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AKTION gegen Gen-Eukalyptusplantagen

Tausende Bauern in Brasilien: Wir wollen keine Gentech-Bäume!

Umweltschützer und Kleinbauern aus Südamerika alarmieren die Weltgemeinschaft. In Brasilien bedrohen Gentech-Bäume Menschen und Natur. Genetisch veränderte Eukalyptusbäume sollen auf riesigen Industrieplantagen ausgepflanzt werden. Die Regierung könnte schon bald grünes Licht dafür geben. Bitte helfen Sie mit, dass es nicht dazu kommt.

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 6.3.15

Eintausend Kleinbauern haben am 5. März 2015 das Gelände der Firma FuturaGene im brasilianischen Bundesstaat São Paulo besetzt. Sie demonstrierten gegen die Pläne, Industrieplantagen mit genetisch veränderten Eukalyptusbäumen anzulegen. Die Menschen rissen Tausende von Gentech-Bäumen aus, die das Unternehmen in Gewächshäusern züchtet.

Gleichzeitig besetzten 300 Bauern das Büro der Kommission für Biosicherheit (CTNBio) in der Hauptstadt Brasília. Die dem Forschungsministerium angegliederte Instanz soll in Kürze entscheiden, ob die genetisch manipulierten Bäume ausgepflanzt werden dürfen.

Aufgrund der Demo musste eine Sitzung der Kommission abgebrochen werden. Koordiniert wurden die Aktionen von der Landlosenbewegung MST (Movimento Sem Terra) und der Kleinbauernorganisation Vía Campesina.

Auf den jetzigen Industrieplantagen braucht der Eukalyptus sieben Jahre bis zur Rodung, die GVO-Bäume wären bereits nach vier Jahren schlagreif. Das schnellere Wachstum würde wesentlich mehr Wasser verschlingen. Schon jetzt sind es 25 bis 30 Liter pro Baum und Tag. „Wir schlagen deshalb Alarm gegen diese grünen Wüsten und fordern von der Regierung, den Antrag von FuturaGene abzulehnen", so die Bäuerin Catiane Cinelli.

FuturaGene, Tochter des Papierkonzerns Suzano, experimentiert seit Jahren mit genetisch veränderten Eukalyptusbäumen. Sie würden die Auswirkungen der Industrieplantagen auf die Natur und die dort lebenden Menschen weiter verschlimmern.

In Brasilien breiten sich bereits auf fünf Millionen Hektar Land die Eukalyptus-Monokulturen aus. Sie bieten Pflanzen und Tieren keinen Lebensraum, verbrauchen Unmengen an Wasser und ruinieren die Böden. Vor allem Drucker- und Hygienepapiere werden aus den Eukalyptusfasern hergestellt und in alle Welt exportiert.

Bitte unterstützen Sie die Petition an die Regierung:
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Hinter­gründe

Die Eukalyptusmonokulturen der Papier- und Zellstoffindustrie in Brasilien erstrecken sich besonders in Küstennähe in den Bundesstaaten Bahia, Espírito Santo, Rio de Janeiro, Minas Gerais und São Paulo. Die natürliche Vegetation der Gebiete, der sehr artenreiche und bedrohte Atlantische Küstenwald (Mata Atlântica), muss vielfach für die Holzplantagen weichen. Auch Kleinbauern und Indigene werden häufig von den Plantagenunternehmen von ihrem angestammten land vertrieben.

Die Eukalyptusbäume verbrauchen für ihr schnelles Wachstum sehr viel Wasser. Die Gewässer in den Plantagengebieten trocknen daher in der Regel innerhalb weniger Jahre aus, der Grundwasserspiegel sinkt.

Dort wo sie sich ausbreiten unterdrücken die Eukalyptusbäume auch auf chemischen Wege den Unterwuchs. Auf den Industrieplantagen wird zudem jeder Bewuchs mechanisch und mit Herbiziden vernichtet. Gegen häufige Plagen durch Insekten, Pilze und Viren setzen die Firmen Pestizide ein. Die Böden vertrocknen, werden ausgelaugt und verseucht.

Die Bäume werden nach wenigen Jahren mechanisch mit automatischen Erntemaschinen abgeholzt und aufbereitet. Die schweren Maschinen verdichten die Böden. Arbeitsplätze entstehen nur sehr wenige. Deshalb bezeichnen die Menschen in Südamerika die Plantagen als grüne Wüsten.




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