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Aktuell

Globale Waldfläche geschrumpft

Klimakiller Abholzung

ifo Institut veröffentlicht Daten zum Verlust von Waldflächen weltweit
Größte Abholzungen in den Tropenländern, Aufforstung in China
Rodungen von Ur- und Regenwäldern besonders klimaschädlich


ifo Institut Pressemitteilung, 19.1.10

Die globale Waldfläche ist im Zeitraum zwischen 1990 und 2005 um drei Prozent geschrumpft. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Verlust von 0,2 Prozent oder 20.000 Hektar am Tag. Wie die Veröffentlichung des ifo Instituts jetzt zeigt, ist die Entwicklung der Waldflächen jedoch regional sehr unterschiedlich. Besonders viel Wald ist in den vergangenen Jahren in den tropischen Ländern (speziell Brasilien, Indonesien und Sudan) abgeholzt worden. Obwohl die Waldflächen in Brasilien mit einer jährlichen Rate von minus 0,6 Prozent längst nicht so schnell schrumpfen wie in Indonesien (minus zwei Prozent jährlich), fällt dieser Verlust durch den hohen Anteil Brasiliens an der weltweiten Waldfläche stark ins Gewicht. Allein Brasilien und Sudan sind zusammen für 47 Prozent des jährlichen Rückgangs der weltweiten Waldflächen verantwortlich. Eine wesentliche Ursache ist der wachsende Flächenbedarf für die Produktion von Biokraftstoffen aus Palmöl, Soja und Zuckerrohr sowie für die Rinderzucht.

Positive Entwicklungen sind hingegen in China und Ruanda zu verzeichnen. In China wurde im Jahr 2002 ein zehnjähriges Aufforstungsprogramm gestartet. In den letzten Jahren nahm die Waldfläche dadurch jährlich um rund vier Millionen Hektar zu (2,2 Prozent). Damit hat China einen Anteil von 73 Prozent am weltweiten Waldzuwachs. In Ruanda wurden nach der großen Abholzungswelle durch die Bürgerkriegsflüchtlinge von 1994 in den Jahren von 2000 bis 2005 jährlich 6,9 Prozent der Waldfläche wieder aufgeforstet.

Für das Klima besonders schädlich ist die Rodung von Urwäldern und tropischen Regenwäldern, da diese sehr viel Kohlenstoff speichern. Allein durch Brandrodungen werden weltweit pro Jahr ca. 650 Mio. Tonnen CO2 freigesetzt. Insgesamt trägt die Entwaldung mit 20 Prozent zu der Emission von Treibhausgasen bei. Neben dem Schutz der bestehenden Wälder kommt der Aufforstung eine besondere Bedeutung zu. Da Wälder C02 langfristig speichern, ist die Anpflanzung von Bäumen eine der wenigen Möglichkeiten, das Weltklima positiv zu beeinflussen.







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