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Aktuell

Nachhaltiger Finanzmarkt

Mehr Gestaltung gefordert

Der Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung stellt Zwischenbericht für nachhaltigen Finanzmarkt vor

WWF Pressemitteilung, 5.3.20

Deutschland soll führender Standort für ein nachhaltiges Finanzsystem werden. Dafür hat die Bundesregierung im Juni 2019 einen Sustainable-Finance-Beirat einberufen, der am heutigen Mittwoch seinen Zwischenbericht mit ersten Schwerpunktsetzungen und Handlungsfeldern vorgelegt hat. Der von Experten aus Finanzwelt, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erstellte Zwischenbericht steht bis Ende März offen zur Konsultation. Deutschlands produzierende Wirtschaft steht am Anfang einer sehr umfassenden Transformation. Um diese zu unterstützen, soll das Finanzsystem zu einem wirksamen Hebel werden. Bis zum Herbst plant der Beirat seinen Abschlussbericht vorzulegen, der von der Bundesregierung zu einer ambitionierten Sustainable-Finance-Strategie umgesetzt werden sollte.

Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance vom WWF Deutschland und Mitglied des Beirats der Bundesregierung für Sustainable Finance, sagt zu dem Zwischenbericht: „Vor den ökologischen und sozialen Herausforderungen der Klimakrise und der Erderhitzung ist die Transformation der produzierenden Wirtschaft elementarer Lösungsbeitrag. Der Finanzmarkt ist ein wichtiger Hebel in diesem Prozess. Er muss die Wirtschaft leiten und unterstützen. Der Bericht des Sustainable-Finance-Bereits zeigt erste Schwerpunkte, die angegangen werden müssen, um Deutschland zu einem führenden Standort für ein nachhaltiges Finanzsystem zu machen. Der Ball liegt auch bei der Bundesregierung selbst. Das Jahr 2020 wird ein entscheidendes Jahr für Klimaschutz, dabei spielt Deutschland mit der Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr eine zentrale Rolle in der EU. Die Bundesregierung muss deutlich machen, wie hoch ihr Ambitionsniveau für ein nachhaltiges Finanzsystem ist. Der Zwischenbericht zeigt Handlungsfelder auf, in denen Deutschland sich ambitioniert verhalten und die Zukunft unserer Wettbewerbsfähigkeit mitgestalten muss. Dazu gehört auch die Ausrichtung der öffentlichen Investitionen und Haushalte am Zielniveau des Pariser Klimaschutzabkommens. Finanzmärkte in anderen Ländern sind deutlich weiter, wie etwa in Großbritannien und in den Niederlanden.“


Beirat legt Basis für einen Schub zur Klimaneutralität aus der Finanzwelt

Sustainable Finance-Beirat erarbeitet Grundlagen zu Handlungsempfehlungen für nachhaltiges Finanzsystem
Konkretisierung muss folgen
Bundesregierung und öffentliche Hand müssen eigene Vorbildfunktion wahrnehmen
Nun beginnende Konsultationsphase bietet Möglichkeit für Feedback


Germanwatch Pressemitteilung, 5.3.20

Bonn/Berlin. Die Mitglieder des Beirats für nachhaltige Finanzen haben heute ihren ersten Zwischenbericht auf dem Weg zu einer Sustainable Finance-Strategie für Deutschland veröffentlicht. Germanwatch begrüßt die zum Teil ambitionierten Vorschläge der Vertreterinnen und Vertreter aus Real- und Finanzwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. „Die konstruktiven Debatten der letzten Monate haben zu einem guten Zwischenergebnis geführt, das nun durch konkrete und wirkungsvolle Handlungsempfehlungen ergänzt werden muss“, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch und Mitglied des Beirats der Bundesregierung.

„Insbesondere die Verpflichtung zur vorausschauenden Berichterstattung über klimabedingte Finanzrisiken könnte ein wichtiger Beitrag gegen die Tragödie des kurzfristigen Horizonts der Finanzmärkte in Deutschland und der EU werden“, so Bals weiter. Wenn zusätzlich die richtigen Rahmensetzungen für die Realwirtschaft auf den Weg gebracht werden, könnte die Finanzwirtschaft eine erhebliche Hebelwirkung auf dem Weg hin zu Treibhausgasneutralität bis spätestens 2050 ausüben. Nachbesserungsbedarf gibt es laut Bals allerdings bei der Verankerung von Menschenrechts- und Biodiversitätsschutz in der Strategie.

„Die Bundesregierung ist gefordert, der öffentlichen Hand hier eine Vorbildfunktion zu geben“, so Bals. Auch das ist ein Ergebnis des Zwischenberichts. Die Förderbank KfW soll nach dem Vorbild der Europäischen Investitionsbank zu einer Klima- und Transformationsbank umgebaut werden. Das Mandat für öffentliche Förderinstitutionen sowie für Sparkassen und Landesbanken muss am Pariser Klimaabkommen und einer menschenrechtsbasierten Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) ausgerichtet werden.

„Eine ambitionierte Umsetzung dieser Sustainable Finance-Strategie, die bis September durch konkrete Handlungsvorschläge ergänzt werden soll, liegt im Interesse der Bundesregierung. So kann sie in relevanten EU-Prozessen auch glaubwürdig als Gestalterin auftreten“, betont Bals die Chancen dieses Prozesses.

Mit der Veröffentlichung des Zwischenberichts startet eine vierwöchige Konsultationsphase bis zum 4. April. Die Veröffentlichung des Abschlussberichts ist dann für September zum Ende der politischen Sommerpause geplant.


Experten - Deutschland muss Vorreiterrolle bei grünen Finanzanlagen übernehmen

Deutschland sollte Experten zufolge seine staatlichen Mittel viel stärker nach Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards ausrichten.

(Reuters) - 5. März, 2020

https://www.onvista.de/news/experten-deutschland-muss-vorreiterrolle-bei-gruenen-finanzanlagen-uebernehmen-334842993


Banken kritisieren Beirat des Finanzministeriums

Deutschland soll eine führende Rolle einnehmen, wenn es gilt, die Finanzwirtschaft für den Klimaschutz zu verpflichten. Doch das gefällt den Banken nicht.

Von Markus Frühauf, Frankfurter Allgemeine, 5.3.20

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/banken-kritisieren-beirat-des-finanzministeriums-16665288.html




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