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Aktuell
Nachhaltige Beschaffung
Nachhaltig anschaffen
Berlin setzt auf Nachhaltigkeit bei öffentlicher Holzbeschaffung
WWF fordert Bund und Länder zur Nachahmung auf
WWF Pressemitteilung, 12.7.16
Berlin - In Berlin gelten strengere Kontrollen beim Holzeinkauf. Bei der öffentlichen Beschaffung wie bei Bauaufträgen oder der Ausstattung öffentlicher Einrichtungen überprüft das Land bei der Auftragsvergabe ab sofort, ob das Holz aus nachhaltiger Quelle stammt. Der WWF lobt Berlins Vorstoß und fordert den Bund sowie die anderen 15 Bundesländer zur Nachahmung auf. „Weltweit fallen Wälder dem Raubbau zum Opfer. Es ist daher enorm wichtig, dass die öffentliche Hand die Nachhaltigkeit des Holzes kontrolliert. Der WWF wird sich dafür einsetzen, dass Berlins Initiative Schule macht“, sagt Johannes Zahnen, Referent für Forstpolitik beim WWF Deutschland.
Zwar forderte das Land Berlin bei der öffentlichen Beschaffung offiziell schon länger zertifiziertes Holz. Es fehlten jedoch die erforderlichen Instrumente für einen wirksamen Nachweis, so dass laut WWF immer wieder auch Holzware ohne Siegel eingekauft wurde. Um dies zu verhindern muss die Nachhaltigkeit des Holzes nun von der Ernte bis zum verarbeitenden Betrieb nachgewiesen werden. Mit einem sogenannten CoC-Zertifikat oder einem Einzelnachweis wird die gesamte Handelskette überprüft. „In vielen Produzentenländern ist es legal, Naturwälder zu zerstören. Dafür zahlen wir aber einen hohen Preis durch den Verlust an Biodiversität und die Verstärkung des Klimawandels. Umso wichtiger ist es, dass wir ein strenges Auge auf die Nachhaltigkeit werfen“, so Zahnen weiter.
Gerade gegen die Prüfung der verarbeitenden Betriebe hatte es zuletzt Widerstand gegeben. Kritiker befürchteten eine Überforderung der Handwerker. Um dies zu verhindern müssen die involvierten Unternehmen nun nicht mehr zwangsläufig ihren gesamten Betrieb zertifizieren lassen. Stattdessen genügt auch ein Einzelnachweis des zu verarbeitenden Holzes. Der WWF sieht dies als entscheidenden Durchbruch: „Mit dieser praktischen Regelung ist den Kritikern der Wind aus den Segeln genommen. Auch kleine Betriebe können ihr Holz nun schnell und kostengünstig zertifizieren lassen und so die Anforderungen erfüllen“, sagt Johannes Zahnen.
Bundestag fordert Verringerung des Rohstoff- und Materialverbrauchs: Bundesumweltministerium begrüßt Parlamentsbeschluss zum Deutschen Ressourceneffizienzprogramm
Hendricks: "Wirtschaftswachstum und Rohstoffeinsatz entkoppeln"
BMUB Pressemitteilung, 8.7.16
Der Bundestag hat mit Beschluss vom 7. Juli zahlreiche konkrete Maßnahmen für mehr Ressourceneffizienz gefordert. Weiter hat er die Ziele des Ressourceneffizienzprogramms ProgRess II der Bundesregierung bekräftigt.
Zu den Beschlüssen des Parlaments sagt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Der Bundestag hat ein klares Signal für weniger Ressourcenverbrauch gesetzt. Das ist Rückenwind für meine Arbeit. Der Bundestag formuliert: 'Angesichts absehbarer Preis- und Verteilungskonflikte ist die Verringerung des Ressourcen- und Materialverbrauchs für unseren Wohlstand ebenso wie für den Ressourcenschutz unabdingbar', dem stimme ich ausdrücklich zu. Es ist das Ziel der Bundesregierung, den Einsatz natürlicher Ressourcen noch stärker von der wirtschaftlichen Entwicklung zu entkoppeln. Deutschland soll zu einer der effizientesten und umweltschonendsten Volkswirtschaften weltweit werden."
Der Bundestag hatte sich das Ziel von ProgRess II zu Eigen gemacht, die Gesamtrohstoffproduktivität bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent gegenüber 2010 zu steigern. Konkret forderte er die Bundesregierung auf, die vorhandenen Angebote für die betriebliche Ressourceneffizienzberatung auszubauen, um den Rohstoffverbrauch zu senken. Sie soll eine umfassende nationale Forschungs- und Innovationsförderstrategie für so genannte neue Ressourcentechnologien entwickeln. Außerdem soll die Bundesregierung möglichst umgehend Vorschläge zur Ausweitung der Produktverantwortung zur Vermeidung von Abfällen vorlegen und die Bemühungen der EU-Kommission für mehr Ressourceneffizienz in der Ökodesign-Richtlinie weiterhin politisch unterstützen. Die Zusammenarbeit mit den Ländern in der Allianz für nachhaltige Beschaffung soll sie fortsetzen und den schonenden Umgang mit Ressourcen dabei stärken. Unter der deutschen Präsidentschaft der G20 im Jahr 2017 soll die Bundesregierung die Ressourceneffizienz als dauerhaften Gegenstand der Arbeit der G20 verankern.
Die Bundesregierung wird die Beschlüsse des Bundestags bei der Umsetzung ihres Ressourceneffizienzprogramms ProgRess II aufgreifen und dem Bundestag in vier Jahren über den Stand der Thematik erneut berichten. Für Februar 2020 plant die Bundesregierung das dritte Ressourceneffizienzprogramms "ProgRess III" zu verabschieden.
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