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Quecksilber in Südamerika

UN soll Quecksilbervergiftungskrise in Südamerika beenden

Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 31.3.16

Survival International warnte heute die UN, dass Quecksilbervergiftungen die indigenen Völker im Amazonasgebiet zugrunde richten. In einem Brief an den UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Gesundheit zeigte Survival International das Versagen der südamerikanischen Regierungen bezüglich der Vergiftungen auf. Der unkontrollierte Gebrauch von Quecksilber, wie zum Beispiel beim illegalen Abbau von Flussgold, geschieht oft in den Gebieten indigener Völker. Aufgrund der diskriminierenden Haltung gegenüber diesen Völkern wird wenig unternommen, um die illegalen Tätigkeiten zu überwachen.

In Peru wurden bei 80 % der Nahua eine hohe Quecksilberbelastung im Blut nachgewiesen. 63 % davon sind Kinder. Zu den Symptomen gehören Anämie und Nierenversagen. Ein Kind ist bereits an den von Quecksilbervergiftung bekannten Symptomen gestorben.

Die peruanische Regierung weiß bereits seit 2014 von den Verschmutzungen, hat bisher jedoch wenig unternommen um die Herkunft zu klären. Es ist möglich, dass auch andere indigene Völker in der Region betroffen sind – einschließlich unkontaktierter Völker.

In Brasilien zeigen neue Statistiken alarmierend hohe Quecksilberkonzentrationen unter den Yanomami und den Yekuana. 90 % der Indigenen in einer Gemeinde sind schwer betroffen.

Illegale Goldgräber sind auf Yanomami-Land zugange und verschmutzen die Flüsse und Wälder mit Quecksilber. Unkontaktierte Yanomami sind besonders gefährdet, da viele Minenarbeiter in der Nähe ihrer Wohnorte tätig sind.

Der indigene Sprecher Reinaldo Rocha Yekuana sagte: „Wir sind über die Ergebnisse der Untersuchungen beunruhigt. Diese Verschmutzung betrifft Flora, Fauna und unsere zukünftigen Generationen.“

Die brasilianischen Behörden wissen mindestens seit den 1980ern von den Quecksilbervergiftungen, haben aber bisher bei der Verhinderung des illegalen Goldabbaus versagt. Es wurde ebenso wenig unternommen, um betroffene Indigene zu behandeln.

In Venezuela werden mehrere Völker vernichtet, darunter die Yekuana, Yanomami, Piaroa, Hoti und Pemon. 92 % der Yekuana-Frauen in einem Gebiet weisen Kontaminationswerte auf, die weit über der normalen Grenze liegen.

Survivals Direktor, Stephen Corry, sagte dazu: „Diese Regierungen sitzen auf tickenden Zeitbomben. Jede Woche versäumen sie aufs Neue zu handeln, sodass immer mehr Völkern geschadet wird. Wenn eine Quecksilbervergiftung erkannt wird, dann muss die Ursache schleunigst aufgehalten und die Betroffenen versorgt werden. Die Auswirkungen werden verheerend sein, wenn das Land der indigenen Völker nicht geschützt wird.“


Illegales Goldschürfen im Regenwald: Lukrativer als der Kokainhandel

Sie wachsen unaufhörlich, die "Playas" im kolumbianischen Regenwald, die Strände. So bezeichnen die Menschen die Sandlücken im Dschungel, die durch illegale Goldminen entstanden sind. Immer mehr Regenwald fällt diesen Goldminen zum Opfer, die Regierung scheint machtlos, denn im Hintergrund verdienen viele kräftig mit.

Von Julio Segador, Deutschlandfunk, 4.4.16

http://www.deutschlandfunk.de/illegales-goldschuerfen-im-regenwald-lukrativer-als-der.799.de.html?dram:article_id=350072




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