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Die WestLB-Pipeline (Zusammenfassung)


Ecuador ist hoch verschuldet. Sein wichtigster Devisenbringer ist Erdöl aus dem Regenwald Amazoniens. Auf Druck des Internationalen Währungsfonds soll Ecuador den Erdölexport verdoppeln und ausländische Firmen an der Ausbeutung der Ressourcen beteiligen. Um größere Mengen Rohöl von den abgelegenen Fundorten im Osten des Landes zu den Raffinerien und Häfen im Westen transportieren zu können, muss die Pipeline-Transportkapazität erweitert werden, also eine zweite Pipeline neben der bestehenden SOTE gebaut werden. Mit dem Bau und Betrieb wurde ein internationales Konsortium namens OCP (Oleoducto de Crudos Pesados) beauftragt, die Finanzierung im Wesentlichen von der WestLB organisiert.

Seit Bekanntwerden des Projekts Anfang letzten Jahres gibt es eine stetig wachsende Protestbewegung aus lokalen, nationalen und internationalen Gruppen, die den Bau, zumindest auf der derzeit geplanten Streckenführung, aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Gründen verhindern wollen. Insbesondere die WestLB, die zu 43% der rot-grünen Landesregierung von NRW gehört, steht seit knapp einem Jahr im Kreuzfeuer der deutschen Kritik. Der ecuadorianische Präsident und die WestLB lassen die Kritik nicht gelten, können sie aber auch nicht entkräften. Der Bau der Pipeline wurde begonnen, stockt aber aus verschiedenen Gründen. Bei Protesten in Ecuador kommt es zu illegalen Festnahmen von u.a. 3 deutschen Demonstranten, dem Ausrufen des Ausnahmezustandes in zwei kritischen Amazonas-Provinzen und dem Einsatz von Militär, bei dem drei Demonstranten sterben. Die NRW-Landesregierung kann sich noch zu keinem Eingreifen durchringen und informiert sich weiter.

"Die OCP wird gebaut, weil sie gebaut wird!" Gustavo Noboa, Präsident von Ecuador
 

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