Aktuell


Indigenenanführer ermordet

Indigener Anführer im nördlichen Amazonasgebiet ermordet

Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 29.7.19

Ein Anführer des Wajãpi-Volkes wurde in Brasilien ermordet. Die Leiche von Emyra Wajãpi wurde am 23. Juli von Angehörigen des Volkes gefunden. APINA, der Verband der Wajãpi-Dörfer, hat eine Erklärung veröffentlicht. In der heißt es, dass, obwohl kein Wajãpi Zeuge der Ermordung war, sie glauben, dass Emyra am Vortag von Außenstehenden getötet wurde.

Am 26. Juli berichteten die Wajãpi der Gemeinde Yvytotõ – in der Region, in der der Mord geschah – , dass schwer bewaffnete Goldgräber in ihr Dorf eingedrungen seien. Die Bergleute bedrohten sie und besetzten gewaltsam ein Wajãpi-Haus. Die gesamte Gemeinde floh in ein Nachbardorf, das ein SOS über Funk aussendete, um die Hilfe der Bundespolizei zu erhalten. Ein Polizeiteam kam am 28. Juli auf dem Gebiet der Wajãpi an.

COIAB, die Koordination der indigenen Organisationen des brasilianischen Amazonasgebietes, hat eine Erklärung veröffentlicht, in der sie ihre Empörung über die Invasionen von indigenen Gebieten zum Ausdruck bringt. Diese werden „durch die unverantwortlichen, autoritären und voreingenommenen Positionen der derzeitigen Regierung – insbesondere von Präsident Bolsonaro – und ihren Angriff auf die Rechte der ersten Völker dieses Landes ermutigt“.

Das Guarani-Volk im Mittelwesten Brasiliens sagte: „Wir laden alle ein, zusammen mit den indigenen Völkern gegen den derzeit stattfindenden und von der jetzigen Regierung reaktivierten Völkermordanschlag zu kämpfen.“

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte: „Die jüngsten Kommentare von Präsident Bolsonaro zur Öffnung indigener Gebiete für den Bergbau ermutigen illegale Goldsucher und andere Eindringlinge. Er hat den indigenen Völkern Brasiliens praktisch den Krieg erklärt. Sie und ihre Verbündeten auf der ganzen Welt werden nicht aufhören, sich zu wehren.“


Illegale Goldgräber besetzen indigenes Schutzgebiet in Brasilien

GfbV fordert wirksameren Schutz indigener Gebiete
„Bolsonaro schürt mit seinem Werben um wirtschaftliche Erschließung Gewalt gegen Indigene.“
Nach Mord flüchten Indigene aus Angst vor weiterer Gewalt


GvbV Pressemitteilung, 29.7.19

Nach dem Mord an einem Indigenen-Führer in Brasilien haben illegale Goldgräber einen Teil des Schutzgebietes der indigenen Wajapi besetzt. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert, indigenes Land in dem südamerikanischen Staat wirksamer zu schützen: „Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro schürt mit seinem Werben um wirtschaftliche Erschließung geschützter Gebiete die Gewalt gegen Indigene. Er verstößt damit gegen die Verfassung und die Gesetze Brasiliens, die den Schutz indigener Territorien verlangen“, erklärte Regina Sonk, GfbV-Referentin für indigene Völker, am Montag in Göttingen. Die Menschenrechtsorganisation erinnerte daran, dass diese Schutzgebiete unter anderem durch viele Millionen Euro Entwicklungshilfe aus Deutschland eingerichtet wurden. „Jetzt wird ihr Ausverkauf betreiben und gewaltsame Übergriffe toleriert. Das verletzt Menschenrechte, schadet der Umwelt und konterkariert Deutschlands entwicklungspolitische Ziele“, so Sonk.

Am Samstag sind illegale Goldgräber in das mehr als 600.000 Hektar große indigene Territorium der Wajapi im Bundesstaat Amapa eingedrungen. Aus Angst vor Übergriffen der Goldgräber haben die indigenen Bewohner des Dorfes Mariry ihre Siedlung verlassen. Ihr Führer Emyra Wajapi war am letzten Mittwoch ermordet worden. Weitere Anführer der Wajapi forderten die Entsendung der Armee, um die Besetzung ihres Dorfes und ihres Landes durch die Goldgräber zu beenden. Sie warnten vor einem Blutbad unter der indigenen Bevölkerung.

Illegale Goldgräber sind seit Jahrzehnten in Amazonien tätig. Immer wieder gibt es gewaltsame Übergriffe auf die indigene Bevölkerung. Von Goldsuchern eingeschleppte Krankheiten können besonders für isoliert Lebende tödlich sein. Quecksilber, das bei der Goldgewinnung verwendet wird, zerstört die Umwelt und die Lebensgrundlage indigener Völker. Die rund 1.200 Wajapi leben in mehreren Dutzend Siedlungen über das Schutzgebiet verteilt.


Bergleute sollen in Brasilien indigenen Stammesführer ermordet haben

Die bewaffneten Bergleute suchten illegal nach Bodenschätzen im Stammesgebiet der Waiapi. Jetzt besteht der Verdacht, dass sie den Anführer der indigenen Gemeinschaft töteten und dessen Dorf überfielen.

(APA/AFP) - 29. Juli, 2019

https://www.tt.com/panorama/verbrechen/15900968/bergleute-sollen-in-brasilien-indigenen-stammesfuehrer-ermordet-haben


Spannungen in Amazonas-Gebiet steigen

Seit im Norden Brasiliens Dutzende bewaffnete Goldsucher in ein abgelegenes Reservat Indigener eingedrungen sind, steigt die Sorge vor möglichen gewaltsamen Zusammenstößen. Ein Mann wurde getötet, die Polizei nahm Mordermittlungen auf. Brasiliens Regierung will manche der streng geschützten Gebiete für eine kommerzielle Nutzung freigeben. Seither fühlen sich auch indigene Gruppen unter Druck.

ORF - 29. Juli, 2019

https://orf.at/stories/3131844/


Mission Kettensäge

Brasiliens rechtsextreme Regierung lässt den Regenwald abholzen und greift die letzten indigenen Völker dort an. Die Angst vor Massakern wächst.

Von Thomas Fischermann, DIE ZEIT, 29.7.19

https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-07/abholzung-amazonas-regenwald-brasilien-jair-bolsonaro


Brasilien zerstört weiter den Regenwald - doch der Widerstand wächst

Ob die Welt der Klimakatastrophe noch entrinnen kann, entscheidet sich nicht zuletzt im Regenwald. Brasiliens Regierung will die Wälder abholzen, doch am Amazonas wächst der Widerstand.

Von Klaus Ehringfeld und Tobias Käufer, Redaktionsnetzwerk Deutschland, 29.7.19

https://www.ejz.de/blick-in-die-welt/politik/brasilien-zerstrt-weiter-den-regenwald---doch-der-widerstand-wchst_241_111750335-122-.html


Kahlschlag – Wie Brasiliens Präsident den Regenwald opfert

Der neue brasilianische Präsident Bolsonaro bedroht mit seiner Politik die Lebensgrundlage der indigenen Völker – und das Weltklima.

Von Klaus Ehringfeld, Hamburger Abendblatt - 28. Juli, 2019

https://www.waz.de/politik/kahlschlag-wie-brasiliens-praesident-den-regenwald-opfert-id226615461.html


Brasilien prüft Urheberrecht auf Amazonas-Sauerstoff

Wirtschaftsminister Paulo Guedes liebäugelt mit der Idee, mit dem von den dortigen Bäumen produzierten Sauerstoff an der Börse zu handeln.

(APA) - 27. Juli, 2019

https://diepresse.com/home/ausland/welt/5665864/Brasilien-prueft-Urheberrecht-auf-AmazonasSauerstoff




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