein Fortschritt in Paraguay
Gespräche über Ende der Abholzung auf Ayoreo-Land vorerst erfolglosSurvival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 24.8.17Gespräche zwischen Paraguays Regierung und den erst kürzlich kontaktierten Ayoreo haben noch keine Einigung gebracht. Die zügellose Abholzung ihres Gebietes geht daher weiter. Einige Angehörige des Volkes leben nach wie vor unkontaktiert auf einem rasant schrumpfenden Wald-Gebiet. Die Gespräche begannen vor sechs Monaten, nachdem die Ayoreo eine Petition an die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte gerichtet hatten. Das einflussreiche, unabhängige Organ der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) kontrolliert die Einhaltung der Menschenrechte durch die Regierungen auf dem amerikanischen Kontinent und in der Karibik. Die Ayoreo bestehen auf dem Recht auf ihr angestammtes Land seit 1993. Die Gespräche sollen ein Jahr dauern. Doch auch zur Halbzeit wurde bislang kaum gehandelt. Daher bleiben Befürchtungen hinsichtlich des langfristigen Überlebens des indigenen Volkes bestehen. Nun soll eine technische Studie ermitteln, wie sich das Landrecht sichern lässt. Paraguays Regierung ist es nicht gelungen, der rasanten Abholzung des Landes, das den Ayoreo gehört, Einhalt zu gebieten trotz einer Dringlichkeits-Anordnung der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte aus dem Jahr 2016. Diese forderte den Schutz der unkontaktierten Indigenen und einen Stopp der Abholzung. Survival International fordert die vollständige Einstellung des Holzeinschlags auf Ayoreo-Land sowie die Rückgabe allen Landes, das Viehzuchtunternehmen zugesprochen wurde. Unkontaktierte Völker sind weder rückständig noch sind sie primitive Überreste aus einer entfernten Vergangenheit. Sie sind unsere Zeitgenossen und ein sehr wichtiger Teil der menschlichen Vielfalt. Wo ihre Rechte geachtet werden, können sie weiterhin gut und erfolgreich leben. Sie sind die besten Hüter ihrer Umwelt. Beweise zeigen, dass indigene Gebiete die beste Hürde gegen Abholzung bilden. Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte: „Die Ayoreo warten bereits seit über 20 Jahren darauf, dass ihr Land endlich geschützt wird. In dieser ganzen Zeit mussten sie mitansehen, wie der Wald um sie herum immer mehr zerstört wurde. Die Ayoreo hofften, dass die Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte Paraguays Regierung endlich zum Handeln bewegen würde. Doch auch diese Hoffnung erwies sich als eine Illusion. Tragischerweise scheint es so, als ob Paraguays Regierung zu fest mit Ranchern und Landbesitzern verbunden ist, die die Schalthebel der Macht kontrollieren können. Nur massiver öffentlicher Druck wird die Regierenden zum Handeln bewegen.“ Hintergrund-Informationen
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