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Aktuell
Welt-Biodiversitäts-Konferenz (1)
COP12 in Korea: Differenzen über Finanzzusagen könnten die gesamten Verhandlungen blockieren
NeFo-News, 7.10.14
Beim Geld hört die Freundschaft auf, so ein bekanntes Sprichwort. Was im Privaten gilt, gilt für internationale Verhandlungen umso mehr. Die derzeit laufende Vertragstaatenkonferenz, die die notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt aushandlen soll, macht da keine Ausnahme. Im Gegenteil: Die Streitigkeiten ums Geld drohen, auch alle anderen Verhandlungsinhalte zu blockieren, befürchtet Axel Paulsch (ibn) im NeFo-Blog. Um viel Geld geht es auch im Streit um Meeresschutzgebiete.
Um die vor vier Jahren beschlossenen 20 Ziele zur Erhaltung der biologischen Vielfalt noch erreichen zu können, müssen die Vertragstaaten mit nunmehr doppelter Kraftanstrengung an einem Strang ziehen, sonst droht ein erneutes Scheitern. So fasst es der gerade vorgelegte Bericht der CBD (GBO4) zusammen. Und dies beinhaltet auch, die Finanzen für diese Ziele zu verdoppeln. Darauf hatten sich die Vertreter bereits 2010 nach erstem Scheitern an den gesetzten Zielen geeinigt.
Bei den jetzigen Verhandlungen wird es allerdings konkreter.
Während die Industriestaaten, also Geberländer, fixe Summen festlegen wollen, lassen sich die Entwicklungsländer bisher nicht festlegen, da sich die Ausgaben erhöhen könnten. "Dieses Tauziehen wird die Finanzverhandlungen bestimmen und es steht zu befürchten, dass in anderen Verhandlungssträngen kein Entgegenkommen der Entwicklungsländer zu erwarten sein wird, solange diese Finanzfragen nicht geklärt sind.", meint Axel Paulsch vom Institut für Biodiversität - Netzwerk e.V. (ibn).
Neben diesen harten Finanzverhandlungen sind bei der COP12 noch weitere dicke Bretter zu bohren. Vor allem im marinen Bereich, wie Katja Heubach von NeFo in ihrem Blog beschreibt. Bis 2015, so legten sich die Vertragstaaten 2010 fest, sollte der Druck auf besonders bedrohte Ökosysteme wie Korallenriffe durch zerstörerische Fischereimethoden und klimawandelbedingte Übersäuerung vollständig genommen sein. Unter anderem sollen dazu auch neu ausgewiesene Schutzgebiete, auch auf Hoher See, also außerhalb nationaler Verantwortung, beitragen.
Tatsächlich konnten hier beträchtliche Zuwächse von Gebieten verbucht werden. In den wirtschaftlich besonders wichtigen Fanggebieten im Nordatlantik wollen sich die Anrainerstaaten jedoch nicht beschränken lassen und weigern sich deshalb, wissenschaftlich festgelegte besonders wertvolle Gebiete als schutzwürdig anzuerkennen.
Sorge um Artenvielfalt bei Biodiversitätskonferenz in Südkorea
(APA-AFP) - 6. Oktober, 2014
http://www.tt.com/home/9083771-91/sorge-um-artenvielfalt-bei-biodiversit%C3%A4tskonferenz-in-s%C3%BCdkorea.csp
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