powered by <wdss>
Aktuell

Klimawandel in Deutschland

Auf dem Trockenen

Die Erderwärmung dörrt uns aus – das ist die Botschaft des heutigen Protests von Greenpeace-Aktivisten im ausgetrockneten Flussbett der Elbe bei Dresden. Einziger Ausweg: weniger CO2.

Von Michelle König, Greenpeace-Online, 14.8.15

Klimawandel vor der eigenen Haustür – darauf machten Greenpeace-Aktivisten heute in Dresden aufmerksam. In der ausgetrockneten Elbe protestierten sie mit einer Pegelmesslatte, die den normalen Wasserstand des Flusses zeigt, und einem Banner mit der Aufschrift „Klimawandel!“. Ihre Forderung: Konsequente politische Maßnahmen gegen die Erderwärmung und ein ambitionierter Weltklimavertrag in Paris im Dezember.

Elbpegel auf Tiefststand

Normalerweise liegt der Wasserstand der Dresdner Elbe bei einem Pegel von 195 Zentimetern. In den vergangenen Tagen fiel er aber laut Messungen des Landeshochwasserzentrums Sachsen auf 50 Zentimeter. Zuletzt wurde dieser Wert während einer Hitzewelle im Jahr 1964 erreicht.

Der Grund: Der Sommer 2015 beschert vor allem der Südhälfte Deutschlands außerordentliche Hitze und Dürre. Die Washingtoner Nationale Ozean- und Atmosphärenverwaltung (NOAA) geht davon aus, dass 2015 weltweit sogar das bisher heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wird. In Deutschland war es so trocken wie seit mehr als 50 Jahren nicht; die größte Dürre herrschte in Sachsen, Südhessen, großen Teilen Nordbayerns und im südlichen Brandenburg.

„Aufgrund der Erderwärmung wechseln sich auch in Mitteleuropa Dürren wie die im Sommer 2015 immer häufiger mit verheerenden Hochwassern ab“, so Tobias Münchmeyer, Greenpeace-Experte für Klima. Unter den Folgen dieser Entwicklung hat Dresden in den letzten Jahren besonders gelitten. Erst im Sommer 2013 kämpfte die Stadt wegen Dauerregens mit einem Elbhochwasser, das zahlreiche Wohngebiete und Einkaufsstraßen überflutete.

Kohleausstieg gegen Klimawandel

Auch die Folgen der Trockenheit sind gravierend: Sächsische Landwirte verzeichnen Ernteausfälle; die Dresdner Verkehrsbetriebe stellten wegen des tiefen Wasserstandes ihren Fährbetrieb auf der Elbe komplett ein.

Münchmeyer betont, dass die Auswirkungen des Klimawandels nur mit einem weltweiten Kohleausstieg noch eindämmbar sind. „Besonders Deutschland kann seine Kraftwerke deutlich früher schließen als die Regierung es Anfang Juli beschlossen hat“, erklärt er. Sowohl die Pläne, zehn Gigawatt Kohlekapazitäten stillzulegen, als auch eine Klimaabgabe für besonders schmutzige Kraftwerke umgeht der Beschluss der Großen Koalition.

Ende 2015 soll beim Weltklimagipfel in Paris ein neues Klimaschutz-Abkommen beschlossen werden. Auch eine Minderung des Treibhausgasausstoßes für Länder mit besonders hohen Emissionswerten könnte hier verbindlich festgelegt werden. „Die extremen Wetterverhältnisse der vergangenen Tage machen deutlich, dass wir dringend ein solches Abkommen brauchen“, erklärt Münchmeyer. „Nur dann können wir die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch vermeiden.“


Klimawandel: Neuer noch nie dagewesener Rekord an Wüstentagen in Österreich

Dürreschäden in der Landwirtschaft steigen Tag für Tag

Österreichische Hagelversicherung Pressemitteilung, 10.8.15

Wien: Global gesehen war das erste Halbjahr 2015 das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. In Österreich gab es in den letzten 248 Jahren noch nie einen Juli, der heißer war als heuer, und das seit Messbeginn im Jahr 1767. Das schlägt sich in einigen Regionen Österreichs auch in einem neuen noch nie dagewesenen Rekord der Tage mit Temperaturen über 35 Grad Celsius, sogenannten „Wüstentagen“, nieder (siehe unten). „11 Wüstentage wurden zum Beispiel bis heute an der Wetterstation Hohe Warte in Wien gezählt. Ein Ende der Hitzewelle steht noch nicht bevor und lässt somit weitere Rekorde erwarten. Bis Ende der Woche erhöht sich in Wien die Zahl der Wüstentage auf 15, das sind mehr als in den letzten 10 Jahren zusammen“, erklärt Dr. Michael Staudinger, Direktor der ZAMG, der zukünftig auch von mehr Schäden in der Landwirtschaft ausgeht.

„Während bei diesen Fakten die Tourismusbranche jubelt, leidet die Landwirtschaft mit schwerwiegenden Folgen weiter unter der extremen Gluthitze. Der Schaden, den die Landwirtschaft aufgrund extremer Wettersituationen mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel heuer erleidet, wird enorm. Wir rechnen aus heutiger Sicht mit mittlerweile deutlich mehr als 100 Millionen Euro Dürreschäden in der Landwirtschaft. Zudem verzeichnen wir mehr als 30 Millionen Euro Schaden in der Landwirtschaft durch die schweren Hagelereignisse bis Ende Juli. Diese Zwischenbilanz zeigt, wie verletzbar die standortgebundene Landwirtschaft ist. Derartige Wetterextreme sind aber keine Ausreißer und keine Jahrhundertereignisse mehr. Im Gegenteil: Schweregrad und Intensität solcher Naturkatstrophen nehmen zu“, so Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung und verweist als Ernteversicherer zugleich auf die derzeitige extreme Dürresituation mit deutlichen Niederschlagsdefiziten in weiten Teilen Österreichs: „Die eingetretenen Hitzeschäden durch die extrem hohen Temperaturen an den Wüstentagen und die ausbleibenden Niederschläge bei den Ackerkulturen, insbesondere Mais, Kürbis, Sonnenblumen, Sojabohnen sowie Kartoffeln, und dem Grünland sind dramatisch. Betroffen sind vor allem Niederösterreich und das Burgenland, doch auch in anderen Bundesländern spitzt sich die Situation zu.“


Wälder trotzen dem Klimawandel

(dpa) - 11. August, 2015

http://www.focus.de/immobilien/wohnen/umwelt-waelder-trotzen-dem-klimawandel_id_4872293.html


Immer weniger Eis am Nordpol: Jetzt müssen schon die Atlanten geändert werden

Von Veronique Brüggemann, SWR3, 16.8.15

http://www.swr3.de/aktuell/nachrichten/Atlanten-muessen-wegen-Klimawandel-geaendert-werden/-/id=47428/did=3426016/mcxqjb/


Heftiger El Niño lässt Krabben sterben und Wälder brennen

(dpa) - 17. August, 2015

http://www.derwesten.de/panorama/heftiger-el-nino-laesst-krabben-sterben-und-waelder-brennen-id10991828.html




» zurück
 

Druckversion