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Aktuell

UN-Nachhaltigkeitsziele

Entscheidende Weichenstellung für globale Nachhaltigkeitsziele

BMUB/BMZ Pressemitteilung, 3.12.14

Das Bundeskabinett hat heute seine Position für die im Januar beginnenden UN-Verhandlungen über neue globale Nachhaltigkeitsziele beschlossen - die sogenannte Post 2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung. Die Agenda soll auf einem Gipfel der Vereinten Nationen im September 2015 von den Staats- und Regierungschefs beschlossen werden.

Die Post 2015-Agenda soll die Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen ablösen, die im kommenden Jahr auslaufen. Sie führt erstmals Ziele für Entwicklung und Umwelt zusammen in einen weltweit geltenden Zielkatalog für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG). Eine von den Vereinten Nationen eingesetzte Arbeitsgruppe hatte im Sommer einen Katalog mit 17 Zielen vorgelegt – von der Armutsbekämpfung bis zum Umbau der Volkswirtschaften hin zu mehr Nachhaltigkeit. Die Bundesregierung wird sich in den Verhandlungen dafür einsetzen, dass dieser ambitionierte und ausgewogene Katalog erhalten bleibt.

Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller: "Nur gemeinsam oder gar nicht werden wir die großen globalen Herausforderungen lösen. Dazu zählen die Bekämpfung extremer Armut und Hunger, Klima- und Umweltschutz, Sicherung von Frieden und Wahrung der Menschenwürde weltweit. Es gibt nicht mehr eine erste, zweite, dritte Welt. Es gibt nur noch die EINEWELT, für die wir alle gemeinsam Verantwortung tragen. Die Post-2015 Agenda steht für diese neue Globale Partnerschaft."

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Wir brauchen ein globales Entwicklungsmodell, das die ökologischen Belastungsgrenzen der Erde respektiert und auch kommenden Generationen eine gute wirtschaftliche Entwicklung sichert. Mit den vorgeschlagenen Nachhaltigkeitszielen können wir den globalen Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz kräftig voranbringen und den Wandel zu einem wesentlich nachhaltigeren Wirtschaften weltweit beschleunigen. Wichtig ist, dass wir auch in Deutschland die Post 2015-Agenda ambitioniert umsetzen. Nur wenn wir entschlossen bei Umweltschutz und Nachhaltigkeit vorangehen, werden uns auch andere folgen. Konsequente Umweltpolitik ist eine solide Basis für dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg."


Sustainable Development Goals: Plan für eine bessere Welt

WWF will Wirtschaft stärker in die Verantwortung nehmen

WWF Pressemitteilung, 5.12.14

New York, Berlin, 04. Dezember 2014 – Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-Moon hat heute seinen „Wegweiser zur Menschenwürde – Road to Dignity by 2030“ vorgestellt. Das Papier wird die Grundlage sein für die weiteren Verhandlungen über die Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen, die Ende 2015 verabschiedet werden soll. In dem Papier ruft der UN-Chef zu einer integrierten Umwelt-, Wirtschafts- und Entwicklungs-politik auf. Die Bewahrung der Natur müsse Hand in Hand mit Armutsbekämpfung und wirtschaftlicher Entwicklung gehen.

Der WWF Deutschland würdigte den Bericht als entschlossenes Signal, dem es allerdings noch an Konkretisierung fehle. „Die Erklärung trifft den richtigen Ton, bleibt aber an wichtigen Punkten zu vage“, bemängelt Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland. Er kritisiert, dass einige nebulöse Formulierungen Angriffsfläche für Gegner von Veränderungen einer sozialen, ökologischen und ökonomische Transformation böten.

Erstmals will sich die Weltgemeinschaft auf ein 15-Jahresprogramm verständigen, zu dem jedes Land innerhalb seiner Grenzen einen Beitrag leisten muss. Das gilt auch für die OECD-Staaten, die sich nicht auf die Bereitstellung von Entwicklungshilfe beschränken können. Der WWF fordert, die Wirtschaft stärker in die Verantwortung zu nehmen und eine differenziertere Sicht auf die Wachstumsfrage. „Der Erfolg der globalen Agenda hängt davon ab, ob es gelingt, eine wirkliche Umgestaltung der globalen Wirtschaftsabläufe zu schaffen, die sich an den ökologischen Grenzen des Planeten ausrichtet“, so Brandes. In den anstehenden Verhandlungen müsse die globale Entwicklung an der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen ausgerichtet werden. Dies komme im Bericht des UN-Generalsekretärs zu kurz.

Die Bundesregierung habe laut WWF im bisherigen Prozess eine positive Rolle gespielt und sich z.B. für die gleichwertige Bedeutung von Umweltzielen zur langfristigen Hunger-bekämpfung und zur nachhaltigen Entwicklung eingesetzt. Jetzt müsse sich zeigen, was die Position der Bundesregierung wert sei und in wieweit sich alle Ministerien und die Kanzlerin dafür einsetzten.




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