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Aktuell

Zum Tag der Biologischen Vielfalt

Internationaler Tag der Biologischen Vielfalt (22.5.): Biologische Eintönigkeit droht

WWF fordert drastischen Abbau Natur zerstörender Subventionen

WWF Pressemitteilung, 21.5.10

Berlin - „Die Menschheit wird allmählich einsam auf dem Planeten Erde“, diese Bilanz zieht Günter Mitlacher vom WWF Deutschland zum Internationalen Tag der Biologischen Vielfalt. Er verweist auf einen aktuellen Lagebericht der UN. Der Report dokumentiert, dass die weltweiten Tierbestände seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts um ein Drittel abgenommen haben. Obwohl sich die Staatengemeinschaft darauf geeinigt hat, den Verlust der Biologischen Vielfalt bis 2010 entscheiden zu vermindern, schrumpfen natürliche Lebensräume weiter rasant zusammen: Die Fläche der Mangroven und Seegraswiesen habe in den vergangen 40 Jahren um 20 Prozent und die Fläche der Korallenriffe um 40 Prozent abgenommen. Der WWF warnt davor, die Problematik zu unterschätzen. Sowohl die durch das Artensterben hervorgerufenen Kosten als auch die Leistungen der Natur würden dramatisch vernachlässigt.

Um das Problem in den Griff zu bekommen, fordert der WWF wirtschaftliche Aspekte stärker zu berücksichtigen. Es gehe nicht allein um den Schutz faszinierender Tiere und Pflanzen, sondern um handfeste wirtschaftliche Interessen und das Überleben vieler Menschen. Um das Artensterben zu stoppen, dürfe es nicht bei Sonntagsreden bleiben. Ein wichtiger Schritt sei ein drastischer Abbau Natur zerstörender Subventionen. Zudem müssen die Leistungen der Ökosysteme deutlicher im Blickpunkt stehen. Ob es um die Säuberung von Böden und Wasser oder die Speicherung von Kohlendioxid durch Wälder und Ozeane gehe, die Natur erbringe Jahr für Jahr gigantische Leistungen. Fruchtbare Böden seien die Grundlage für die Landwirtschaft, gesunde Fischbestände sichern die Proteinversorgung von Millionen Menschen.

Der WWF betont, dass im nächsten Jahrzehnt dringend viel aufgeholt werden müsse, um dem Verlust an Biodiversität Einhalt zu gebieten. Die von Menschen verursachte Aussterberate von Tieren und Pflanzen liege mindestens hundertmal höher als der natürliche Artenschwund. Verursacht werde der Artentod von der ungebremsten Lebensraumzerstörung, dem Klimawandel, dem Raubbau an Wäldern und Ozeanen. „Die Politik hat versagt und ihre Ziele weder in Deutschland noch international erreicht“, bemängelt Günter Mitlacher. Aktuellen Studien zufolge fließen weltweit Jahr für Jahr 670 Milliarden Euro an Staatshilfen in Branchen, die wesentlichen Anteil an der Zerstörung der Natur haben. Diese fatale Fehlentwicklung der deutschen und europäischen Finanzpolitik müsse gestoppt und die Vergabe der Mittel an ökologische Kriterien geknüpft werden, um eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu fördern und die Leistungen der Natur für die Menschheit zu sichern.


BirdLife und NABU legen alarmierenden „Biodiversitäts-Report“ vor

Tschimpke: Wir brauchen einen Rettungsschirm für die biologische Vielfalt

NABU Pressemitteilung, 21.5.10

Brüssel/Berlin - Anlässlich des Internationalen Tages der biologischen Vielfalt (22.5.) hat BirdLife International eine mit seinen europäischen Partnerverbänden wie dem NABU erarbeitete Biodiversitäts-Studie vorgestellt. Darin werden die Ursachen analysiert, warum es der Staatengemeinschaft nicht gelungen ist, das Artensterben bis 2010 zu stoppen. Aber es werden in dem 24 Seiten starken Report auch - unter anderem anhand von Fallbeispielen zum erfolgreichen Schutz verschiedener Arten - konkrete Vorschläge zur Rettung der biologischen Vielfalt gemacht.

Im Biodiversitäts-Vergleich der 27 EU-Staaten landete Deutschland unter dem Durchschnitt, besonders schlechte Werte erzielte es bei der Bestandssituation geschützter Lebensraumtypen und Arten, sowie aufgrund der weitgehend fehlenden Managementpläne für die Natura 2000-Schutzgebiete. „Nicht nur in Deutschland, in praktisch allen Mitgliedstaaten ist der Schutz der biologischen Vielfalt zu oft kurzsichtigen wirtschaftlichen Einzelinteressen zum Opfer gefallen, etwa in der Agrar-, Fischerei- und Infrastrukturpolitik“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Der NABU fordert die Europäische Union, Deutschland und die Bundesländer daher auf, endlich einen politischen und finanziellen Rettungsschirm für die biologische Vielfalt zu spannen, deren Verlust eine UN-Studie zum ökonomischen Wert der biologischen Vielfalt (TEEB) auf derzeit 50 Milliarden Euro und bis zu 14 Billionen Euro bis zum Jahr 2050 veranschlagt. „Die BirdLife-Analysen und die TEEB-Studie belegen, dass die Biodiversitätskrise mindestens so dramatisch ist wie die aktuelle Euro-Krise. Sie verlangt daher ebensolche Entschlossenheit im Handeln“, so NABU-Europadirektor Claus Mayr.

Erst Ende April hatten Wissenschaftler von BirdLife International und mehr als vierzig Instituten in der renommierten Fachzeitschrift „Science“ eine Studie veröffentlicht, die auch für die globale Ebene das vollständige Versagen der Politik beim Artenschutz belegt.

Untersuchungen zu Naturschutzaktivitäten der Bundesländer bestätigten das auch für Deutschland. Europa habe eigentlich wirksame gesetzliche Regelungen zum Schutz der biologischen Vielfalt. „Diese sind aber nur so gut, wie sie von Bund und Ländern umgesetzt werden. In Deutschland besteht noch erheblicher Nachholbedarf. Bei der Umsetzung der 2007 verabschiedeten nationalen Biodiversitätsstrategie steht die Ampel für die meisten Länder auf Rot“, so Mayr.


Gemeinsam für "biologische Vielfalt für Entwicklung"

Aktionstage in 35 Ländern werben für den Wert der Natur

BMU Pressemitteilung, 21.5.10

Am kommenden Samstag, dem 22. Mai 2010, wird der Internationale Tag der biologischen Vielfalt begangen. In diesem Jahr, das die Vereinten Nationen zum "Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt" ausgerufen haben, lautet das Motto "Biologische Vielfalt für Entwicklung".

Bundesumwelt- und Bundesentwicklungsministerium haben deshalb gemeinsam weltweit zu Aktionstagen aufgerufen. Möglichst vielen Menschen soll die Vielfalt der Natur, ihre Bedeutung als Grundlage unserer Existenz und ihr oft unterschätzter wirtschaftlicher Wert nahegebracht werden.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen: "Naturschutz ist kein Luxus, sondern überlebensnotwendig für eine schnell wachsende Menschheit. Natur liefert uns Nahrung, sauberes Wasser, Medikamente, Energie. Alle natürlichen Serviceleistungen zusammen sind eine große Lebensversicherung – und verbessern unsere Lebensqualität. Mit den Aktionstagen wollen wir die Menschen vor Ort erreichen, sie Natur erleben lassen und so ihr Verständnis für den Schutz der biologischen Vielfalt erhöhen."

Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel zum Auftakt der Aktionstage: "Biodiversität ist kein Nischenthema für Naturliebhaber. Unser Leben und unsere Erwerbsquellen hängen von ihr ab. Der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlage ist im ureigensten Interesse jedes Menschen. Wir brauchen die Vielfalt in der Landwirtschaft und artenreiche Meere für die Sicherung unserer Ernährung. Wir brauchen intakte Wälder für die Trinkwasserversorgung, saubere Luft und die Regulierung des Klimas. Die biologische Vielfalt ist die Schatzkammer der Medizin. Das Einkommen vieler Menschen entsteht aus der Nutzung biologischer Ressourcen. Vor allem für arme Menschen in Entwicklungsländern ist biologische Vielfalt überlebenswichtig."

Initiativen aus 35 Ländern beteiligen an der globalen Aktion, um das öffentliche Verständnis von "Biologischer Vielfalt für Entwicklung" zu fördern: Anfang Mai fanden die ersten Aktionstage in Peru und auf den Philippinen statt. Mitte Juni endet die Aktion mit Aktivitäten in Deutschland und der Schweiz. Dazwischen liegen Exkursionen in die Welt der Vielfalt auf vier Kontinenten: Vom Andenhochland durch das Amazonastiefland, durch Mittel- und Hochgebirge, Trocken- und Sumpfgebiete bis in Küstenzonen, auf Vulkane, in Wälder, Höhlen und Schluchten machen Experten und Laien sich auf die Suche nach dem Wert der Natur.

Weitere Informationen zu den Aktionstagen sowie Ansprechpartner finden Sie im Internet unter www.biodiversity-day.info.


Reichtum der Erde verringert sich dramatisch

­ Weltweiter Verlust an biologischer Vielfalt durch Raubbau und Klimawandel

Klima-Bündnis e.V. Pressemitteilung, 20.5.10

Die Eindämmung des Verlustes an biologischer Vielfalt ist auf internationaler Ebene weitgehend gescheitert. Das ist die verheerende Erkenntnis des aktuellen Berichts des UN-Sekretariats zur biologischen Vielfalt - dem Global Biodiversity Outlook 3 - der die aktuellsten Entwicklungen weltweit zusammenfasst. Im Jahr der biologischen Vielfalt und im Vorfeld der 10. internationalen Konferenz zum Erhalt der biologischen Vielfalt (COP 10) in Nagoya, Japan, versagt die internationale Staatengengemeinschaft nach dem Scheitern des Klimagipfels von Kopenhagen erneut, effektive Lösungen für ein dringendes weltweites Problem auf internationaler Ebene auszuarbeiten und durchzusetzen.

Der Artenschwund nimmt vor allem infolge der Erschließung der Regenwälder durch Straßenbau, illegalem Holzeinschlag und dem Abbau von natürlichen Ressourcen wie Erdöl und Erdgas sowie der großflächigen Ausbreitung der Rinderzucht, des Anbaus von Soja und Palmöl, zu. Der Klimawandel verstärkt diesen Prozess zusätzlich. Seit 1970 sind über 30 % der Tierpopulationen, 20 % der Mangroven und Seegräser und 40 % der Korallenflächen verloren gegangen, erklärt Prof. Joseph Alcamo, Chef- Wissenschaftler der UNEP. Damit sind auch die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) gefährdet, denn die Artenvielfalt ist ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung und Armutsreduzierung.

COICA (Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens), die indigene Partnerorganisation des Klima-Bündnis, hat deshalb in einer Erklärung auf dem Klimagipfel in Bolivien den Zusammenhang zwischen Klimawandel und der fortschreitenden Zerstörung ihrer Lebensräume hingewiesen: "Unsere Besorgnis mit den indigenen Völkern weltweit ist, dass wir, ohne direkt für den Klimawandel verantwortlich zu sein, die Hauptbetroffenen der negativen Auswirkungen sind: Wüstenbildung, erzwungene Migration, Verschwinden der biologischen Vielfalt, Verlust unserer Identität und Hunger. Diese Prozesse müssen dringend gestoppt werden. Eine Wiedergutmachung der ökologischen und durch Menschen verursachten Schäden ist notwendig."

Zum besseren Schutz des Weltklimas und der biologischen Vielfalt, unterstützt das Klima-Bündnis auch die Yasuní-ITT-Initiative der ecuadorianischen Regierung: Ecuador verzichtet auf die Erdölförderung in seinem größten Erdölfeld, das sich teilweise direkt unter dem Yasuní-Nationalpark befindet, wenn die internationale Gemeinschaft die Hälfte der entgangenen Einnahmen in einen Fond einzahlt, mit dem die Nationalparks erhalten und die Energiewende Ecuadors finanziert werden sollen.

Dieser Vorschlag hat international große Aufmerksamkeit erlangt, da er von einem Land formuliert wurde, das vom Verkauf des Erdöls ökonomisch anhängig ist. Es fordert jedoch auch die internationale Gemeinschaft heraus, Länder wie Ecuador bei ihrer Anstrengungen zum Schutz wichtiger ökologischer Gebiete zu unterstützen. Der Yasuní-Nationalpark beherbergt das Gebiet mit der höchsten biologischen Vielfalt der Erde und wurde 1989 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.

Auf der internationalen Jahrestagung und Mitgliederversammlung des Klima-Bündnis im April 2010 in Perugia, Italien, verabschiedete das Klima- Bündnis eine Resolution, in der die EU und ihre Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, die Yasuní-Initiative auch finanziell zu unterstützen.


Heimischen Artenreichtum kennen und nutzen

Aigner startet Initiative zum Schutz der biologischen Vielfalt

BMELV Pressemitteilung, 20.5.10

Zum "Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt" hat die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner, heute den Startschuss für die Informationskampagne "Biologische Vielfalt schützen und nutzen" gegeben. "Jeden Tag können wir als Verbraucherinnen und Verbraucher darüber entscheiden, welchen Teil unserer biologischen Fülle wir nutzen und damit erhalten. Denn nur was der Verbraucher nachfragt, wird auch angeboten", sagte Aigner zum Auftakt der Initiative in Berlin.

Der Artenreichtum fängt wenige Schritte vor der Haustür an – auf Wiesen, Feldern und in Wäldern. Über 60 heimische Nutztierrassen bereichern Deutschland. "Wir wollen vor allem Schülerinnen und Schülern zeigen, wie sie die biologische Vielfalt durch aktive Nutzung im Alltag erhalten können", sagte Aigner. Unter dem Motto "Vielfalt on Tour" besucht daher das Rollende Klassenzimmer – ein umgebauter Reisebus – in den nächsten Wochen bundesweit Schulen. Mit Tierfellen zum Anfassen, Apfelsortentests oder Tierstimmen aus heimischen Wäldern sollen die jungen Leute mehr über den Reichtum in der Natur erfahren. Zum Start der Tour überreichte die Bundesministerin der Klasse 9 des Lessing-Gymnasiums in Berlin-Wedding ein Klassenbuch. Das Buch geht mit dem Bus auf Reisen.

Wer sich aktiv an der Initiative beteiligen möchte, findet Informationen und viele praktische Tipps über den Erhalt und die Nutzung der zahlreichen Arten, Sorten und Tierrassen im Internet unter www.hier-waechst-vielfalt.de. Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland sind außerdem dazu eingeladen, beim Wettbewerb "Vielfalt macht Schule" ihre Ideen zur Nutzung der biologischen Fülle vorzustellen. Der Hauptpreis ist eine Einladung zur Internationalen Grünen Woche 2011 in Berlin.

Hintergrund

Der Reichtum der zum Teil sehr alten Pflanzensorten und Tierrassen in der Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft ist eine Grundlage für die Ernährung und die Rohstoffversorgung der wachsenden Weltbevölkerung. Er stellt auch eine Voraussetzung dar für die Anpassung an den Klimawandel. Weltweit ist diese Vielfalt jedoch bedroht.

Mit der Initiative "Biologische Vielfalt schützen und nutzen" möchte das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den Verbraucherinnen und Verbrauchern zum Beispiel die Erlebnisvielfalt in der Tierwelt und die Fülle an Geschmackserlebnissen etwa durch rund 1.000 Apfelsorten demonstrieren. Es sollen Möglichkeiten zum Schutz durch eine aktive Nutzung dieser biologischen Vielfalt im Alltag aufgezeigt werden.

Ergebnisse einer Umfrage zur biologischen Vielfalt

Die Mehrheit der Bundesbürger (65 Prozent) achtet beim Einkauf von Lebensmitteln meistens oder immer darauf, dass die Produkte aus regionalem Anbau stammen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Demnach legen die Verbraucher in Deutschland auch großen Wert auf eine möglichst vielfältige Ernährung: 47 Prozent der Konsumenten wechseln bewusst häufig zwischen unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten. Insgesamt 70 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass alte, traditionelle Gemüsesorten sowie Tierrassen in Deutschland erhalten bleiben und weiter genutzt werden. "Die Umfrage zeigt, dass die biologische Vielfalt im Alltag vieler Menschen eine Rolle spielt. Sie haben erkannt, dass Vielfalt einfach besser schmeckt", sagte Aigner. Der "beste Schutz der biologischen Vielfalt" sei "eine nachhaltige Nutzung – und dafür setzen wir uns ein", so die Bundesministerin.

Mehr über die Initiative "Biologische Vielfalt schützen und nutzen" erfahren Sie im Internet unter www.hier-waechst-vielfalt.de.


Tag der Biologischen Vielfalt am 22. Mai

BUND ruft bundesweit zur Bestandsaufnahme der Schmetterlinge

BUND Pressemitteilung, 17.5.10

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft dazu auf, beim Pfingstspaziergang am kommenden Wochenende Schmetterlinge zu zählen. Die Naturschutzorganisation will sich mit den Ergebnissen einen Überblick über die Verbreitung ausgewählter Falterpopulationen verschaffen. Zählbögen mit Abbildungen von zehn gesuchten Arten sind unter www.bund.net/faltertage und bei den mehr als 2000 Kreis- und Ortsgruppen des BUND erhältlich. Die Ergebnisse können Online im Internet oder per Post gemeldet werden.

"Gezählt werden solche Falter, die auch von Ungeübten leicht zu erkennen sind. Zu Pfingsten sind voraussichtlich unter anderem Aurorafalter, Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs zu beobachten. Im Gegensatz zu einem Großteil der heimischen Schmetterlinge sind diese Arten noch relativ weit verbreitet", so BUND-Naturschutzexperte Mark Hörstermann. Bei einem Drittel aller europäischen Schmetterlingsarten schrumpften derzeit die Bestände. Jede elfte der 435 Tagfalterarten Europas sei inzwischen vom Aussterben bedroht. Von 190 in Deutschland vorkommenden Tagfalterarten sei nur noch etwa ein Fünftel dauerhaft gesichert.

Der 22. Mai wurde von den Vereinten Nationen weltweit zum Tag der Biologischen Vielfalt erklärt. Damit soll auf den Reichtum natürlicher Lebensformen sowie auf deren Bedrohung aufmerksam gemacht werden. Hörstermann: "Schmetterlinge sind wie kaum eine andere Tiergruppe geeignet, diese Vielfalt zu bestaunen. Die variationsreichen Lebensräume und Anpassungstechniken spiegeln sich in den unterschiedlichen Formen und Farben der Falter wider. Die industrielle Landwirtschaft, aber auch exotische Pflanzen und der Einsatz von zuviel Dünger in Gärten drängen jedoch den Artenreichtum stark zurück." Das führe auch zum Verlust für Schmetterlinge besonders geeigneter Landschaftstypen wie Moore, Auen oder Feuchtwiesen.

Eine Teilnahme an den diesjährigen Schmetterlingszählungen des BUND ist noch bis Ende Oktober möglich. Erbeten wird auch die Wiederholung der Zählung an verschiedenen Tagen. Der BUND weist zudem auf Möglichkeiten hin, den Schmetterlingen direkt zu helfen. Zu den einfachsten Tipps gehören: In Gärten und Parks möglichst viele heimische Pflanzenarten ansiedeln, Grünflächen nicht zu häufig mähen und auf Torf und Agrargifte verzichten. Als Lohn winke eine bunte Vielfalt im Pflanzenbeet mit vielen farbenprächtigen Schmetterlingen darüber, so der BUND.










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