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Aktuell
UN-Selbstverpflichtungen zu Klima
Der Lauf gegen die Zeit
Klimaschutz: Freiwillige Selbstverpflichtungen der UN-Staaten unzureichend für 2-Grad-Limit
WWF Pressemitteilung, 30.10.15
Mit dem heute vorgestellten Synthese-Report zogen Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Umweltministerium und Christiana Figueres, Chefin des UN-Klimasekretariats in Berlin Bilanz zu den bislang geplanten Beiträgen der Staatenwelt zum Internationalen Klimaschutzabkommen. „Es war schon länger absehbar. Die Klimaversprechen für Paris reichen nicht aus, um die globale Erwärmung unter der kritischen Schwelle von zwei Grad Temperaturerhöhung zu halten und somit die gefährlichsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Es gilt nun besonderes Augenmerk auf die Schließung der bestehenden Emissionsminderungslücke zu legen, sowohl in Paris, als auch danach“, sagt Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik des WWF Deutschland.
Alle 195 Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention waren bis 30. September aufgefordert, ihre nationalen Beiträge für das geplante Klimaschutzabkommen mit Start ab 2020 einzureichen, das im Dezember in Paris verabschiedet werden soll. Dieser Aufforderung kamen 146 Länder bis zur Frist nach, die damit 86 Prozent der globalen Emissionen abdecken.
„In Paris gilt es einen Mechanismus zu verabschieden, der in kurzen Abständen von fünf Jahren die einzelnen Staaten zwingt, die Emissionen stärker zu reduzieren. Darüber hinaus müssen erneuerbare Energien verstärkt im Rahmen bi- und multilateraler Kooperationen im großen Maßstab ausgebaut werden. Fossile Energien wie Kohle, Öl und Gas gilt es schneller und nachhaltiger auszusortieren, als es augenblicklich in Paris vorgesehen ist“, so Günther weiter.
Die gute Nachricht sei, dass durch die Klimabeiträge für den Paris-Vertrag die Emissionssteigerungen geringer ausfallen würden als in bisherigen Projektionen. Zudem würden die globalen Pro-Kopf-Emissionen durch die Klimabeiträge sinken.
BUND-Kommentar anlässlich der Veröffentlichung des UN-Übersichtsberichts über die nationalen Klima-Aktionspläne (INDCs)
BUND Pressemitteilung, 30.10.15
Anlässlich der Veröffentlichung des UN-Übersichtsberichts über die nationalen Klima-Aktionspläne (INDCs) sagte der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger:
"Heute haben wir von der UN gehört, dass die Summe der nationalen Klimaziele zu schwach ist, um den Klimawandel ausreichend zu begrenzen. All jene, die behaupten, wir würden schon genug für den Klimaschutz tun, wurden damit widerlegt. Jetzt ist die Bundesumweltministerin gefragt. Barbara Hendricks muss sich dafür einzusetzen, die viel zu schwachen Klimaziele der EU zu verschärfen. Wir brauchen jetzt starke Länder, die sich noch vor der Klimakonferenz in Paris dazu verpflichten, ihre zu schwachen Klimaschutzpläne vor Inkrafttreten des Vertrags 2020 zu verschärfen", sagte Weiger.
Bericht des UN-Klimasekretariats zu den nationalen Klimaschutzzusagen für Paris vorgestellt
BMUB Pressemitteilung, 30.10.15
Die Exekutivsekretärin des Klimasekretariats, Christiana Figueres, und der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, haben heute in Berlin den Synthesebericht der UNFCCC für den Klimagipfel in Paris vorgestellt. Der Bericht wertet die nationalen Klimaschutzzusagen (INDCs) aus, die 146 Länder bis zum 1. Oktober 2015 für die Internationalen Klimaverhandlungen in Paris eingereicht haben. Dem Dokument zufolge liegen die Minderungsmaßnahmen um das Vierfache über dem Niveau der Selbstverpflichtungen nach dem Kyoto-Protokoll von 1997. Allerdings reichen sie zusammen genommen noch nicht aus, um die klimabedingte Erderwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf zwei Grad zu begrenzen.
Jochen Flasbarth: "Mittlerweile haben über 150 Länder ihre klimapolitischen Maßnahmen vorgelegt. Das sind über drei Viertel aller Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention. Sie bringen damit zum Ausdruck, dass sie ihre wirtschaftliche Entwicklung und ihre Treibhausgasemissionen voneinander entkoppeln wollen. Das muss und kann auch gelingen."
Der UN-Bericht zeige, dass die ganz große Mehrheit der Länder den Klimaschutz ernst nehme und an einer globalen Trendwende mitwirken wolle, sagte Flasbarth. Deutlich werde aber auch, dass die Klimaschutzanstrengungen weltweit von allen großen Emittenten noch erhöht werden müssen, um einen unbeherrschbaren Klimawandel wirklich abzuwenden. "Die bisher vorgelegten Maßnahmen können nach Berechnungen unabhängiger Experten zu einer Begrenzung der Erderwärmung auf 2,7 Grad beitragen. Wir dürfen deshalb nicht nachlassen, den Anstieg der Erderwärmung auf zwei Grad, besser noch auf unter zwei Grad, zu begrenzen."
UNFCCC-Exekutivsekretärin Christiana Figueres sagte: "Die nationalen Klima-Aktionspläne markieren einen klaren, entschlossenen Aufbruch der internationalen Gemeinschaft in eine neue Ära anspruchsvoller Klimapolitik. Regierungen aus allen Enden der Welt haben mit ihren national bestimmten Klimazielen ihre Entschlossenheit ausgedrückt, je nach den Umständen und Fähigkeiten ihres Landes ihren Beitrag zu leisten."
Das Bundesumweltministerium hat über die Internationale Klimaschutz-Initiative (IKI) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit etwa 40 Entwicklungsländer dabei unterstützt, ihre nationalen Klimaschutzbeiträge zu entwickeln.
Jetzt anmelden! Top-Wissenschaftler erklären den Klimawandel
Online-Vorlesung zu Klimawandel und seinen Folgen startet am 9. November
WWF Pressemitteilung, 3.11.15
In wenigen Wochen findet die Weltklimakonferenz in Paris statt, mit dem Ziel ein globales Klimaabkommen zu verabschieden. Wer besser verstehen will, warum der Klimawandel deutlich begrenzt werden muss, kann sich jetzt noch für die erste deutsche, frei zugängliche Online-Vorlesung zu diesem Thema anmelden. Der interdisziplinäre Massive Open Online Course (MOOC) „Klimawandel und seine Folgen“, der gemeinsam vom WWF Deutschland und dem Deutschen Klima-Konsortium entwickelt wurde, startet am 9. November auf der MOOC-Plattform Iversity online. Die Anmeldung für den fünfwöchigen Kurs unter https://iversity.org/de/courses/klimawandel ist kostenlos und steht jedermann offen. Er richtet sich insbesondere an Studierende und Lehrkräfte und alle am Klimawandel Interessierten. Gefördert wird das Projekt von der Robert Bosch Stiftung.
Der Klimawandel zählt zu den drängendsten Problemen der Menschheit. Der Online-Kurs führt lebhaft und prägnant durch die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimasystems, erläutert die Ursachen des menschgemachten Klimawandels und erklärt die Folgen für Natur und Gesellschaft. Dafür konnten die Veranstalter 19 Top-Wissenschaftler aus den führenden Klimaforschungsinstituten Deutschlands gewinnen. Dozenten sind u.a. Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie Hamburg, Michael Schulz vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen, Hermann Lotze-Campen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, und Anita Engels, Sprecherin des Klimaforschungs-Exzellenzclusters an der Universität Hamburg. Sie und viele weitere Wissenschaftler vermitteln ein Grundverständnis des Klimasystems und seiner zunehmenden Störungen und stellen Optionen zu seiner Bewältigung vor. Als Moderator wirkt ZDF-Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens („Terra X“) mit.
In kurzen Vorträgen, unterbrochen von Arbeitsaufträgen, kreativen Aufgaben und parallel laufenden Denkspielen, wird fundiert informiert und zum Weiterdenken angeregt. Wöchentlich können sich die Teilnehmer der „Herausforderung der Woche“ stellen, um den Lernstoff selbst direkt in die Praxis umzusetzen.
Den Trailer zum MOOC finden Sie unter: https://iversity.org/de/courses/klimawandel
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