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Aktuell
"Earth Overshoot Day"
Verschwendung natürlicher Ressourcen bedroht das Kinderrecht auf gesunde Umwelt
Neue Studie zum Klimawandel: terre des hommes und Germanwatch fordern
entschiedenen Klimaschutz
Gemeinsame Pressemitteilung von germanwatch und terre des hommes, 20.8.11
Bonn / Osnabrück. Am 21. August 2011 ist der Tag erreicht, an dem
wir Menschen nach Berechnungen des Global Footprint Network alle
Ökodienstleistungen, welche die Natur für ein Jahr bereitstellt, bereits
aufgebraucht haben - von der CO2-Aufnahmefähigkeit der Wälder und Meere,
über die Nutzung der Trinkwasserreserven bis zur Produktion von
Rohmaterialien und Nahrung. Ab dann werden wir somit bis zum Ende des Jahres
mehr Ressourcen verbrauchen und Abfall verursachen als die Erde
bereitstellen bzw. ausgleichen kann. Dieser Tag, der als Earth Overshoot Day
bezeichnet wird, markiert folglich jenen Zeitpunkt in einem Jahr, ab dem die
Menschen auf Kosten zukünftiger Generationen leben. Der Klimawandel ist eine
der gravierendsten Auswirkungen davon, dass der Mensch die natürlichen
Belastungsgrenzen der Erde überschreitet. Welche gravierenden Auswirkungen
das vor allem für Kinder hat, zeigt die neue Studie von terre des hommes und
Germanwatch "Sonnige Zukunftsaussichten? Klimawandel, Wasser und die Rechte
von Kindern und zukünftigen Generationen".
Durch den Klimawandel steigt die globale Durchschnittstemperatur an, was
viele Auswirkungen auf das Ökosystem der Erde hat. Eine Konsequenz der
Erwärmung ist die Vermehrung von Krankheitserregern. Mehr Bakterien in
Brunnen und Trinkwasserspeichern haben gravierende Folgen für Kinder. Schon
jetzt zählen Durchfallerkrankungen zu den Haupttodesursachen von Kindern
unter fünf Jahren. "Für die peruanische Hauptstadt Lima beispielsweise
belegen Studien den engen Zusammenhang von zunehmender Erwärmung und
Gesundheitsrisiken: Dort steigt mit jedem Zehntelgrad Celsius
Temperatursteigerung die Zahl der Durchfallerkrankungen um acht Prozent.
Deshalb gehören Kinderrechte und Klimaschutz ganz eng zusammen", erklärt
Danuta Sacher, Geschäftsführerin von terre des hommes.
Der steigende Bedarf an natürlichen Ressourcen mündet in Raubbau an der
Natur und zerstört damit die Lebensgrundlage vieler Menschen: Allein im
Amazonasgebiet ist bereits ein Fünftel des Regenwaldes abgeholzt. Besonders
arme Familien sind auf Nahrung aus der Natur angewiesen. Die Zerstörung der
Umwelt beraubt sie und nachkommende Generationen ihrer Existenz. Deshalb
fordern terre des hommes und Germanwatch die Wende zu einer nachhaltigen
Wirtschafts- und Konsumorientierung, um die Lebenschancen zukünftiger
Generationen zu sichern.
"Um das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt zu schützen, bedarf es einer
doppelten Handlungsstrategie: das Unbewältigbare durch massiven Klimaschutz
zu vermeiden. Und das Unvermeidbare zu bewältigen - durch
Anpassungsmaßnahmen, die die besonders verletzlichen Menschen, gerade auch
Kinder, ins Zentrum stellen", erklärt Christoph Bals, Politischer
Geschäftsführer von Germanwatch.
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