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Aktuell
Bonner Klimaverhandlungen
Bonner Klimaverhandlungen: Phase der Umsetzung des Pariser Klima-Abkommens beginnt
BMUB Pressemitteilung, 16.5.16
Vom 16. bis zum 26. Mai findet in Bonn das erste Treffen der internationalen Klimadiplomaten seit dem Abschluss des Pariser Abkommens statt. Das Treffen markiert den Beginn einer neuen Phase der Klimadiplomatie, in der es um die technische Ausgestaltung und konkrete Umsetzung der Beschlüsse gehen wird.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Nach Paris beginnt jetzt die lange Phase der Umsetzung. Wir wollen auch dabei eine treibende Kraft bleiben und unsere Partner auf dem gemeinsamen Weg in die klimaneutrale Weltwirtschaft unterstützen. In Bonn geht es jetzt um die Vorbereitung der nächsten Klimakonferenz in Marrakesch. Die Bundesregierung wird Marokko bei der Vorbereitung der Konferenz tatkräftig unterstützen."
Marokko wird bereits seit 2010 von der Bundesregierung beim Aufbau der Solarenergie unterstützt. Ein neuer Schwerpunkt der Kooperation liegt in der Stärkung der Verwaltung: Ein neues Klimakompetenzzentrum soll Marokko bei der Umsetzung und Entwicklung seiner nationalen Klimapolitik beraten. Es wird außerdem die marokkanische Präsidentschaft bei der im November anstehenden Klimakonferenz strategisch begleiten. Das BMUB fördert dieses Projekt über seine Internationale Klimaschutzinitiative mit rund 4,5 Millionen Euro.
Die Gespräche in Bonn werden auf Arbeitsebene geführt und sich zunächst vor allem mit organisatorischen Fragen befassen. Zum ersten Mal tagen wird die neue Arbeitsgruppe zur Umsetzung der Pariser Beschlüsse, die Ad-hoc-Working Group on the Paris Agreement, APA. Hier gilt es, die Vorsitzenden zu wählen und die Arbeitsweise des Gremiums zu vereinbaren.
Inhaltlich wird ein erster Meinungsaustausch zu Fragen des technischen Unterbaus des Paris-Abkommens erwartet: Wie genau funktioniert die vereinbarte globale Bestandsaufnahme im Jahr 2018? Welche Daten müssen die Länder für das neue globale Transparenzsystem liefern? Welche konkreten Hilfestellungen bekommen Entwicklungsländer beim Aufbau ihrer Klimaschutz-Behörden?
Nach den technischen Debatten auf Arbeitsebene in Bonn wird die Bundesregierung mit dem Petersberger Klimadialog am 4. und 5. Juli auf politischer Ebene die internationale Debatte zur Umsetzung des Pariser Klima-Abkommens vorantreiben.
Bundesumweltministerin Hendricks wird dazu zusammen mit dem marokkanischen Außenminister eine repräsentative Gruppe von Ministerinnen und Ministern nach Berlin einladen.
In Bonn beginnt neue Ära der Klimaverhandlungen
Erstes offizielles Treffen nach Pariser Klimagipfel Deutschlands Klimaschutzplan 2050 wird Lackmustest für die Umsetzung des Abkommens
Germanwatch Pressemitteilung, 14.5.16
Bonn. Die Klimaverhandlungen starten am Pfingstmontag in eine neue Ära. In Bonn kommen Verhandler aus aller Welt zum ersten offiziellen Treffen nach dem Pariser Klimagipfel zusammen. Bis zum 26. Mai werden hier die Umsetzung und Details des Pariser Abkommens im Mittelpunkt stehen. "Wir sehen international viel Rückenwind für die Umsetzung der Beschlüsse von Paris", sagt Sönke Kreft, Teamleiter für Internationale Klimapolitik bei der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. "Die Welt nimmt das Pariser Abkommen ernst. Viele Regierungen setzen sich energisch für eine schnelle Ratifizierung ein, und wichtige Länder beginnen ihre Klimaschutzzusagen von Paris in praktische Politik zu übersetzen."
Deutschland und EU entscheidend für Dynamik nach Paris
Jetzt müsse auch die Bundesregierung zeigen, dass sie die Umsetzung der ambitionierten Vorgaben von Paris ernst nimmt, ergänzt Oldag Caspar, Teamleiter für Deutsche und EU-Klimapolitik bei Germanwatch. "Für Deutschland sind der noch nicht veröffentlichte Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung, der schnelle Einstieg in den Kohleausstieg und der zur Entscheidung anstehende Bundesverkehrswegeplan die drei Prüfsteine. Vor allem das Ambitionsniveau im Klimaschutzplan entscheidet darüber, ob Deutschland sich noch als glaubwürdiger Klimavorreiter präsentieren kann. Denn andere Staaten holen schnell auf", erklärt Caspar. Germanwatch appelliert an alle beteiligten Ministerien, den Klimaschutzplan zum deutlichen Signal an Wirtschaft und Weltgemeinschaft zu machen, dass Deutschland seine Emissionen bis 2050 um mindestens 95 Prozent senken wird und damit angemessen auf die Pariser Zielverschärfungen reagiert.
Die EU droht aus Sicht von Germanwatch weit hinter ihre konstruktive Rolle in Paris zurückzufallen. "Die Europäische Kommission müsste jetzt Vorschläge machen, wie die EU-Klimaziele an die Paris-Ergebnisse angepasst werden können", so Caspar. "Die Brüsseler Zögerlichkeit droht die neue internationale Klimaschutzdynamik zu bremsen."
Klimaverhandlungen in Bonn
Ziel der Bonner Zwischenverhandlungen ist es, einen Verhandlungsplan für die nächsten Jahre zu entwerfen und den nächsten Klimagipfel im November dieses Jahres in Marokko vorzubereiten. In Paris hatten sich die Staaten darauf geeinigt, sich allgemein gültigen Berichtsstandards für ihre Emissionen zu unterwerfen und gemeinsam ihre Klimaziele zu überprüfen sowie den vom Klimawandel Betroffenen zu helfen. Nun müssen die genauen Regelungen dazu ausgearbeitet werden.
UN-Konferenz will Pariser Klimaabkommen konkretisieren
Fünf Monate nach dem Abschluss des Pariser Klimaabkommens beraten 196 UN-Mitgliedsstaaten in Bonn über dessen technische Umsetzung.
(dpa) - 16. Mai, 2016
http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/unternehmen-un-konferenz-will-pariser-klimaabkommen-konkretisieren_id_5536918.html
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