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Aktuell

UN-Umweltgipfel: 2. Woche (2)

UN-Klimakonferenz in Durban: Zur Rede des deutschen Umweltministers

WWF Pressemitteilung, 7.12.11

Durban - Regine Guenther, Leiterin des Klimabereichs beim WWF Deutschland zur Rede des deutschen Umweltministers beim Klimagipfel im südafrikanischen Durban: "Die versprochenen 40 Millionen Euro für den Grünen Klimafonds sind ein Anfang. Um dieses Instrument wirklich zum Erfolg zu führen, müssen weitere Schritte folgen. Geeignete Finanzquellen, um den Fonds zu füllen sind eine Finanztransaktionssteuer und die Bepreisung des Flug- und Schiffsverkehrs. Der WWF hätte sich klarere Aussagen gewünscht, woher die angestrebten 100 Milliarden US Dollar herkommen sollen. Deutschland und die EU müssen jetzt Koalitionen schmieden, um die Verhandlungen voranzubringen. Der Umweltminister sollte zudem vor allem den Schulterschluss mit den Schwellenländern und den klimatisch besonders verwundbaren Staaten suchen, um gemeinsam voranzugehen."


NABU: Röttgen muss für Glaubwürdigkeit der EU in Klimaverhandlungen kämpfen

Tschimpke: Unwiderstehliches EU-Angebot fordert Gegenleistung der Schwellenländer heraus

NABU Pressemitteilung, 7.12.11

Durban – „Jetzt muss Bundesumweltminister Norbert Röttgen dafür sorgen, dass aus seiner Offerte für eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls ein unwiderstehliches Angebot der EU wird – nur so kann er die umworbenen Entwicklungs- und Schwellenländer tatsächlich für ein künftiges globales Klimaschutz-Abkommen ins Boot holen“, kommentiert NABU-Präsident Olaf Tschimpke die Rede Röttgens vor der UN-Klimakonferenz im südafrikanischen Durban. „Zur Glaubwürdigkeit der EU gehört, dass in einem Kyoto II Vertrag auch die zahlreichen Schlupflöcher bei der Berechnung der Klimagas-Emissionen geschlossen werden. Zugleich sind die Schwellenländer gefordert, als Gegenleistung ihren Beitrag zu einem globalen Abkommen zu leisten“, erklärt Tschimpke. Dabei sollte Deutschland innerhalb der EU eine Führungsrolle übernehmen und wie angekündigt global neue strategische Allianzen schmieden, insbesondere mit den vom Klimawandel am stärksten betroffenen Ländern.

„Die von Röttgen heute zugesagten 40 Millionen Euro Startkapital für den neuen Green Climate Fund sind ein erster Schritt – nun muss in Durban ein konkreter Fahrplan beschlossen werden, wie die Industrieländer die zugesagten 100 Milliarden Dollar jährlich in gerade mal zehn Jahren erfüllen wollen, um die nötigen Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern zu finanzieren“, betont der NABU-Präsident. Das würde auch Röttgens Bewerbung von Deutschland als Standort des Green Climate Funds deutlich unterstützen.


Ban Ki Moon: "Verbindliches Abkommen liegt außerhalb der Möglichkeiten"

(APA) - 6. Dezember, 2011

http://derstandard.at/1322873116005/Klimagipfel-in-Durban-Ban-Ki-Moon-Verbindliches-Abkommen-liegt-ausserhalb-der-Moeglichkeiten


Treibhausgase zu 74 Prozent für Erderwärmung verantwortlich

Von Christopher Schrader, Süddeutsche Zeitung, 6.12.11

http://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-treibhausgase-zu-prozent-fuer-erderwaermung-verantwortlich-1.1227815


Die Minister kommen nach Durban

Heute und in den nächsten Tagen trudeln nach und nach die zuständigen Regierungsvertreter aus über 190 Staaten ein

Von Jörn Ehlers, Franko Petri/ WWF Österreich, 7.12.11

Die Spannung steigt. Heute und in den nächsten Tagen trudeln nach und nach die zuständigen Minister aus über 190 Staaten ein, um dem Verhandlungsprozess vielleicht doch noch ein Stück weit voranzubringen. Denn alles was bisher verhandelt wurde, kann durch die zuständigen Minister wieder über den Haufen geworfen werden.

Als Vorboten der "hohen Politik" finden sich mehr und mehr Journalisten ein, und nach und nach werden die Computerarbeitsplätze im Tagungscenter knapp obwohl es Hunderte davon gibt. Die ganz große Nachricht haben sie bislang noch nicht zu verkünden und so mancher wundert sich über das doch eher zurückhaltende Interesse zuhause. Wenn es um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit geht, dürfte es der Klimagipfel mit all seinen technischen Details schwer haben, sich gegen Euro-Rettung, Afghanistan-Konferenz und Thomas Gottschalks letzte ZDF-Show zu behaupten.

Der Bedeutung des Themas tut das keinen Abbruch, aber es ist wichtig sich immer wieder vor Augen zu führen, dass hinter den Diskussionen um so für Laien unverständliche Abkürzungen wie LCP, LCA, MVR oder CDP eine der größten Herausforderungen der Menschheit steht.

Unabhängig was hier in Durban am Ende herauskommt, eines ist schon jetzt klar: Der Klimawandel ist leider weitaus schneller als die Politik. In 17 Jahren Klimadiplomatie hat man es nicht geschafft, den Treibhausgasausstoß weltweit zurückzufahren. Im Gegenteil: Wissenschaftler des Global Climate Projects, haben gerade die voraussichtlichen Treibhausgasemissionen vorgestellt. Sie gehen davon aus, dass auch in diesem Jahr mit einer Zunahme von drei Prozent zu rechnen ist. Ganz vorne liegt China. Im Land des Drachen stieg der Ausstoß um rund zehn Prozent. Aber auch am anderen Ende der Welt legten die Emissionen deutlich zu. Die USA verzeichneten einen Anstieg um vier Prozent.

Die Zahlen sind umso bedrohlicher, wenn man bedenkt, dass der Treibhausgasausstoß in den 90er Jahren "nur" etwa ein Prozent zugelegt hat. Was die Klimabilanz der einzelnen Staaten angeht haben sie es durch die Wirtschaftskrise offensichtlich nur geschafft den Anstieg ein wenig zu verlangsamen. Dies wird sicher auch noch eine Weile so weitergehen. Will man jedoch das von der Weltgemeinschaft proklamierte Zwei-Grad-Ziel erreichen, wird es höchste Zeit, den Gipfel der Verschmutzung in den nächsten Jahren zu erreichen. Danach müssen die Emissionen kontinuierlich und drastisch sinken. Ob Durban dazu einen Beitrag leisten kann bleibt abzuwarten. Besonders Canada hat sich hier in Durban einen Namen als Blockierer der Klimaverhandlungen gemacht. Ein Steckbrief sucht den kanadischen Premierminister und den Umweltminister des Landes, weil sie „den Verhandlungsprozess entführt haben". Die Belohnung sind 100 Milliarden Dollar - genau die Summe, die für den Grünen Klimafonds vorgesehen ist. Hört man sich in den Gängen um, sind die meisten Teilnehmer eher skeptisch. Doch wir sollten nicht zu früh die Flinte ins Korn werfen. Tot Gesagte leben bekanntlich länger und hoffentlich gilt das auch für das Kyoto-Protokoll, den derzeit weltweit wichtigsten Vertrag der Staatengemeinschaft, der uns alle betrifft.


Was passiert, wenn wir so weiter machen wie jetzt?

Europa wird von den Auswirkungen der globalen Erwärmung nicht verschont bleiben

Von Franko Petri, WWF Österreich, 6.12.11

Hier in Durban dreht sich alles um die magische "2" - das Zweigradziel. Das bedeutet, dass wir es schaffen müssen, die globale Durchschnittstemperatur im Vergleich zur vorindustriellen Zeit nicht um mehr als zwei Grad steigen zu lassen, damit wir nicht auf eine globale Katastrophe zurasen, die wir nicht mehr beherrschen können. Das ist der wissenschaftliche Erkenntnisstand heute. In Durban sollte das Nebenorgan der UNFCCC für wissenschaftliche und technologische Beratung SABSTA die notwendigen Schritte setzen und eine Studie in Auftrag geben, was passiert, wenn die Temperatur über 1,5 Grad ansteigt. Derzeit ist die Erderwärmung durchschnittlich bereits um 0,8 Grad angestiegen. An den Polen und im Alpenraum geht die Erwärmung um Einiges schneller. Niemand weiß genau, ob wir das Zwei-Grad-Ziel überhaupt noch schaffen. Wenn wir gar nichts tun, wird sich die Atmosphäre um drei bis vier Grad erwärmen. Manche Prognosen gehen sogar davon aus, dass wir bis zum Ende des Jahrhunderts mit bis zu neun Grad Erwärmung rechnen müssen. Was dann geschieht, traut sich derzeit kaum ein Wissenschaftler vorherzusagen.

Was passiert, wenn wir die Treibhausgase nicht reduzieren? Bei zwei Grad Temperaturanstieg werden bis zu 200 Millionen Menschen mehr von Malaria betroffen sein. Bei drei Grad könnten es schon 300 Millionen sein, die daran erkranken. Außerdem müssen fünf bis sechs Milliarden Menschen mehr als heute damit rechnen an Denguefieber zu erkranken. Hungersnöte und der Kampf um die Ressourcen werden auf jeden Fall zunehmen. Europa wird davon nicht verschont bleiben. Bei drei Grad sind bis zu 120 Millionen Menschen zusätzlich von Hungersnöten bedroht. Außerdem werden die Preise für Nahrungsmittel ansteigen. Besonders dramatisch: Unser Wasser wird knapp werden. Mehr als drei Milliarden Menschen könnten von Wasserknappheit betroffen sein. In vielen Regionen der Erde kommt es zu Dürren. Südeuropa ist besonders gefährdet. Schon bei drei Grad mehr wird die Arktis im Sommer eisfrei sein. Die Permafrostböden tauen auf und das so freigesetzte Methan beschleunigt den Klimawandel zusätzlich. Grönland wird bei drei Grad komplett abschmelzen und den Meeresspiegel steigen lassen. Auch das Schmelzen des antarktischen Schelfeises wird dazu beitragen.

Besonders schlimm trifft es die Tier-und Pflanzenwelt. Schon bei zwei Grad mehr sterben 95 Prozent der Hartkorallen. Schon heute hat die Korallenbleiche die Ozeane der Welt erfasst. Was vor wenigen Jahren noch wunderschöne Taucherparadiese waren, sind heute Korallenfriedhöfe, die von Algen überwuchert werden - mit Auswirkungen auf die Lebenswelt im Meer. Die Ursache dafür sind die steigenden Meerestemperaturen und die Versauerung der Ozeane, denn das Meer bindet das CO2 der Atmosphäre und verändert die submarine Fauna und Flora. Der Kalk der Muscheln und anderer Schalentiere zersetzt sich wie die marmornen Kunstwerke der Renaissance durch Schwefeldioxid. Auch am Land wird sich die Welt, wie wir sie heute kennen, ändern. Ein Viertel der Arten sterben schon bei zwei Grad aus, bei drei Grad plus sind es schon ein Drittel.

Diese wenigen Beispiele liefern schon ein recht eindrückliches Bild von den dramatischen Auswirkungen, mit denen wir bereits rechnen müssen, wenn sich die Staaten der Welt auf einen Minimalkompromiss in Durban einigen sollten. Wenn sich die Minister in dieser Woche in Detaildiskussionen verlieren und es zu keinem rechtlich verbindlichen zweiten Kyoto-Abkommen kommt oder die Emissionen auf andere Weise reduziert werden, dann verlieren wir wertvolle Zeit - Zeit die wir nicht mehr haben. Auf den großen Klimakonferenzen wie in Durban geht es längst nicht mehr um einen Stopp des Klimawandels sondern nur noch darum, wie wir den Schaden möglichst klein halten - und um die Finanzierung dieser globalen Hilfsaktion. 20.000 internationale Feuerwehrleute sind in Durban zusammen gekommen, um den Weltenbrand zu löschen. Das Wasser, das sie bisher verwenden, sind meistens nur Worte. Der Natur wird es ziemlich egal sein, wie viel in Durban geredet wird. Denn Klimaschutz ist nicht nur Naturschutz - in erster Linie geht es um unser eigenes Überleben.


Klimawandel: Eine andere Welt

Von Kerstin Viering, Frankfurter Rundschau, 6.12.11

http://www.fr-online.de/wissenschaft/klimawandel-eine-andere-welt,1472788,11266216.html


Greenpeace: Klimaschutz-Ranking verdeutlicht Österreichs Bremser-Rolle

Mangelhafte Performance bei Klimaschutzverhandlungen ist Grund für Österreichs Platz im hinteren Drittel

Greenpeace Österreich Pressemitteilung, 6.12.11

Wien/Durban - Das heute in Durban veröffentlichte Klimaschutz Ranking - der sogenannte Climate Change Performance Index von Germanwatch - reiht Österreich im internationalen Vergleich mit 58 Ländern auf Platz 34. Österreich hat dadurch im Vergleich zum Vorjahr zwar sechs Plätze gut gemacht, liegt im aktuellen Ranking jedoch immer noch im unteren Drittel der EU-Staaten und deutlich hinter klimaschutzschwachen Staaten wie Marokko oder Indien zurück. "Die Studie veranschaulicht, dass Österreichs schlechtes Abschneiden vor allem durch die schlechte nationale Performance bei internationalen Klimaschutzverhandlungen bedingt ist. Österreich ist hier auf Augenhöhe mit den größten Klimasündern der Welt. Denn egal ob CO2-Reduktionsziele oder Klimaschutzfinanzierung - Österreich steht auf der Bremse", erklärt Niklas Schinerl, Energiesprecher von Greenpeace Österreich.

Bei den Klimaschutzverhandlungen hat China einen entscheidenden Schritt gesetzt, um das Land ins Boot für ein Klimaschutzabkommen zu holen. "Österreich muss sich dafür einsetzen, dass die EU endlich auf ein CO2-Reduktionsziel von 30 Prozent erhöht, um die historische Chance auf ein breites Bündnis für einen internationalen Klimaschutzvertrag zu bekommen. Minister Berlakovich ist gefordert, die österreichische Rolle des Bremsers zu verlassen. Dann wird die eigene Klimaschutz-Selbstbeweihräucherung auch nicht von internationalen Studien konterkariert, die Österreich auf den hinteren Plätzen aufweist", so Schinerl abschließend.

Fast schon traditionell lässt der aktuelle Climate Change Performance Index die ersten drei Plätze frei, da kaum ein Land der Welt ausreichend aktiv im Klimaschutz ist. Auf den nachfolgenden Plätzen landen Schweden, Großbritannien oder Deutschland.


Klimaschutzindex 2011: Kein einziges Land am Stockerl

Österreich auf Platz 34 - Klimapolitik weiterhin katastrophal

GLOBAL 2000 Pressemitteilung, 6.12.11

Wien - Heute wurde der Cimate Change Performance Index von der deutschen NGO Germanwatch in Durban präsentiert. Dieser Klimaschutzindex bewertet 58 Länder in Sachen Klimapolitik, Emissionstrends und Energieverbrauch. Bezeichnend ist: Es gibt weder einen ersten, noch einen zweiten oder dritten Platz in der Reihung - Kein einziges Land betreibt ausreichend Klimaschutz.

Dahinter liegen die Länder Schweden, Großbritannien und Deutschland in den Top-Platzierungen. Schweden betreibt seit Jahren anhaltend gute Klimapolitik, sowohl national als auch international. Kurz dahinter wird Großbritannien gereiht, das besonders starke politische Ambitionen zeigt und sich vor allem auf internationaler Ebene gut einbringt. Der Grund für die gute Platzierung Deutschlands sind die kontinuierlich sinkenden Emissionen.

Johannes Wahlmüller von GLOBAL 2000 erklärt: "Österreich befindet sich auf Rang 34. Das ist alles andere als eine Top-Platzierung, aber wir konnten uns im Vergleich zum letzten Ranking verbessern. Damals waren wir auf Platz 40 von 58 - ein katastrophales Ergebnis." Grund für den verbesserten Rang Österreichs könnte jedoch die Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 sein - damals verbesserten sich die Emissionsdaten leicht. "In Sachen Klimapolitik bekommen wir jedoch ein saftiges Zeugnis ausgestellt: Platz 48 - hier sind wir weiterhin unter den schlechtesten zehn Ländern weltweit", betont Wahlmüller.

"Österreich muss endlich eine koordinierte Klimapolitik haben - nur so werden wir auch einmal zu den Top-Performern zählen", erklärt Wahlmüller.

Konkret fordert GLOBAL 2000:
  • Ein Vorantreiben von Investitionen in Thermische Sanierungen: "Der Sanierungsscheck muss auf 300 Millionen Euro aufgestockt werden, um die Sanierungsrate auf mindestens drei Prozent zu heben. Hier zu sparen, wäre auch in sozialpolitischer Hinsicht kritisch", sagt Wahlmüller.
  • Eine ökologische Steuerreform: "Steuern müssen von Arbeit auf CO2-Emissionen umgeschichtet werden - so kann man auch in Sparzeiten starke Akzente auch fuer den Arbeitsmarkt setzen", so Wahlmüller, der sich gerade bei der UN-Klimakonferenz in Durban befindet.
  • Einen Abbau umweltschädlicher Subventionen wie etwa die Steuerbegünstigungen für Dienstautos. Derzeit werden Dienstautos in Österreich - die in mehr als der Hälfte der Fälle Oberklassewägen sind - laut einer Studie von Copenhagen Economics mit bis zu 30 Prozent durch Steuerbegünstigungen subventioniert.
Abschließend betont Johannes Wahlmüller: "Österreich muss endlich auf internationaler Ebene eine stärkere Rolle spielen - gefordert ist ein höherer Einsatz für den Klimaschutz. Ziel von Umweltminister Berlakovich muss es sein, auf europäischer Ebene eine Zielerhöhung auf 30 Prozent zu erreichen. Berlakovich muss in Durban dringend handeln - denn ein Klimaschutz-Vorzeigeland, wie er so gern betont, sind wir noch lange nicht."


Mali und Grenada bereiten sich auf Anpassung an die Folgen des Klimawandels vor

Bundesumweltminister Norbert Röttgen sagt Mittel in Höhe von insgesamt 15 Millionen Euro zu

BMU Pressemitteilung, 6.12.11

Grenada und Mali sind beide vom Klimawandel besonders betroffen und durch Stürme, Fluten und Dürren sehr verletzlich. Auf der UN-Klimakonferenz in Durban (Südafrika) hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen heute den Regierungen der beiden Länder die Unterstützung des Bundes­umweltministeriums bei der Umsetzung der jeweiligen Programme in Höhe von 10 Millionen Euro für Mali und 5 Millionen Euro für Grenada zugesagt.

Ziel der beiden Kooperationsvereinbarungen ist es, die Anpassungsfähigkeit in beiden Ländern durch die Umsetzung konkreter Maßnahmen zu verbessern und dadurch eine Vorreiterrolle für andere Länder einzunehmen. Grenada als ein kleiner Inselstaat in der Karibik und Mali als ein westafrikanisches Binnenland in der Sahelzone sind jeweils auf ganz unterschiedliche Weise mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert. Sie müssen sich auf veränderte Bedingungen wie die Zunahme von Extremwetterereignissen, beispielsweise Dürren, Stürme oder Starkniederschläge, sowie den langsamen Anstieg des Meeresspiegels vorbereiten.

Beide Länder setzen auf integrative Anpassungsstrategien. Kern dabei ist, nicht nur einen Fachbereich zu betrachten, sondern beispielsweise Anpassungsmaßnahmen im Wassermanagement, im Küstenschutz und in der Landwirtschaft zusammen zu denken. Damit wird die Wirkung von Anpassungsaktivitäten langfristig erhöht. Sowohl Mali als auch Grenada streben an, ihre Anpassungsfähigkeit durch konkrete Maßnahmen, beispielsweise beim Management natürlicher Ressourcen, zu verbessern, erfolgversprechende Praktiken beispielhaft zu demonstrieren und ihre Erfahrungen anderen Ländern zu Verfügung zu stellen.

Den Ministererklärungen gingen Konsultation mit den jeweiligen Regierungen sowie Vertretern der Wirtschaft und Zivilgesellschaft vor Ort zur Ausgestaltung der Zusammenarbeit voraus. Das Bundesumweltministerium unterstützt beide Länder bereits im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI).




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