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Aktuell

Tag des Artenschutzes

Nashörner in Kenia: Big Brother is watching you

Tag des Artenschutzes: Mit Microchips gegen Wilderer

WWF Pressemitteilung, 2.3.14

Um Kenias bedrohte Nashorn Population zu retten, gehen Umweltschützer neue Wege. Möglichst jedes Tier soll zum Schutz vor Wilderern mit Mikrochips gekennzeichnet werden. Diese werden in die Hörner der Dickhäuter eingepflanzt. Insgesamt mehr als 1000 Tiere sollen so ausgestattet werden. Im Masai Mara Naturschutzgebiet und dem Lake Nakuru Nationalpark wurden nun die ersten Tiere behandelt. Kenia gehört damit zu den Pionieren im Einsatz von modernsten Technologien zum Schutz von durch Wilderei bedrohten charismatischen Tierarten wie Nashorn und Elefant.

Kenias Naturschützer wollen damit erreichen, dass die Tiere vor allem besser vor Wilderei geschützt werden. Sollte ein Tier getötet werden, ließe sich die Spur des Horns über den Mikrochip verfolgen und die Täter könnten einfacher überführt werden. Auch könnten bei eindeutigen Schuldnachweisen höhere Strafen vor Gericht verhängt werden. „Die stark gestiegenen Preise für Horn und Elfenbein haben eine Wildereikrise auf Elefanten und Nashörner in Afrikas Savannen ausgelöst“, sagt Volker Homes, Leiter Artenschutz vom WWF Deutschland. „Vor allem in Vietnam gilt das Horn einerseits als vermeintliches Allheilmittel, wird aber zunehmend auch als Genusselixier konsumiert, das einem Kater nach zu viel Alkoholkonsum vorbeugen soll. Aufgrund der hohen Preise wird es inzwischen auch als Statussymbol und Wertanlage gesehen, “ so Homes.

Für das vom Kenya Wildlife Service mit Unterstützung des WWF und dem Narok Gemeindebezirk gestartete Projekt wurden bislang unmarkierte Tiere ausgewählt, denen einerseits die üblichen Ohrmarken angebracht wurden, die nun aber zugleich mit den Mikrochips ausgestattet wurden. Die Tiere werden dafür von einem Tierarzt narkotisiert, der danach folgende Eingriff dauert ungefähr 10 Minuten. Dabei wird ein Loch in das Horn der Tiere gebohrt, der Chip eingesetzt und zugeklebt. Im Laufe der Zeit wächst das Horn über das Loch und verschließt es so. Zugleich wird den Tieren eine DNA-Probe entnommen, um die Nashorn DNA-Datenbank von Kenia zu vervollständigen. Durch die Kombination der Maßnahmen wird eine 100 prozentige Rückverfolgbarkeit der Tiere und ihrer Hörner in Kenia ermöglicht, die im Falle von Wilderei wichtiges Beweismaterial liefert und so eine deutlich effektivere Strafverfolgung ermöglicht.

Die Nashorn-Wilderei steigt seit einigen Jahren dramatisch an. In Afrika leben derzeit noch circa 25.500 Nashörner aus zwei Arten, über 80 % davon in der Republik Südafrika. Dort wurden im Jahr 2007 gerade mal 13 Tiere gewildert, in 2013 waren es über 1000 Tiere. Bis Ende Februar 2014 wurden abermals 146 Tiere gewildert. In Kenia leben derzeit noch knapp 400 Breitmaulnashörner und rund 630 Spitzmaulnashörner. Auch hier steigt die Zahl der getöteten Nashörner an. Während 2012 insgesamt 30 Tiere gewildert wurden, waren es 2013 schon 59. Und auch in diesem Jahr sind bereits sieben Nashörner getötet worden.

Hintergrund:

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 3. März als Tag des Artenschutzes ausgerufen, um auf die Bedeutung von Wildtieren für den Menschen und ihren Wert für nachhaltige Entwicklung hinzuweisen. Das Datum erinnert an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) am 3. März 1973. Ziel des Abkommens ist es, den illegalen Handel mit Wildtieren zu unterbinden und sicherzustellen, dass der Fortbestand von Wildarten nicht durch legalen Handel bedroht wird.


Engagement gegen Elfenbeinhandel wird zur tödlichen Bedrohung

Tennhardt: Rangerfonds unterstützt Wildhüter in Afrika

NABU Pressemitteilung, 28.2.14

Berlin – Anlässlich des Internationalen Tages des Artenschutzes am kommenden Montag (3. März) verweist der NABU auf die zunehmende Wilderei in afrikanischen Nationalparks. Täglich töten Wilderer etwa 100 Elefanten in Afrika. In den siebziger Jahren gab es auf dem Kontinent noch 1,2 Millionen Elefanten; heute sind es weniger als 440.000. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 45 Tonnen Elfenbein weltweit beschlagnahmt. Der Hauptanteil des gewilderten Elfenbeins geht nach China, wo er zu Amuletten und Statuen verarbeitet wird. „Die Schmuggler sind keine armen Landbewohner, die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, sondern skrupellose Geschäftemacher, die oft in Drogenschmuggel und Terrorismus verstrickt sind“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. „Im Kampf gegen diese Elfenbein-Mafia verlieren immer mehr Wildhüter ihr Leben oder werden schwer verletzt. Zur Ausrüstung der Wilderer zählen meist halb- oder vollautomatische Schusswaffen.“

Nach Angaben der „International Ranger Foundation“ wurden im Jahr 2013 weltweit mehr als 85 Wildhüter während ihres Dienstes ermordet, etwa die Hälfte von ihnen in Afrika. Wird ein Ranger im Einsatz für den Natur- und Artenschutz getötet oder verletzt, verlieren seine Angehörigen nicht nur einen geliebten Menschen, sondern meist auch das Haupteinkommen für die ganze Familie. Aus diesem Grund hat die NABU International Naturschutzstiftung den Rangerfonds ins Leben gerufen. Mit dem Geld aus diesem Fonds können Ranger in der Ausübung ihres gefährlichen Berufs unterstützt werden, beispielsweise durch eine verbesserte Ausbildung und Ausrüstung. Zudem greift NABU International mit dem Rangerfonds den Familien verletzter oder getöteter Wildhüter in Äthiopien unter die Arme. Seit Anfang dieses Jahres wurde dies auf Kenia ausgeweitet, wo die staatliche Wildschutzbehörde „Kenya Wildlife Service“ mit Hilfe der Spendengelder sicherstellt, dass die Kinder der getöteten Ranger zu einer weiterführenden Schule oder zur Universität gehen können.

Wie viele andere Natur- und Tierschutzorganisationen weisen der NABU und die NABU International Naturschutzstiftung darauf hin, dass die immer wieder diskutierte Lockerung des Marktes für Elfenbein aus vielen Nachhaltigkeitsgründen unvertretbar ist. „Daher fordern wir ein absolutes Verbot des internationalen und nationalen Elfenbeinhandels“, sagte Dr. Barbara Maas, Leiterin Artenschutz der NABU International Naturschutzstiftung.

Zudem fordert der NABU gemeinsam mit vielen anderen Verbänden das in Deutschland lagernde beschlagnahmte Elfenbein zu vernichten, um es unbrauchbar und für Diebe uninteressant zu machen. „Es muss zudem dringend eine zentrale Erfassungsstelle für eingeführtes Elfenbein in Deutschland eingerichtet werden, damit Missbrauch öffentlich gemacht werden kann“, so Maas.


Tag des Artenschutzes: Hendricks ruft zu globalem Kampf gegen Wilderei in Afrika auf

BMUB Pressemitteilung, 2.3.14

Am kommenden Montag wird zum ersten Mal der weltweite Tag des Artenschutzes begangen. Mit dem "World Wildlife Day" am 3. März würdigen die Vereinten Nationen den Jahrestag des Washingtoner Artenschutzabkommens vor 41 Jahren. "An diesem Tag feiern wir die Schönheit und Vielfalt der Tiere und Pflanzen, mit denen wir unseren Planeten teilen", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. "Zugleich müssen wir alles dafür tun, dass auch künftige Generationen diese Vielfalt noch erleben können."

Als eine der größten Herausforderungen für den Artenschutz nannte Hendricks die Wildereikrise in Afrika: "Der illegale Wildtierhandel ist nicht nur für den Tod von tausenden Wildtieren verantwortlich. Sondern er bedeutet auch eine Katastrophe für die Menschen in den betroffenen Regionen. Er nimmt ihnen die Chance, die Wildtiere selbst nachhaltig zu nutzen, zum Beispiel für den Tourismus. Der internationale illegale Wildtierhandel gefährdet inzwischen auch die Sicherheit in vielen afrikanischen Staaten. Er hat ähnliche Strukturen und Auswirkungen wie der Waffen- und Drogenhandel."

Besonders stark gefährdet sind die afrikanischen Elefanten. Die Tiere werden wegen ihres Elfenbeins von organisierten Wildererbanden gejagt, die die Stoßzähne als Luxuswaren vorwiegend auf dem asiatischen Markt verkaufen. Wenn die Wilderei in diesem Ausmaß fortgeführt wird, besteht das Risiko, dass die Elefanten in vielen Regionen Afrikas aussterben.


Protest gegen Umweltschäden durch Shell-Ölförderung in Nigeria

BUND sendet 40.000 Unterschriften an Shell – per Internet
Deutschlandzentrale lehnte Treffen mit Umweltschützern ab


BUND Pressemitteilung, 3.3.14

Hamburg/Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat dem niederländischen Mineralölkonzern Shell über Twitter und Facebook 40.000 Unterschriften mit Forderungen zur Renaturierung der vom Öl verseuchten Ogoni-Region in Nigeria übermittelt. Zuvor hatte die Deutschlandzentrale in Hamburg es abgelehnt, die Unterschriften entgegen zu nehmen.

Seit Frühjahr 2013 hatte die Umweltorganisation dazu aufgerufen, gegen die Untätigkeit des Unternehmens in dem durch seine Ölförderung verseuchten Heimatland des Stammes der Ogoni in Nigeria zu protestieren. Seit der Shell-Konzern vor 50 Jahren in Nigeria mit der Ölförderung begann, sind inzwischen bis zu 1,5 Millionen Tonnen Rohöl in die Umwelt gelangt.

"Auf den Gewässern im Ogoni-Land schwimmen Ölteppiche, die Mangrovenwälder drohen abzusterben, die Fischbestände sind stark dezimiert und viele Fischer haben ihre Lebensgrundlage verloren. Die Bevölkerung leidet unter Atemwegsbeschwerden und anderen gesundheitlichen Folgen, die Trinkwasserversorgung ist schwierig geworden", sagte BUND-Sprecherin Franziska Petruschke.

Shell habe seine Gewinne mit dem Leid von vielen tausend Menschen gemacht. Das Unternehmen müsse endlich Verantwortung für sein Tun übernehmen. "Dem Protest gegen ihre unverantwortliche Unternehmenspolitik will sich die deutsche Shell-Zentrale nicht stellen. Das ist inakzeptabel. Wir werden jetzt erst Recht Druck machen und auf der Renaturierung des Heimatlandes der Ogoni in Nigeria bestehen", sagte Petruschke.

Eine Säuberung würde nach Schätzungen der UN-Umweltorganisation in den ersten fünf Jahren etwa eine Milliarde US-Dollar kosten und insgesamt mehr als 30 Jahre in Anspruch nehmen. "Shell muss für die Reparatur der von ihm angerichteten Umweltschäden in Nigeria einen angemessenen Beitrag leisten und den extra dafür eingerichteten Fonds mit dem erforderlichen Startkapital ausstatten. Außerdem muss das Unternehmen ein Sofortprogramm starten, um die Abhängigkeit der einheimischen Bevölkerung von der Wasserversorgung mittels Tanklastwagen zu beenden. Die Bodenoberfläche und das Grundwasser sind binnen drei Jahren zu reinigen. Außerdem sind marode Leitungen, durch die weiter Öl in die Böden sickert, in Stand zu setzen", forderte Petruschke.




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