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AKTION zu Kolumbien

In letzter Minute die Säge stoppen

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 5.11.12

Seit Mitte dieses Jahres ist die Holzfirma Maderas del Darien - Pizano S.A. dabei, die Bäume im Regenwald des Cacarica-Flusses zu markieren. Mindestens 4.000 Urwaldriesen sollen gefällt werden. Weil man die Stämme schwimmend abtransportieren will, werden Bäche und Flüsse des Gebietes aufgestaut, begradigt und vertieft. So zerpflügen schwere Maschinen die Erde und zerstören die wertvollen Ökosysteme.

Im Gebiet des Chocó ist die Lage seit Jahrzehnten äußerst angespannt. Das Militär, bewaffnete paramilitärische Gruppen und das Wachpersonal der dort operierenden Holz-, Palmöl-, Bananen- und Bergbaufirmen unterdrücken die Menschen mit Gewalt. Viele wurden aus ihren Dörfern vertrieben oder mussten fliehen. Nun leben sie in speziell eingerichteten humanitären Schutzzonen, während sich auf ihrem Land Plünderer breit machen.

„Die Holzfirma Maderas del Darien - Pizano S.A. zerstört den Regenwald mit der Gewissheit, niemals dafür belangt zu werden“, erklären die Einwohner von Santa Rosa del Limón und Vigía de Curbaradó. „Denn staatliche Funktionäre und Behörden sind ihre Komplizen.“ Maderas del Darien gehört zum Holzkonzern Pizano S.A. Dessen Besitzer, der Milliardär Luis Carlos Sarmiento, ist der reichste Mann Kolumbiens.

Die Regenwälder des Chocó sind besonders artenreich. Im Durchschnitt finden sich 400 Baum- und 700 Wirbeltierarten pro Hektar, ein weltweiter Rekord. Viele der Tiere und Pflanzen gibt es nur dort und an keinem anderen Ort der Erde.

Im September haben UNO und die internationale Polizeiorganisation Interpol ihre neuste Studie über den „Illegalen Holzeinschlag, Geldwäsche und Steuerbetrug in tropischen Wäldern" (http://www.unep.org/pdf/RRAlogging_english_scr.pdf) veröffentlicht. Bis zu 90 Prozent der Regenwaldrodung gehen weltweit auf das Konto internationaler Holzmafias. Tief verwickelt in die Plünderung der Urwälder sind auch korrupte Politiker, Staatsbeamte und Militärs. Interpol listet allein 30 verschiedene Praktiken auf, mit deren Hilfe die global organisierten Verbrecher das Holz auf den Markt bringen und die Einnahmen aus dem Geschäft reinwaschen – 25 bis 75 Milliarden Euro jährlich.

Der kolumbianische Holzkonzern Pizano S.A. gibt sich als umweltfreundlich und wirbt mit dem Label der Bonner Firma FSC International Center gGmbH. FSC vergibt ein „Siegel” für angeblich „verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung”. Die Holzindustrie nutzt solche Label, um sich einen grünen Anstrich zu verpassen und die Kunden zu täuschen.

Die Bevölkerung am Cacarica-Fluss will die Bagger und Motorsägen stoppen und bittet die internationale Gemeinschaft um Unterstützung. Bitte beteiligen Sie sich an unserer Protestaktion und schreiben Sie der kolumbianischen Regierung.

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