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Aktuell
Planetare Grenzen
Wie viel Handlungsspielraum bleibt der Menschheit?
Wissenschaftler gehen von einem Erdsystem mit neun Schwellenwerten aus, die teils schon überschritten wurden
Von Jutta Blume, Telepolis, 24.4.17
https://www.heise.de/tp/features/Wie-viel-Handlungsspielraum-bleibt-der-Menschheit-3691174.html
"Wir sind dabei, an mehreren Fronten Grenzen zu überschreiten"
Die Belastbarkeit des Planeten Erde gerät zunehmend an ihre Grenzen. Es sei deshalb wichtig, den jetzigen Erdsystemzustand nicht weiter zu verändern, sagte der Klimaforscher Wolfgang Lucht im DLF. Lebens- und Wirtschaftsweisen müssten deshalb zukunftsfähig gemacht werden.
Wolfgang Lucht im Gespräch mit Georg Ehring, Deutschlandfunk, 24.4.17
http://www.deutschlandfunk.de/belastbarkeit-der-erde-wir-sind-dabei-an-mehreren-fronten.697.de.html?dram:article_id=384485
Konferenz zu planetaren Belastungsgrenzen
Gemeinsames Engagement für die Umwelt
Bundesregierung Pressemitteilung, 24.4.17
"Auch Deutschland muss seinen ökologischen Fußabdruck auf ein verträgliches Maß reduzieren", so Bundesumweltministerin Hendricks bei der Internationalen Konferenz zu planetaren Belastungsgrenzen. Zwei Tage lang diskutieren 400 Teilnehmer, wie sich das Konzept in Politik und Gesellschaft realisieren lässt.
Das Bundesumweltministerium (BMUB), das Umweltbundesamt und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt haben die Internationale Konferenz "Making the Planetary Boundaries Concept Work" initiiert. Die Teilnehmenden beschäftigen sich unter anderem mit der Frage, wie sich das Konzept in der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik umsetzen lässt.
Ökologischer Fußabdruck
"Die Erkenntnis, dass die Belastbarkeit der Ökosysteme endlich ist, ist nicht neu", so Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. "Wir sollten neben der Klimaneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts eine Wirtschaftsweise anstreben, die alle Belastungsgrenzen der Umwelt respektiert." Die Einhaltung der planetaren Grenzen sei für die Umweltpolitik die zentrale Herausforderung, betonte die Ministerin.
Irreversible Folgen für die Umwelt
Das Konzept veranschauliche sehr klar die Wirkungen und Wechselwirkungen der wichtigsten ökologischen Prozesse. "Es macht außerdem deutlich, wie sehr der Mensch diese Systeme belastet und es weist auf Kipp-Punkte hin, an denen die Zerstörung der Umwelt irreversible Folgen erreicht", bekräftige Hendricks. Das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen sei eingängig und sofort verständlich. "Das ist bei einem so komplizierten Thema eine großartige Leistung!"
Integriertes Umweltprogramm 2030
Auch im Integrierten Umweltprogramm 2030 des BMUB wird die Einhaltung der ökologischen Grenzen als zentrale Herausforderung für die Umweltpolitik eingeordnet. Den Rahmen für die internationale Umweltpolitik setzen dabei die im September 2015 von den Vereinten Nationen beschlossene Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die Ergebnisse des Klimagipfels von Paris und des G7-Treffens 2015. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft soll das Integrierte Umweltprogramm 2030 Orientierung geben.
Konzept der planetaren Belastungsgrenzen
Dem Konzept zufolge ist die Menschheit nicht nur durch den Klimawandel bedroht. Gefährdungen ergeben sich auch durch den rasanten Verlust an biologischer Vielfalt, die Störung der Nährstoffkreisläufe von Stickstoff und Phosphor sowie hohe ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Risiken durch den globalen Landnutzungswandel.
Das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen stützt sich einerseits auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse, andererseits auf die Anwendung des Vorsorgeprinzips. Es wurde 2009 von einer internationalen Forschergruppe um Johan Rockström und Will Steffen begründet und 2015 weiterentwickelt. Für das Konzept wurde Johan Rockström 2015 mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU ausgezeichnet.
Planetaren Grenzen: Internationale Konferenz in Berlin
PIK Pressemitteilung, 24.4.17
Unter dem Titel “Making the Planetary Boundaries Concept Work” diskutieren diese Woche in Berlin mehr als 400 Wissenschaftler und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft das Konzept der Planetaren Grenzen. Die Belastung der Umwelt nimmt weltweit rapide zu, mit steigenden Risiken für die nachhaltige Entwicklung. Um kommenden Generationen ein Leben in Würde und Frieden zu ermöglichen, sollte die Menschheit innerhalb jenes sicheren Bereiches operieren, der durch die Planetaren Grenzen umschrieben wird. Zu den Hauptrednern der Konferenz gehören Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Henrich Bottermann, sowie Johan Rockström, Direktor des Stockholm Resilience Centre.
Die zweitägige Konferenz vom 24.-25. April wird organisiert von der Berliner Denkfabrik Adelphi, dem Stockholm Environment Institute (SEI), und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). „Wissenschaftler beobachten überall auf der Welt Veränderungen. Nicht nur bezogen auf das Klima, sondern auch auf die Biosphäre, die Ozeane, Verschmutzung insgesamt. Das Konzept der Planetaren Grenzen beschreibt auf wissenschaftlicher Grundlage, an welche Grenzen wir uns bei Eingriffen in die Umwelt halten sollten, um nicht auf gefährliches Terrain zu geraten gefährlich für das Wohlergehen unserer Gesellschaften, unserer Zivilisation“, sagt Wolfgang Lucht, Ko-Vorsitzender des Forschungsbereichs „Erdsystemanalyse“ am PIK und ebenso einer der Hauptredner auf der Konferenz. Dieter Gerten und Holger Hoff vom PIK werden außerdem Workshops leiten.
Ausgerichtet vom Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt (UBA) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), legt die Konferenz ihren Schwerpunkt auf die Bedeutung des Konzepts der Planetaren Grenzen für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Schlüsselfragen werden sein: Wie kann das international anerkannte Konzept noch weiter wissenschaftlich untermauert werden? Wie kann es in die nationale Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik eingebracht werden? Welche Möglichkeiten eröffnet das Konzept für technische, wirtschaftliche und soziale Innovationen, für geschäftliches Risiko- und Umweltmanagement, für Umweltbildung und -kommunikation?
Hendricks: „Deutschland muss seinen ökologischen Fußabdruck auf ein
verträgliches Maß reduzieren“
Internationale Konferenz berät über Konzept der planetaren
Belastungsgrenzen
BMUB/DBU/Umweltbundesamt Pressemitteilung, 24.4.17
Der Druck auf die Umwelt nimmt weltweit rasant zu. Um nachfolgenden
Generationen ein Leben in Würde und Frieden zu ermöglichen, muss
zukünftig innerhalb planetarer Belastungsgrenzen (Planetary Boundaries)
gewirtschaftet werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale
Forschergruppe um Johan Rockström, der dafür erstmals 2009 ein Konzept
vorgelegt hat. Auf einer zweitägigen Konferenz des
Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes (UBA) und der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU) diskutieren ab heute 400 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer, wie dieses Konzept in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
angewendet werden kann.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Die Einhaltung der planetaren
Grenzen ist für die Umweltpolitik die zentrale Herausforderung. Auch
Deutschland muss seinen ökologischen Fußabdruck auf ein verträgliches
Maß reduzieren. Wir sollten neben der Klimaneutralität bis zur Mitte des
Jahrhunderts eine Wirtschaftsweise anstreben, die alle Belastungsgrenzen
der Umwelt respektiert.“
Die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger: „Der
weltweite Druck auf die Ökosysteme droht die Erde grundlegend zu
verändern. Das Konzept der planetaren Belastbarkeitsgrenzen zeigt uns,
dass wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen an vielen Stellen
gefährden. Wir müssen dringend umsteuern, um ein gutes Leben in der
Zukunft zu ermöglichen.“
Der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Dr. Heinrich
Bottermann: „Wenn wir von planetaren Belastbarkeitsgrenzen sprechen,
brauchen wir eine Vorstellung davon, in welchem Bereich wir frei handeln
können. Das ist der Raum der Möglichkeiten der Raum für
Innovationen. Es geht darum, ein Leben in Würde für alle Menschen zu
ermöglichen, ohne den Planeten zu zerstören.“
Die Bundesregierung hat sich bei der Neuauflage der Deutschen
Nachhaltigkeitsstrategie 2016 am Konzept der planetaren Grenzen
orientiert. Das Konzept soll neben der Orientierung an einem Leben in
Würde die Leitplanke für politische Entscheidungen bilden.
Über das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen
Dem Konzept zufolge ist die Menschheit nicht nur durch den Klimawandel
bedroht, sondern auch durch den rasanten Verlust an biologischer Vielfalt,
die Störung der Nährstoffkreisläufe von Stickstoff und Phosphor sowie
hohe ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Risiken durch den
globalen Landnutzungswandel. Das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen
stützt sich einerseits auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse,
andererseits auf die Anwendung des Vorsorgeprinzips. Das Konzept wurde
2009 von einer internationalen Forschergruppe um Johan Rockström und Will
Steffen begründet und 2015 weiterentwickelt. Für das Konzept wurde Johan
Rockström 2015 mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU ausgezeichnet. Im
Integrierten Umweltprogramm 2030 des BMUB wird die Einhaltung der
ökologischen Grenzen als zentrale Herausforderung für die Umweltpolitik
eingeordnet.
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