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Aktuell

Klimaschutz finanzierbar

Geld für Klimaschutz ist vorhanden

WWF: Luftverkehr und Schifffahrt in Klimaschutz einbinden

WWF Pressemitteilung, 5.11.10

Berlin, New York – Auf dem zurückliegenden Klimagipfel in Dänemark verpflichteten sich die Industrieländer in der so genannten Vereinbarung von Kopenhagen von 2013 bis 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für internationale Klimaschutzmaßnahmen zu mobilisieren. Dass es durchaus machbar ist, diese Gelder aufzubringen, zeigt eine Analyse einer UN-Expertenkommission (High Level Advisory Group on Climate Change Financing, AGF). Das mit internationalen Finanzexperten besetzte UN Gremium hatte den Auftrag zu überprüfen, wie die notwendigen Finanzmittel aufgebracht werden können, um Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu finanzieren.

„Die Experten zeigen, dass die Mobilisierung zusätzlicher Mittel machbar ist. Auf dem kommenden Klimagipfel in Mexiko muss der politische Wille erkennbar werden, diese Gelder tatsächlich bereit zu stellen“, fordert Dr. Barbara Lueg vom WWF Deutschland. Obwohl der Bericht von sehr konservativen Annahmen ausgehe, biete er eine vernünftige Grundlage für die künftigen Verhandlungen. Der heute in New York vorgestellte Abschlussbericht stecke den Rahmen für die nächste Verhandlungsrunde in Cancún ab.

Die AGF setzt bei der Finanzierung von Klimaschutz vor allem auf marktwirtschaftliche Instrumente. Es geht darum, den Ausstoß von CO2 mit einem Preis zu versehen. Dem Bericht zufolge müsse das Verursacherprinzip insbesondere auf den internationalen Flugverkehr und die Schifffahrt ausgeweitet werden. Der WWF hält diesen Ansatz für richtig. Die Atmosphäre dürfe nicht länger als kostenloses Zwischenlager für Kohlendioxid und anderen Treibhausgase betrachtet werden. Hier setze der AGF Bericht an.

Weitere mögliche Finanzquellen, etwa eine Finanztransaktionssteuer, wurden von dem Gremium auf Druck einzelner Mitglieder als weniger bedeutend eingestuft. Der WWF betont, dass hier noch weitere Hebel vorhanden wären, um die notwendigen Gelder für Klimaschutz, Technologietransfer und den Erhalt von Wäldern als Kohlendioxidsenken, bereit zu stellen.

Die Empfehlungen der AGF müssten auf dem kommenden Klimagipfel genutzt werden, um sich auf mögliche Finanzierungsquellen für den internationalen Klimaschutz zu einigen und den dringend benötigten UN Klimafonds ins Leben zu rufen.


Röttgen: Langfristige Klimaschutzfinanzierung in Entwicklungsländern ist machbar

Bundesumweltminister begrüßt UN-Abschlussbericht

BMU Pressemitteilung, 8.11.10

Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen hat die Ergebnisse der von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon eingesetzten Arbeitsgruppe zur Klimaschutzfinanzierung begrüßt. "Es wird entscheidend sein, einen weltweiten Kohlenstoffmarkt und finanzielle Instrumente einzuführen, um die klimaschädlichen Emissionen des internationalen Flug- und Schiffsverkehrs zu begrenzen“, so Röttgen. Die Arbeitsgruppe hält es für möglich, 100 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 für Klimaschutz in Entwicklungsländern bereit zu stellen. Zwar gibt der Abschlussbericht keine klaren Handlungsempfehlungen, liefert aber ein umfassende Analyse der verschiedenen öffentlichen und privaten Finanzierungsquellen. Röttgen: „Der Bericht gibt uns kurz vor der Klimakonferenz in Cancún neuen politischen Schwung. Er zeigt, wie wichtig ein angemessener Preis auf Kohlenstoff ist. Schließlich hat dieser großen Einfluss darauf, welche Ziele für die Minderung der CO2-Emissionen gesetzt werden. Deutschland geht mit dem 40-Prozent-Minderungsziel aus dem Energiekonzept mit gutem Beispiel voran."

Deutsche Bank Vice-Chairman Caio Koch-Weser hat Röttgen heute in Berlin über das Ergebnis der Arbeitsgruppe informiert. Koch-Weser war als Vertreter der Privatwirtschaft einziges deutsches Mitglied. In der von den Premierministern Norwegens und Äthiopiens geleiteten 20-köpfigen Arbeitsgruppe wirkten Finanz- und andere Minister aus Industrie- und Entwicklungsländern, Vertreter internationaler Entwicklungsbanken, des Privatsektors und der Wissenschaft mit. Die Arbeitsgruppe untersuchte die Rolle der Kohlenstoffmärkte, von Privatinvestitionen, von internationalen Enwicklungsbanken und innovativen Finanzierungsquellen wie zum Beispiel finanzielle Instrumente im Flug- und Schiffsverkehr sowie eine globale Finanztransaktionssteuer. Die Vorsitzenden hatten Generalsekretär Ban am Freitag ihren Abschlussbericht vorgelegt.

Der Abschlussbericht stellt fest, dass bei einem Kohlenstoffpreis von 20 bis 25 Dollar je Tonne CO2 rund 30 Milliarden Dollar aus den Kohlenstoffmärkten (insbesondere durch die Auktionierung von Emissionszertifikaten und Kohlenstoffsteuern) für internationalen Klimaschutz mobilisierbar sind. International koordinierte finanzielle Instrumente zur Minderung der Emissionen des Flug- und Schiffsverkehrs können 10 Milliarden Dollar bereitstellen, ohne dass dies negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der Entwicklungsländer hätte. Internationale Finanzinstitutionen können nach gezielten Kapitalerhöhungen durch die Industrieländer verbunden mit Privatkapital das Drei- bis Vierfache an Investitionen in Entwicklungsländern hebeln. Der angenommene Kohlenstoffpreis kann darüber hinaus private Investitionen in Höhe von 100 bis 200 Milliarden Dollar auslösen. Konzeptionell umstritten war in der Arbeitsgruppe, welcher Teil der Finanzflüsse als brutto, und welcher netto (tatsächlich zusätzliche Volumina) einzuschätzen ist. Zur Finanztransaktionssteuer konnte die Arbeitsgruppe keine einvernehmliche Haltung festlegen.

Die Ergebnisse werden nun in die internationalen Klimaschutzverhandlungen eingebracht, aber auch vom EU-Finanzministerrat und den G20 diskutiert. Röttgen: "Die Optionen liegen jetzt klarer auf dem Tisch. Wir können und müssen nun die nötigen Entscheidungen treffen."


8. November, 2010

Reflektierende Pflanzen könnten Erde kühlen

London (dpa) - Der Anbau reflektierender Nutzpflanzen könnte die mittlere Sommertemperatur in Europa um mehr als ein Grad Celsius senken. Das haben britische Forscher der Universität Bristol herausgefunden.(...)

http://de.news.yahoo.com/26/20101108/tsc-reflektierende-pflanzen-knnten-erde-dd61bdb.html







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