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Aktuell
UN-Klimagespräche in Bonn
UN-Klimagespräche in Bonn
WWF Pressemitteilung, 8.4.10
Berlin - Vom 9. bis zum 11. April findet in Bonn das erste UNFCCC-Treffen nach der Klimakonferenz in Kopenhagen statt. Denn ein faires, ambitioniertes und rechtsverbindliches Klimaabkommen, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels einzudämmen, wurde bisher nicht erreicht. Das Treffen in Bonn wird die Grundlagen für die 16. Conference of Parties (COP 16) im mexikanischen Cancun Ende des Jahres legen.
Der WWF erwartet von den Verhandlungspartnern, dass sie einen ambitionierten UNFCCC-Arbeitsplan für das Jahr 2010 aufstellen. Die Verhandlungsparteien sollten sich dazu verpflichten, in Mexiko operationale Entscheidungen zu Schlüsselthemen, wie Rahmenbedingungen für die Reduzierung von Emissionen durch Entwaldung (REDD), für Anpassungsmaßnahmen, Finanzierungsfragen sowie den Technologietransfer zu verabschieden. Außerdem müssten Systeme zur Messung, Registrierung und Überprüfung von internationalen Klimaschutzmaßnahmen definiert werden.
„Neben den zugesagten Reduktionszielen ist die finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer durch die Industrieländer in Sachen Klimaschutz eines der Hauptthemen“, erklärt Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik des WWF. „Dabei muss klar gestellt werden, dass die in Kopenhagen zugesagten Klimaschutzgelder aus neuen und zusätzlichen Quellen kommen müssen.“
Die beiden Ad-hoc Arbeitsgruppen und ihre Vorsitzenden benötigen ein klares und starkes Mandat, um den UNFCCC-Verhandlungsprozess neu zu beleben.
Die Staaten müssen sich eingestehen, dass eine beträchtliche Lücke herrscht zwischen den vorgeschlagenen und den notwendigen Emissionsminderungen, die geschlossen werden muss.
Es muss eine Agenda und ein Zeitplan entwickelt werden, damit im Anschluss an Cancun schnell ein umfassendes Klimaschutz-Abkommen abgeschlossen und die zweite Periode des Kyoto-Protokolls vereinbart werden kann.
Zeit, die Scherben von Kopenhagen aufzusammeln
Erste Verhandlungsrunde in Bonn muss UN-Klimapolitik neue Impulse geben
Germanwatch Pressemitteilung, 9.4.10
Bonn: Zu Beginn der dreitägigen Klimaverhandlungsrunde in Bonn
haben die Umwelt- und Entwicklungsorganisationen Germanwatch, Oxfam, WWF
sowie das internationale Netzwerk TckTckTck symbolisch den
Scherbenhaufen aufgesammelt, den die unzureichenden Ergebnisse des
letztjährigen Klimagipfels in Kopenhagen verursacht haben. Hinter 4
Tonnen Glasscherben, die vor dem Konferenzgelände in Bonn ausgebreitet
waren, forderten sie von den Delegierten: "Zeit, die Scherben
aufzusammeln". Die Verhandlungsrunde ist die erste auf dem Weg zum
Klimagipfel Ende 2010 im mexikanischen Cancun.
Sven Harmeling, Referent für Klima und Entwicklung bei Germanwatch,
erklärte: "Trotz einiger positiver Aspekte waren die Ergebnisse von
Kopenhagen bei weitem nicht ausreichend, um der Bedrohung durch den
Klimawandel gerecht zu werden. Mit den in diesem Jahr von den Ländern
angekündigten Emissionsverminderungszielen steuert die Welt auf eine
Erderwärmung von 3 bis 4 Grad zu, obwohl in der Kopenhagen-Vereinbarung
versprochen wurde, den Anstieg auf unter 2 Grad zu begrenzen. Es bedarf
daher bis Cancun einer Strategie, diese Lücke zu schließen. Natürlich
müssen die Industrieländer insgesamt und auch die EU ihre
Klimaschutz-Ambitionen deutlich erhöhen. Investitionen in Klimaschutz
sollten gerade auch als zukunftsfähiger Beitrag zur Überwindung der
Wirtschaftskrise gesehen werden."
Doch bereits heute hinterlässt der Klimawandel spürbare Folgen, die auch
bei einer Temperaturbegrenzung auf unter 2 Grad für viele Länder
gravierend sein werden. "Daher muss bei der konkreten Finanzierung von
Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels nachgelegt
werden", so Harmeling. "Bis zur Klimakonferenz in Mexiko muss es
gelingen, sich auf die Einführung innovativer Finanzinstrumente zu
einigen. Damit könnten Gelder in der notwendigen dreistelligen
Milliardenhöhe generiert werden, ohne die nationalen Haushalte zu belasten."
In dieser ersten Verhandlungsrunde 2010 sollten die Regierungen einen
klaren Verhandlungsfahrplan vereinbaren mit dem Ziel, in Themenbereichen
wie Technologietransfer, Anpassung an die Folgen des Klimawandels und
Reduktion der Emissionen durch Entwaldung (REDD) bei der mexikanischen
Klimakonferenz zu einer Einigung zu kommen, die den Grundstein für ein
umfassendes, ambitioniertes und rechtlich verbindliches Abkommen legen
kann. "Da wir hierzu in Kopenhagen durchaus nennenswerte Fortschritte
gesehen haben, ist dies bei gutem Willen aller Beteiligten realistisch,
und Bonn kann der erste Schritt dahin sein. Die entsprechenden Ziele,
Maßnahmen und Aktionspläne müssen insgesamt in einen transparenten und
funktionsfähigen institutionellen Rahmen gesetzt werden", so Harmeling.
"Ohne eine verlässliche Finanzierung besteht aber die Gefahr, dass
solche Vereinbarungen weitgehend Papiertiger bleiben."
Freitag, 9. April, 16:30 Uhr
Vereinte Nationen nehmen Kampf gegen Klimawandel wieder auf
Bonn (ddp-nrw). Dreieinhalb Monate nach der gescheiterten Weltklimakonferenz in Kopenhagen im vergangenen Dezember haben die Vereinten Nationen die Verhandlungen über ein neues Klimaabkommen auf Expertenebene wieder aufgenommen. Am Freitag kamen in Bonn nach Angaben der UNO-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) Vertreter aus 173 Staaten zu dreitägigen Beratungen zusammen, um die Ergebnisse der Kopenhagener Konferenz auszuwerten. Erwartet wird, dass sich die Delegierten auf einen Zeitplan für den weiteren Verhandlungsverlauf bis zur nächsten Klimakonferenz im mexikanischen Cancún Ende des Jahres verständigen werden.(...)
http://de.news.yahoo.com/17/20100409/tsc-vereinte-nationen-nehmen-kampf-gegen-f908cce.html
China und Deutschland betonen die Bedeutung der wirtschaftlichen Kooperation im Klimaschutz
Bundesumweltminister Röttgen beendet China-Reise
BMU Pressemitteilung, 9.4.10
China und Deutschland werden in der Umwelt- und Klimapolitik künftig enger zusammenarbeiten. Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen sagte zum Ende seiner Reise nach Peking und Nanjing: "China und Deutschland sind dafür prädestiniert, die weltweite Entwicklung hin zu einer Green Economy mit ehrgeizigen Modernisierungsvorhaben voranzutreiben. Deshalb werden wir bei Energieeffizienz und Elektromobilität in den kommenden Jahren einen Schwerpunkt unserer Kooperation setzen. Wenn Deutschland und China als besonders innovationsstarke Staaten die Umorientierung auf grünes Wachstum gleichzeitig bewerkstelligen, hat dies Vorteile für beide Staaten. Gemeinsames Vorangehen verbessert zudem die Erfolgsaussichten der internationalen Anstrengungen für den Klimaschutz."
Beispielsweise wird die erste Sitzung einer Klima-Arbeitsgruppe beider Regierungen noch vor der nächsten Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention (Dezember 2010 in Mexiko) stattfinden. In dieser soll auch für wichtige Fragen der internationalen Klimapolitik eine Annäherung der Positionen eruiert werden. Darüber hinaus wird bei der anstehenden Reform der Vereinten Nationen im Umweltbereich nach gemeinsamen Lösungsansätzen gesucht werden. Auch in den Bereichen Chemikalien-Management, Anlagensicherheit, Abwasser- und Kreislaufwirtschaft werden beide Regierungen künftig enger zusammenarbeiten.
In Nanjing wurden an einem Runden Tisch mit deutschen und chinesischen Unternehmen Kooperationsmöglichkeiten zu Energieeffizienz in Gebäuden und der Industrie erörtert. Anschließend besichtigte Röttgen den kürzlich mit einer Investition von 1,4 Milliarden US-Dollar erweiterten Produktionsstandort der BASF-YPC Co. Ltd., den Röttgen wegen der dort praktizierten Energieeffizienz-Maßnahmen als Beispiel für die Bedeutung der wirtschaftlichen Kooperation auf dem Gebiet kohlenstoffarmer Produktionsweise bezeichnete.
Bundesumweltminister Röttgen hatte in Peking Gespräche mit dem Vorsitzenden der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission Zhang Ping, Umweltminister Zhou Shengxian, Wissenschaftsminister Wan Gang und hochrangigen Vertretern des Außenministeriums und der Kommunistischen Partei Chinas sowie in Nanjing mit der Provinzregierung von Jiangsu geführt. Er wurde auf seiner Reise von 31 Wirtschaftsvertretern und den Präsidenten dreier Umwelt- und Naturschutzverbände begleitet. Die Wirtschaftsdelegation wurde von Dr. Jürgen Heraeus, dem China-Sprecher der deutschen Wirtschaft, geleitet.
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