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Aktuell

Bilanz Welt-Biodiversitäts-Konferenz

Weltbiodiversitätskonferenz: Schutz der biologischen Vielfalt essentiell für nachhaltige Entwicklung

BMUB Pressemitteilung, 17.10.14

Der Erhalt der Biodiversität spielt eine zentrale Rolle für die nachhaltige Entwicklung weltweit – und muss deshalb auch in der neuen globalen Nachhaltigkeitsagenda sichtbar verankert werden. Diese Forderung an die Vereinten Nationen ist eines der Ergebnisse der Weltbiodiversitätskonferenz im südkoreanischen Pyeongchang, die heute zu Ende ging. Für Deutschland nahm die Parlamentarische Staatssekretärin beim BMUB Rita Schwarzelühr-Sutter am hochrangigen Segment der Konferenz teil.

Schwarzelühr-Sutter: "Wir brauchen eine intakte Natur - sie ist die Grundlage für ein gutes und gesundes Leben. Ich setze mich deshalb dafür ein, dass eine nachhaltige Entwicklung sie auch für künftige Generationen erhält."

Eine reiche biologische Vielfalt ist die Basis für intakte Ökosysteme. Diese liefern Nahrungsmittel und Wirkstoffe für Arzneimittel, sie regulieren das Klima und sind wichtig für Bodenbildung, Nährstoffkreislauf und sauberes Trinkwasser. Die Bedeutung der Biodiversität für eine nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung weltweit war daher einer der zentralen Diskussionspunkte auf dem hochrangigen Segment. Die Staatenvertreter unterzeichneten die Gangwon Deklaration, in der sie die sichtbare Verankerung der Biodiversität in der Post 2015-Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen fordern.

Die Konferenzteilnehmer waren sich einig, dass weitere Anstrengungen auf allen Ebenen und in allen Sektoren erforderlich sind, um das globale Biodiversitätsziel zu erreichen, den Verlust an biologischer Vielfalt bis 2020 zu stoppen. Die hierzu im "Global Biodiversity Outlook" vorgeschlagenen Maßnahmen konnten bestätigt werden. Insbesondere ist es erforderlich, Biodiversitätsaspekten auch jenseits des Naturschutzes größere Aufmerksamkeit zu schenken.

Die Vertragsparteien konnten sich zudem darauf einigen, die internationalen Finanzströme zum Schutz der biologischen Vielfalt zu verdoppeln. Deutschland hat seit 2008 sein Engagement kontinuierlich ausgebaut und stellt seit 2013 jährlich 500 Millionen Euro für den weltweiten Erhalt von Wäldern und anderen Ökosystemen zur Verfügung. Damit ist Deutschland als einer der größten Geber im Bereich der biologischen Vielfalt ein Vorreiter bei der Erfüllung dieser internationalen Verpflichtung. Für den Schutz der marinen Biodiversität konnten konkrete Vereinbarungen getroffen werden. Die Vertragsstaaten bestätigten die Aufnahme von weiteren rund 150 ökologisch und biologisch bedeutsamen Meeresgebieten in die Datenbank der Konvention. Die beschriebenen Gebiete decken nunmehr fast 75 Prozent der Weltmeere ab und waren in regionalen Treffen identifiziert und wissenschaftlich beschrieben worden. Die Datenbank stellt eine wichtige wissenschaftliche Grundlage für die Auswahl von Meeresschutzgebieten dar.


Kleine Schritte statt großer Sprünge

WWF zum Abschluss des Weltnaturschutzgipfels: Willenlos. Kraftlos. Mutlos.

WWF Pressemitteilung, 17.10.14

Für große Sprünge haben Mut und Wille gefehlt, so lautet zumindest das Fazit der Naturschutzorganisation WWF zum Abschluss der zwölften UN-Konferenz CBD im südkoreanischen Pyeongchang. Zwei Wochen lang berieten 193 Staaten auf der UN-Tagung zum Schutz der weltweiten biologischen Vielfalt.

„Der Mensch verursacht das größte globale Artenaussterben seit Verschwinden der Dinosaurier. Die Erde verliert ihre ökologischen Reserven im Zeitraffer. Doch der internationalen Staatengemeinschaft scheinen Mut, Kraft und Wille für ambitionierte Rettungsversuche zu fehlen. Stattdessen müssen wir uns mit zaghaften Schritten begnügen“, bilanziert Günter Mitlacher, verantwortlich für Internationale Biodiversitätspolitik beim WWF Deutschland. Immerhin gäbe es beim internationalen Meeresschutz einen Erfolg. So seien auf der Konferenz die Grundlagen für ein weltumspannendes Netz an marinen Schutzgebieten gelegt worden.

Nach dem in Korea vorgelegten ersten Fortschrittsbericht zum 10-jährigen CBD-Masterplan, der 2010 im japanischen Nagoya beschlossen wurde, ist abzusehen, dass nur einige der damals beschlossenen Ziele fristgerecht erreicht werden. Vor allem der Abbau naturschädigender Subventionen sei noch in weiter Ferne. Als Beispiel nannte der WWF auch die EU, die eine historische Chance verpasst habe, ihre umweltschädliche Agrarpolitik für den Zeitraum 2014-2020 zu reformieren und nachhaltiger zu gestalten.

Erneut heftig umstritten war in Pyeongchang die Vereinbarung, bis 2015 die Finanzmittel für Entwicklungs- und Schwellenländer auf acht Milliarden Euro zu verdoppeln. Zwar habe Deutschland dieses Ziel schon erreicht und auch Gastgeberland Korea bekannte sich dazu. Andere Länder. wie etwa die Schweiz oder Kanada, wollen hingegen erst bis 2020 diese finanziellen Zusagen einhalten. Zudem forderten afrikanische Staaten erfolglos eine weitere Aufstockung bis 2017. Als ein kleiner Schritt nach vorne ist der Beschluss zu einem nationalen Finanzierungsziel zu werten. Demnach sollen bis 2020 Gelder mobilisiert werden, um bestehende Finanzierungslücken von nationalen Biodiversitätsplänen zu schließen. Jetzt seien alle Staaten gefordert, im eigenen Lande mehr zu tun. Dies treffe auch auf Deutschland zu.

Als großen Erfolg bewertet der WWF die Anerkennung von über 150 ökologisch oder biologisch bedeutsamen Meeresgebieten. Rund um den Globus hatten Experten in den letzten Jahren wertvolle Meeresgebiete in küstennahen Gewässern wie auch auf Hoher See identifiziert und beschrieben. Deren Bedeutung für den Erhalt mariner Ökosysteme wurde nun offiziell bestätigt. „Jetzt liegt es an den Staaten, jeweils in ihren nationalen Gewässern wie gemeinschaftlich in den internationalen Gewässern entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um deren langfristigen Erhalt sicherzustellen“, forderte Tim Packeiser, Meeresschutzexperte beim WWF-Deutschland.

Hintergrund

Erst vergangene Woche hatte eine WWF-Studie gewarnt, dass es um die biologische Vielfalt noch nie so schlecht bestellt wie heute. Der Living Planet Index zeigt demnach einen Rückgang um 52 Prozent für den Zeitraum von 1970 bis 2010. Im Durchschnitt hat sich die Anzahl der untersuchten Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische damit halbiert. Insgesamt verbraucht die Menschheit jedes Jahr 50 Prozent mehr Ressourcen, als die Erde innerhalb dieses Zeitraums regenerieren und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann.


Gemischte Bilanz zur Weltbiodiversitätskonferenz im südkoreanischen Pyeongchang: Absichtserklärungen reichen nicht

BUND Pressemitteilung, 17.10.14

Berlin/Pyeongchang: Zum heutigen Abschluss der 12. Weltbiodiversitätskonferenz im südkoreanischen Pyeongchang hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Staatengemeinschaft aufgefordert, umfassende und effektive Maßnahmen zu ergreifen, um den Verlust von Arten und Lebensräumen bis 2020 zu stoppen. Diesen Beschluss hatte die Weltgemeinschaft vor vier Jahren im japanischen Nagoya gefasst und ihm jetzt in Pyeongchang Nachdruck verliehen.

"Es ist positiv, dass die Weltgemeinschaft anerkannt hat, dass sie noch weit davon entfernt ist, den Artenschwund bis 2020 zu stoppen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Pyeongchang. Weiger kritisierte, dass die Vertragsstaaten beim Schutz von Wäldern, Mooren und Korallenriffen sich lediglich zu verstärkten freiwilligen Maßnahmen entschließen konnten. "Hauptverursacher des Verlustes der biologischen Vielfalt sind Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Siedlungs- und Verkehrswegebau. In diesen Bereichen müssen die Regierungen verbindliche Maßnahmen zum Erhalt von Arten und Lebens­räumen beschließen und umsetzen", so der BUND-Vorsitzende. Dazu müssten alle Subventionen abgebaut werden, die der Artenvielfalt schadeten. "Es ist inakzeptabel, dass ökologisch nachteilige Subventionen hundert- bis tausendmal höher sind als die Fördermittel zum Schutz der Biodiversität", sagte Weiger.

Die BUND-Expertin für internationale Biodiversitätspolitik, Nicola Uhde, begrüßte die in Pyeongchang verabschiedete "Gangwon-Deklaration" zur Integration des Biodiversitätsschutzes in die neuen Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziele der UN. "Für eine sozial und ökologisch nachhaltige Entwicklung muss der Schutz unserer Lebens­grundlagen mit dem Schutz der Grundrechte der Menschen einhergehen", sagte Uhde.

Im High-Level-Segment der Weltbiodiversitätskonferenz hatte der BUND-Vorsitzende Weiger den Staats- und Regierungschefs das "Grüne Band Europa" vorgestellt, einen Biotopverbund am ehemaligen Eisernen Vorhang, den der BUND 2002 initiiert hatte. "Vor dem Hintergrund des Konfliktes zwischen Nord- und Südkorea war das Interesse am Grünen Band besonders stark. Es gilt als Beispiel für grenzüberschreitende Naturschutz­projekte, die zur Annährung ehemals geteilter Regionen und Nationen führen können", sagte Weiger. Das Grüne Band erstreckt sich inzwischen von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer quer durch Europa. Es hat eine Länge von 12.500 Kilometern und umfasst 24 Staaten. Es ist Rückzugsgebiet für tausende seltene Tier- und Pflanzenarten.


NABU begrüßt neue Verpflichtungen der Staaten zur Naturschutzfinanzierung

Tschimpke: Deutschland muss Versprechen halten

NABU Pressemitteilung, 17.10.14

Pyeongchang – Der NABU begrüßt den Kompromiss, den die Vertreter von 194 Staaten auf der UN-Naturschutzkonferenz in Südkorea beim Thema der Finanzierung gefunden haben. Bis zuletzt hatten Industrie- und Entwicklungsländer um die künftige Naturschutzfinanzierung gerungen.

Aus NABU-Sicht ist besonders positiv zu bewerten, dass die Finanzhilfe an Entwicklungsländer bis 2015 verdoppelt und bis 2020 auf mindestens diesem Niveau gehalten werden soll. „Wir sind froh, dass Bundesregierung und EU weiter zu ihren Zusagen bei den Naturschutzhilfen an arme Länder stehen und dass gerade Deutschland Vorreiter ist bei der Erfüllung dieser Versprechen“, begrüßte NABU-Präsident Olaf Tschimpke den Kompromiss vor Ort in Pyeongchang. Des Weiteren wertet der Verband als Erfolg, dass sich alle Staaten erstmals verpflichten, mehr für die Naturschutzfinanzierung im eigenen Land zu tun. Außerdem freut sich der NABU, dass die Regierungen einen konkreten Fahrplan für die Abschaffung von Subventionen verabschiedet haben, die der biologischen Vielfalt schaden. „Besonders wichtig sind heute die neuen Hausaufgaben, die die Bundesregierung mit nach Europa nimmt“, so Tschimpke. „Wie alle Staaten hat auch Deutschland zugesagt, zuhause mehr Geld für die biologische Vielfalt in die Hand zu nehmen. Gleichzeitig verstehen wir die Beschlüsse so, dass spätestens 2016 die Eliminierung naturschädlicher Agrarsubventionen starten muss.“


NABU: Stopp des Artensterbens noch weit entfernt - Regierungen müssen zulegen

Fortschritte beim Meeresschutz

NABU Pressemitteilung, 16.10.14

Pyeongchang – Die UN-Konferenz zur Biologischen Vielfalt in Südkorea ist in ihre entscheidende Phase eingetreten. Während die Verhandler der Teilnehmerstaaten weiterhin zäh um die künftige Naturschutzfinanzierung ringen, haben die angereisten Spitzenpolitiker bereits ihre Grundsatzerklärung, die „Gangwon-Declaration" verabschiedet.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke begrüßte vor Ort in Pyeongchang, dass sich die Staaten damit nun offiziell eingestehen, dass sie ihre selbstgesteckten Naturschutzziele für 2020, das globale Artensterben zu stoppen, im gegenwärtigen Tempo nicht erreichen werden. „Es ist gut, dass sich die Regierungen dafür entschieden haben Klartext zu reden und der Schönfärberei widerstanden haben."

Der NABU-Präsident schließt sich zudem dem in der Erklärung enthaltenen eindringlichen Appell der Regierungsvertreter an, den Erhalt der biologischen Vielfalt als untrennbaren Bestandteil von Armutsbekämpfung, Klimaschutz und Friedenssicherung zu betrachten: „Keine der großen Menschheitsprobleme können heute mehr gegen die Natur gelöst werden, sondern nur mit ihr: das ist die wichtige Botschaft aus Pyeongchang.“ Die Gangwon-Erklärung verlangt, dass dies bei den im kommenden Jahr von den Staatschefs verhandelten globalen Zielen zur nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt wird.

Am späten Donnerstagabend Ortszeit einigten sich die Regierungsvertreter auch auf wichtige Beschlüsse zum Schutz der Meere. Über 150 Gebiete wurden nach schwierigen Verhandlungen offiziell als besonders wichtig für Ökologie und Artenvielfalt eingestuft. Der NABU hofft nun, dass diese nun schnell von den beteiligten Staaten und, wenn es sich um die Hohe See handelt, von den Vereinten Nationen unter Schutz gestellt werden. Enttäuschend sei jedoch, dass der Prozess ausgerechnet in Europa sehr langsam voran geht - so fehlt der Nordostatlantik in der Aufstellung.

Spätestens am Freitag müssen sich die Regierungen auch bei den Finanzierungsfragen einigen, und dabei steht der Erfolg der ganzen Konferenz auf dem Spiel.

„Aktuell fordern die Entwicklungsländer weiterhin eine deutliche Aufstockung der Hilfen aus den Industriestaaten, und drohen mit einer Aufkündigung ihrer Naturschutzversprechen“, so NABU-Experte Konstantin Kreiser, der die Verhandlungen vor Ort beobachtet. Er fürchtet jedoch, dass die Länder zu hoch pokern und damit den Erfolg der Konferenz gefährden. Die Verhandler der EU und anderer Geberländer scheinen keine weiteren Zugeständnisse machen zu können - zu strikt sind die Anweisungen der Finanzminister zu Hause.


Ebolakrise bringt internationale Naturschutzpolitik in Bewegung

Von Sebastian Tilch, NeFo-News, 17.10.14

Die 12. UN-Vertragstaatenkonferenz der Übereinkunft über die biologische Vielfalt CBD ist heute zu Ende gegangen. Trotz eindrücklicher Warnung eines erneuten Scheiterns der gesetzten Ziele, bis 2020 den rasanten Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen, waren die meisten Verhandlungsergebnisse eher kleine Schritte. NeFo berichtet dazu im COP-Blog. Wie Krisen wie die derzeitige Ebola-Epidemie politisches Umdenken in Gang setzten können, zeigte jedoch der Programmpunkt Gesundheit. Die Anerkennung, dass die zunehmende Nutzung von Regenwald zur Ausbreitung von Infektionen führt und also die Erhaltung intakter Lebensräume wichtige Präventionsmaßnahmen für die Weltbevölkerung darstellen, hätte in der Form ohne Ebola nicht stattgefunden. Jetzt soll mehr in die Erforschung dieser Zusammenhänge investiert werden. Dabei sind die wahren Treiber bereits gut bekannt: Die wirtschaftlichen Interessen und entsprechende Subventionen. Doch solch große Schritte traute m hingewiesen, dass der Verlust biologischer Vielfalt und das vermehrte Auftreten übertragbarer Krankheiten gemeinsame Ursachen haben. Das Beschlusspapier, das Vorfeld der Konferenz bestand, hatte diesen Aspekt noch nicht enthalten. Der Beschluss der COP12 lautet nun: „Die Staaten werden ermutigt, die Zusammenarbeit der zuständigen Behörden für Umwelt und Gesundheit zu verbessern." Außerdem wird das CBD-Sekretariat aufgefordert, bis zur nächsten Vertragsstaatenkonferenz 2016 in Mexiko verfügbare Informationen über die Zusammenhänge von Biodiveritätsverlust und Krankheitsausbrüche zusammen zu stellen und entsprechende Forschung voran zu treiben.

Zudem begrüßte die COP12 ein von CBD und WHO gemeinsam verfasstes Papier, das den so genannten „One-Health-Ansatz" propagiert: Die menschliche Gesundheit ist nicht losgelöst von der Gesundheit der Umwelt zu betrachten. Tatsächlich zeigen Studien, dass die massive Regenwaldrodung für Landnutzung, etwa für Palmölplantagen zur Erhöhung von Infektionsraten führen können. Seit 1940 sind rund die Hälfte der neu entstandenen Infektionskrankheiten, die von Tieren auf den Menschen übersprangen (Zoonosen), auf Nutzung ehemaliger Wildgebiete für Landwirtschaft und Jagd zurückzuführen. Im Falle von Fledermäusen, die häufig als Überträger von Viren fungieren, untersuchen deutsche Forscher derzeit den Einfluss der Lebensraumgesundheit auf das Infektionsrisiko von Menschen (s. Artikel).

Leider haben CBD-Beschlüsse im Bereich Gesundheit keinen direkten Einfluss auf andere Verhandlungsbereiche wie Waldschutz, Landnutzung oder Klimawandel, wo direkt über menschliche Handlungen wie Rodungen, Förderung von Biosprit und nachhaltige Nutzungsformen entschieden wird. Doch gerade in den Bereichen, wo wirtschaftliche Interessen am stärksten wiegen, tut man sich nach wie vor schwer mit Politikwechseln.

Doch mit Epidemien wie Ebola werden wir künftig immer häufiger konfrontiert sein, und in einer globalisierten Welt immer häufiger auch im eigenen Land, wie erste Fälle in den Krankhäusern zeigen. „Der wirksamste Schutz davor sind Investitionen in die Verbesserung der Lebensqualität der Entwicklungsländer." sagt Mikrobiologe Prof. Alexander Kekulé, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle.

Doch bisher halten sich diese Investitionen in Grenzen und werden biodiversitätsschädliche Agrarsysteme wie Palmöl weiter gefördert. Würde man neben den Subventionen noch die ebenfalls von der Gesellschaft getragenen Gesundheitskosten, die durch Infektionskrankheiten jährlich entstehen, einrechnen (allein die SARS-Epidemie 2003 kostete die Weltgemeinschaft geschätzte 30 bis 50 Mrd. Dollar), würden die Regenwaldrodungen sicherlich auf ein gesundes Maß reduziert.




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