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Aktuell
Projekte des UN-Anpassungsfonds für Klimawandel
UN-Anpassungsfonds leitet konkrete Projekte zum Schutz vor dem
Klimawandel ein
Germanwatch begrüßt Entscheidungen beim 10. Treffen des
Steuerungsgremiums in Bonn
Germanwatch Pressemitteilung, 17.6.10
Bonn: Gestern endete in Bonn das 10. Treffen des
Steuerungsgremiums des UN-Anpassungsfonds. Zum ersten Mal wurden dabei
die Entwürfe für konkrete Projekte zur Anpassung an die Folgen des
Klimawandels in Entwicklungsländern bewilligt. Der UN-Anpassungsfonds im
Rahmen des Kyoto-Protokolls wurde ins Leben gerufen, um
Entwicklungsländer, die besonders anfällig für die negativen
Auswirkungen des Klimawandels sind, bei der Finanzierung von
Anpassungsprojekten und -programmen zu unterstützen. Der jetzige
Beschluss läutet die konkrete Umsetzungsphase dieses innovativen
internationalen Fonds ein, der seinen Hauptsitz in Bonn haben wird.
Dazu Sven Harmeling, Referent für Klima und Entwicklung bei Germanwatch:
"Viele Menschen in Entwicklungsländern befinden sich bereits heute an
der Frontlinie der Auswirkungen des Klimawandels. Dass der
Anpassungsfonds nun konkrete Projekte zum Schutz vor diesen Folgen
finanzieren kann, ist daher ein wichtiger Schritt." Besonders
hervorzuheben sei hierbei die Initiative des Senegal. Das "Centre de
Suivie Ecologique" (CSE) wurde bisher als einzige nationale
Umsetzungsinstitution eines Entwicklungslandes vom Steuerungsgremium des
Anpassungsfonds akkreditiert. Auch das Konzept des vom CSE eingereichten
Projektes zum Schutz vor dem Meeresspiegelanstieg wurde nun angenommen.
Darüber hinaus wurden drei weitere Konzeptvorschläge für Projekte
angenommen, die allerdings alle durch das UN-Entwicklungsprogramm
umgesetzt werden.
"Den Entwicklungsländern muss dabei geholfen werden, ihre eigenen
Fähigkeiten zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels aufzubauen. Es
ist wichtig, dass die Länder die Anpassung an den Klimawandel selber
vorantreiben. Das setzt aber voraus, dass nicht nur multilaterale
Institutionen wie Weltbank oder das UN-Entwicklungsprogramm UNDP,
sondern eben nationale Umsetzungsinstitutionen direkten Zugang zu den
Fonds bekommen", erklärt Harmeling weiter. Senegal sei hier der Pionier
und habe die gesetzten Standards erreicht.
Das Steuerungsgremium des Fonds würdigte bei seiner Sitzung in Bonn
zudem, dass Spanien, Deutschland und Schweden als erste Länder
angekündigt haben, als Teil der beim Klimagipfel in Kopenhagen
versprochenen Kurzfristfinanzierung den Fonds mit Millionenbeträgen zu
unterstützen. "Es wäre ein fatales Signal und ausgesprochen unfair für
die vom Klimawandel betroffenen Menschen, würde Deutschland seine in
Kopenhagen gemachten Versprechen für die nächsten Jahre jetzt in den
Haushaltsverhandlungen des Bundes wieder einkassieren", so Sven Harmeling.
Germanwatch verfolgt die Entwicklung des Anpassungsfonds seit seiner
Gründung bei der Klimakonferenz in Bali 2007 in Zusammenarbeit mit dem
Entwicklungshilfswerk Brot für die Welt.
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