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Aktuell

Rekord CO2-Ausstoß

Kohlendioxidausstoß so hoch wie nie zuvor

Von Sigrid Totz, Greenpeace-Online, 4.11.11

Der weltweite Kohlendioxidausstoß hat im Jahr 2010 ein Rekordniveau erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des US-amerikanischen Energieministeriums. Die Werte übertreffen selbst die düstersten Prognosen des Weltklimarats 2007.

In absoluten Zahlen ausgedrückt beläuft sich das Mehr an ausgestoßenem CO2 laut Studie auf weltweit 512 Millionen Tonnen. Die Studie macht deutlich, dass sämtliche Bemühungen, den weltweiten CO2-Ausstoß zu verringern bisher keine Wirkung zeigen. Als Verursacher der hohen Werte nennen die Autoren vor allem die aufstrebenden Schwellenländer China und Indien sowie die verbesserte Wirtschaftslage.

"Hauptverantwortlich für den Ausstoß von CO2 ist die Nutzung fossiler Energieträger. Die wachsenden Emissionen stammen von einem immer höheren Verkehrsaufkommen und einer falschen und veralteten Form der Energieerzeugung. Konzerne wie Volkswagen überschwemmen den Markt mit klimafeindlichen Spritschluckern und die Politik setzt nach wie vor auf den Klimakiller Kohle, statt endlich eine echte Energiewende einzuleiten.", begründet Anike Peters, Klimaexpertin von Greenpeace, die dramatischen Ergebnisse.

Dabei reicht es nicht, aus der Atomenergie auszusteigen. Eine echte Energiewende beinhaltet auch den Verzicht auf CO2-intensive Kohlekraftwerke und den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien.

Eine wichtige Rolle für den Übergang zu einer hundertprozentigen Nutzung erneuerbarer Energien kommt dem Energieträger Erdgas zu. Anike Peters hierzu: "Erdgaskraftwerke können hocheffizient und flexibel eingesetzt werden und so die Schwankungen der Erneuerbaren Energien ausgleichen. Erdgas setzt bei der Verbrennung nur halb so viel CO2 frei wie Steinkohle und nur ein Drittel dessen, was bei der Verbrennung von Braunkohle freigesetzt wird."

Eine Chance für eine dringend notwendige weltweite Reduzierung der Treibhausgasemissionen stellt die Weltklimakonferenz im südafrikanischen Durban dar, die am 28. November beginnt. Peters: "Statt wieder einmal nur über die drohenden, dramatischen Folgen der Erderwärmung zu reden, muss jetzt endlich gehandelt werden. Und zwar dringender als je zuvor."


US-Bericht schockt Klimaschützer weltweit

Verheerende CO2-Daten für das vergangene Jahr vorgelegt

WWF Pressemitteilung, 4.11.11

Berlin - Mit Entsetzen hat der WWF auf die gestern vorgelegten CO2-Emissionsdaten des US-Energieministeriums reagiert. Die Daten haben ergeben, dass der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid im vorigen Jahr so rasant gestiegen ist wie nie zuvor. Dem Bericht zufolge wurden weltweit im Jahr 2010 insgesamt 512 Millionen Tonnen mehr CO2 ausgestoßen als 2009. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent. Zum Vergleich: Deutschland stößt pro Jahr rund 800 Millionen Tonnen CO2 aus.

Dazu erklärt Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland:

„Die Daten aus den USA sind schockierend und übertreffen die schlimmsten Befürchtungen und die pessimistischsten Szenarien, vor denen seit Jahren gewarnt wird. Die internationale Staatengemeinschaft hat kläglich versagt, dem Klimawandel gemeinschaftlich Einhalt zu bieten. Vor allem die Weigerung der USA, ihre CO2 Emissionen drastisch zu reduzieren, ist unverantwortlich. Dies muss die Weltgemeinschaft Präsident Obama unmissverständlich klar machen. Die G20 müssen beim Thema Klimaschutz endlich wieder handeln. Wenn die internationalen Klimaverhandlungen nicht endlich wieder Fahrt aufnehmen, wird der Klimawandel drastischer werden, als wir es in unseren schlimmsten Vorstellungen bislang ausgemalt haben. Wenn nicht schnellstens gehandelt wird, verlieren wir den Kampf gegen den Klimawandel endgültig“.


G20-Gipfel darf in der Krise den Klimaschutz nicht fallen lassen

WWF fordert klares Signal für Finanztransaktionssteuer und Abgaben auf Schiffs- und Flugverkehrsemissionen

WWF Pressemitteilung, 2.11.11

Cannes/Berlin - Der WWF zeigt sich vor Beginn des G20-Gipfels in Cannes besorgt, dass wichtige politische Themen wie der Kampf gegen den Klimawandel und die Armut vor dem Hintergrund der internationalen Finanzkrise immer mehr vernachlässigt werden. Der WWF ruft die Staats- und Regierungschefs deswegen auf, sich diesen dringenden Agendapunkten der internationalen Politik wieder stärker zu widmen. Der WWF setzt sich in diesem Zusammenhang für eine globale Finanztransaktionssteuer sowie Abgaben auf den Flug- und Schiffsverkehr ein, um unter anderem Entwicklungsländer bei ihren internationalen Klimaschutzanstrengungen zu unterstützen.

„So groß die Gefahren der momentanen Finanzkrise sind, sie dürfen nicht alle anderen Probleme der Menschheit überlagern“, sagt Regine Günther, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland. „Während in Cannes die Staats- und Regierungschefs über Schuldenschnitte und Hebelwirkungen diskutieren, schreitet der Klimawandel voran und Millionen Menschen sind von Hunger bedroht. Diese Probleme müssen zurück auf die Agenda der europäischen und der internationalen Politik“.

Eine internationale Finanztransaktionssteuer sowie ein internationales Abgabensystem für Flug- bzw. Schiffsverkehr wären aus Sicht des WWF geeignete Wege, um neue Mittel für den Kampf gegen soziale und ökologische Probleme zu gewinnen. Eine Transaktionssteuer von 0,1 Prozent würde zwischen 410 Milliarden und einer Billion US Dollar einbringen. Abgaben auf die Emissionen von Flugzeugreisen und den Schiffsverkehr würden nicht nur die Emissionen senken, sondern zusätzlich mindesten 24 Milliarden US Dollar jährlich einbringen. Ein signifikanter Teil der Einnahmen sollte dem internationalen Klimaschutz zu Gute kommen und für den im Rahmen der UN-Klimaverhandlungen neu geschaffenen „Green Climate Fund“ bereitgestellt werden. Das Prinzip einer gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortung aus der Klimarahmenkonvention muss berücksichtigt werden, so dass den Entwicklungsländern keine ökonomischen Nachteile durch die Abgabe entstehen.

„Es sind nur noch rund vier Wochen bis zum Klimagipfel in Südafrika, und die G20 stehen in der Verantwortung, den Klimaverhandlungen in Richtung Durban einen Schub zu geben“, so Regine Günther. „Die Beschlüsse des letzten Klimagipfels dürfen keine leere Hülse bleiben.“

Darüber hinaus sollte in Cannes endlich der weltweite Abbau umweltschädlicher Subventionen vorangetrieben werden. Darauf hatten sich die G20 bereits 2009 in Pittsburgh verständigt. Bislang wurden diese Pläne nicht konkretisiert. Der WWF fordert, dass auf dem G20-Gipfel konkrete Aktions- und Zeitpläne und ein transparentes Berichtswesen der einzelnen Länder verabschiedet werden. Laut der OECD sind allein im Jahr 2010 Subventionen in Höhe von 500 Milliarden US Dollar für fossile Energieträger ausgegeben worden.




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