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Aktuell

Deutsche Klimaziele in Gefahr

Deutsche Klimaziele in Gefahr

Nach NRW will auch Brandenburg Klimakonsens aufkündigen/WWF: Bundesregierung muss endlich deutschlandweiten Kohleausstieg beschließen

WWF Pressemitteilung, 17.7.17

Zur Ankündigung des Brandenburger Wirtschaftsministers Albrecht Gerber (SPD), die Klimaziele des Bundeslandes drastisch aufzuweichen, erklärt Michael Schäfer, Leiter des Fachbereichs Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland:

„Nach NRW will sich nun auch Brandenburg von den deutschen Klimazielen verabschieden. Der nationale Konsens, Deutschlands Treibhausgasausstoß bis 2020 um mindestens 40 Prozent und bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu verringern, ist in großer Gefahr. Nach den Plänen der neuen NRW-Regierung würden durch die ungehinderte Braunkohleverstromung 2,7 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen. Brandenburg will nun mehr als eine Milliarde Tonnen CO2 draufsetzen. Damit kann sich Deutschland vom Pariser Klimaabkommen verabschieden.

Um die in Paris beschlossenen Ziele zu erreichen, muss der gesamte deutsche Stromsektor in seinem Budget von rund vier Milliarden Tonnen CO2 bleiben. Das wird durch die klimapolitischen Irrfahrten in NRW und Brandenburg zur Utopie. Dann nämlich müssten alle anderen großen fossilen Kraftwerke in ganz Deutschland morgen stillgelegt werden, damit Deutschland seinen fairen Beitrag leisten kann, die Erderhitzung auf unter zwei Grad zu begrenzen.

Die Bundesregierung hat verschlafen, die eigenen Klimaziele entschlossen voranzutreiben. Das macht sich nun in klimapolitischem Wildwuchs einzelner Bundesländer bemerkbar. Um endlich entschlossen für den Klimaschutz in ganz Deutschland einzutreten, muss die nächste Bundesregierung dringend das Ende der Kohle einleiten und ein Klimaschutzgesetz auf den Weg bringen.“


NRW torpediert Deutschlands Klimaziele

Analyse im Auftrag des WWF zeigt: Koalitionsvertrag von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen ist mit gesamtdeutschen Klimazielen unvereinbar

WWF Pressemitteilung, 7.7.17

CDU und FDP unterlaufen in Nordrhein-Westfalen die gesamtdeutschen Klimaziele. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Arepo Consult im Auftrag des WWF Deutschlands hervor. Darin hat das Beratungsunternehmen die Auswirkungen des Koalitionsvertrags in NRW auf die Klimaziele der Bundesrepublik untersucht.

„In NRW haben sich die CDU und FDP von den deutschen Klimaschutzzielen verabschiedet. Der schwarz-gelbe Koalitionsvertrag widerspricht insbesondere im Bereich Kohleverbrennung und Windenergie den Klimazielen der Bundesregierung und erteilt ihnen im Kapitel Bürokratieabbau eine klare Absage: Die Klimapolitik NRWs wird nur noch auf die schwächeren europäischen Ziele ausgerichtet“, bilanziert Michael Schäfer, Leiter des Fachbereichs Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland. Schon heute geht ein Drittel des deutschen CO2-Ausstoßes auf das Konto von NRW.

Die Koalition von CDU und FDP plant unter anderem, Braunkohleabbau und –nutzung auf genehmigtem Niveau weiterzuführen. Braunkohle ist der klimaschädlichste Energieträger. „CDU und FDP haben vereinbart, dass NRW Braunkohleweltmeister bleiben soll. Wenn die NRW-Landesregierung ihre Braunkohlepläne durchsetzt, wird Deutschland die Ziele des Pariser Klimavertrags verfehlen. Damit sprengt NRW das Deutschland noch zur Verfügung stehende CO2-Budget, um innerhalb des 2-Grad-Limits aus dem Pariser Klimaabkommen zu bleiben. Um die Erderhitzung wirksam zu begrenzen, müssten mehr als 60 Prozent der rheinischen Braunkohle im Boden bleiben“, so Schäfer.

Mit einem beispiellosen klimapolitischen Rollback gefährdet die NRW-Landesregierung das Gelingen der Energiewende und stoppt den Ausbau der Windenergie mit neuen Abstandsregelungen. „Die neuen Abstandsregelungen der Koalition reduzieren die potenziellen Windenergieflächen in NRW um 80 Prozent. Von den 96 MW an Windenergieprojekten, die erfolgreich in der ersten Auktion waren, droht kein einziges mit den neuen Abstandsregelungen realisiert werden zu können. Damit gesellt sich NRW zu Bayern als zweites Land der Windenergieverhinderer.

Ein weiteres Ergebnis der Analyse: CDU und FDP haben in NRW vereinbart, den Klimaschutz auch über den Kompetenzbereich der Landesregierung hinaus zu torpedieren: Sie setzen sich im Koalitionsvertrag dafür ein, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) abzuschaffen und die neue Energieeinsparverordnung auszusetzen, obwohl diese eine sinnvolle EU-Richtlinie umsetzt“, sagt Schäfer. „Die neue NRW-Regierung stellt sich einer klimagerechten Entwicklung Deutschlands in den Weg. Damit bedroht sie die Zukunftsfähigkeit des eigenen Landes und der Bundesrepublik.“


Hitzewellen und Trockenperioden setzen den Wäldern zu

In den 80er-Jahren ging die Angst vorm "Waldsterben" um. Der Wald kränkelte zwar angesichts vieler Luftschadstoffe, gestorben ist er aber nicht. Jetzt beobachten Ökologen, dass weltweit die Waldbestände regelrecht absterben - diesmal nicht durch Luftschadstoffe, sondern aufgrund des Klimawandels. In Hannover tauschten sie ihre Erfahrungen aus.

Von Volker Mrasek, Deutschlandfunk, 17. Juli, 2017

http://www.deutschlandfunk.de/klimawandel-hitzewellen-und-trockenperioden-setzen-den.676.de.html?dram:article_id=391109


Wirbelstürme, Malaria, Dengue und Wassermangel

Der Klimawandel wird Asien besonders hart treffen. Die Wachstumsregion der Erde muss sich für Katastrophen wappnen. Besonders die Armen sind betroffen.

Von Christoph Hein, FAZ, 14. Juli, 2017

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/adb-und-pik-studie-klimawandel-trifft-asien-besonders-hart-15105820.html


Lässt der Klimawandel Afrika ergrünen?

Die Erderwärmung könnte der trockenen Sahel-Zone schon relativ bald segensreichen Monsunregen bescheren. Die Übergangszeit dürfte für die betroffenen Menschen aber hart werden.

Von Marlene Weiß, Süddeutsche Zeitung, 7.7.17

http://www.sueddeutsche.de/wissen/klima-gaerten-statt-wueste-1.3576104


Riesiger Eisberg hat sich in der Antarktis gelöst

In der Antarktis hat sich einer der größten jemals gesichteten Eisberge vom Schelfeis gelöst. Für den Meeresspiegel hat das erst einmal keine weitreichenden Folgen.

DIE ZEIT, 12. Juli, 2017

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-07/larsen-c-eisberg-geloesst-klimawandel-meeresspiegel


Macron - Trump könnte Rückzug aus Klima-Abkommen überdenken

(Reuters) - 16. Juli, 2017

https://de.reuters.com/article/usa-frankreich-klima-idDEKBN1A10MY


Hendricks fördert internationalen Klimaschutz mit 1 Milliarde Euro

Jahresbericht der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) 2015/2016 erschienen

BMUB Pressemitteilung, 6.7.17

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat in den vergangenen zwei Jahren den internationalen Klimaschutz mit 870 Millionen Euro unterstützt. Dies geht aus dem soeben vorgelegten Jahresbericht der "Internationalen Klimaschutzinitiative" (IKI) des Bundesumweltministeriums hervor. Zusammen mit den bereits zugesagten Haushaltsmitteln im laufenden Jahr summiert sich die Förderung auf mehr als eine Milliarde Euro. Aus diesem Fonds unterstützt das Bundesumweltministerium mittlerweile 30 Staaten bei der Umsetzung ihrer nationalen Klimaschutzbeiträge.

Dabei geht es in erster Linie darum, den Treibhausgasausstoß in Schwellen- und Entwicklungsländern zu senken und artenreiche Landschaften zu erhalten. Die Förderprojekte müssen mehreren Kriterien entsprechen: Sie müssen innovativ und nachhaltig sein, Perspektiven für eine kohlenstoffneutrale Entwicklung eröffnen und den Natur- und Artenreichtum schützen. Das aktuelle IKI-Förderprogramm fördert verstärkt Projekte, die schon vor 2020 zu einem Rückgang von Treibhausgasemissionen führen. Für die IKI-Projekte wurden zwischen 2015 und 2016 870 Millionen Euro auf den Weg gebracht und in diesem Jahr bisher circa 194 Millionen Euro, also insgesamt rund 1,064 Milliarden Euro.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Bei der Umsetzung des Pariser Abkommens sind konkrete Klimaschutzprojekte wichtig als Blaupausen für eine treibhausgasneutrale Entwicklung. Die Bundesregierung hat ihre Zusagen zum weltweiten Schutz des Klimas und zum Erhalt der natürlichen Artenvielfalt eingehalten. In Zukunft werden wir unser Engagement entsprechend den internationalen Zusagen noch weiter ausbauen."

Bei der Definition ihrer Klimaschutzbeiträge – die das Pariser Weltklimaabkommen vorsieht – haben viele Staaten erstmals in ihrer Geschichte Klimaziele festgesetzt. Fachleute der IKI unterstützen nun Regierungen, Institutionen und Forschungseinrichtungen dabei, geeignete Maßnahmen zu entwickeln und zu koordinieren – und sie mit bestehenden Klima- und Entwicklungszielen in Einklang zu bringen. So zum Beispiel in den Philippinen, wo eine nationale Klimastrategie ausgearbeitet wird. Demnach sollen die Treibhausgasemissionen des Landes - internationale Mitwirkung vorausgesetzt – bis 2030 um 70 Prozent niedriger ausfallen als bei der momentanen Entwicklung.

Von besonderer Bedeutung ist zudem die öffentliche Klimafinanzierung. Hier kommt den Industrieländern weiterhin eine Vorreiterrolle zu. Einige IKI-Projekte zielen darauf ab, klimaverträgliche Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern finanziell besser abzusichern, unter anderem gegen Währungsrisiken. So investiert die KfW mithilfe einer IKI-Finanzierung 30 Millionen Euro in einen Treuhandfonds. So sollen Kapitalgeber und Investitionspartner für Projekte in Ländern wie Ghana, Nigeria oder Uganda mehr Sicherheit bei der Finanzierung von erneuerbaren Energien und Energieeffzienz erhalten.

Weltweite Bemühungen zum Schutz der Wälder werden ebenfalls durch die IKI gefördert. Ein Schutz- und Nutzungskonzept für eine Pilotregion in einem der artenreichsten noch bestehenden Regenwälder entsteht beim grenzüberschreitenden Projekt "Grünes Wachstum im Herzen Borneos" im so genannten "Herz von Borneo" – so wird ein Großteil der Insel mit über 22 Millionen Hektar Wäldern in Brunei, Indonesien und Malaysia bezeichnet. Es zählt nicht nur zu den Gebieten mit der weltweit höchsten Anzahl an Tier- und Pflanzenarten und Biotopen, sondern ist auch Lebens- und Einkommensquelle für die mindestens elf Millionen Bewohner Borneos, einschließlich einer Million Menschen der indigenen Dayak-Bevölkerung.




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