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Aktuell
Kohleausstiegs-Demo
Demonstranten stürmen Europas größten Braunkohle-Tagebau
Hunderte Braunkohlegegner durchbrechen die Polizeisperren vor dem Tagebau Hambach. Der Protest wird von pazifischen Klimaaktivisten unterstützt. Vor dem Bonner Klimagipfel wollen sie Druck auf die Politiker ausüben.
VonKatharina Wecker, Deutsche Welle, 5.11.17
http://www.dw.com/de/demonstranten-st%C3%BCrmen-europas-gr%C3%B6%C3%9Ften-braunkohle-tagebau/a-41247570
Polizei löst Demo von Kohlegegnern im Tagebau Hambach auf
(dpa/AFP) - 6. November, 2017
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/tagebau-hambach-polizei-loest-demo-von-kohlegegnern-vor-klimakonferenz-auf-aid-1.7183264
25.000 demonstrieren für Kohleausstieg
BUND Pressemitteilung, 4.11.17
Berlin/Bonn: Direkt vor der Weltklimakonferenz demonstrierten heute 25.000 Menschen in der Bonner Innenstadt. Unter dem Motto "Klima schützen Kohle stoppen!" forderten sie in unmittelbarer Nähe zum größten Braunkohlerevier Europas einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien.
Die Organisatoren erklärten: "Gemeinsam haben wir heute ein wichtiges Zeichen für konsequenten Klimaschutz und den Ausstieg aus der Kohleverstromung gesetzt. 25.000 Menschen aus aller Welt haben mit einer bunten Demonstration deutlich gemacht, dass unsere Initiative für einen schnellen und sozialverträglichen Kohleausstieg von der Mitte der Gesellschaft getragen wird. Von der Bundesregierung erwarten wir, dass sie das Pariser Klimaschutzabkommen endlich wirkungsvoll umsetzt. Die dreckigste Hälfte der Kohlekraftwerke muss in wenigen Jahren abgeschaltet sein, denn Klimaschutz entscheidet sich am Kohleausstieg."
Mehr als 100 Klima- und Umweltschutz-, Bürgerrechts- sowie kirchliche Organisationen und Entwicklungsverbände aus Deutschland und der ganzen Welt hatten zu der Demonstration aufgerufen.
COP 23: Demo-Netzwerk "Klima schützen Kohle stoppen" protestiert in Neurath
BUND Pressemitteilung, 2.11.17
Berlin/Neurath: Vor dem Kohlekraftwerk Neurath haben am Freitag knapp 100 Aktive des Demo-Bündnisses "Klima schützen Kohle stoppen!" mit etwa zwei Meter großen CO2-Ballons protestiert. Kurz vor Beginn der 23. Weltklimakonferenz (COP23) fordert das Bündnis von der künftigen Bundesregierung einen schnellen, sozialverträglichen Kohleausstieg und die konsequente Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Die Aktion heute spannt den Bogen von Europas größtem Braunkohlerevier über die große Klimaschutz-Demonstration bis hin zum Tagungsort, wo die Repräsentanten der Vertragsstaaten vom 6.17. November beraten.
Für das Demo-Bündnis entscheidet sich die Glaubwürdigkeit der Klimaschutzmaßnahmen hierzulande am Kohleausstieg. Die deutsche Bundesregierung gibt sich als Vorreiter beim Klimaschutz doch die eigenen Klimaschutzziele wird sie deutlich verfehlen. Das Bündnis fordert daher ein Sofortprogramm für den Klimaschutz und die Abschaltung der Hälfte der deutschen Kohlekraftwerke innerhalb weniger Jahre. Nur so könnte Deutschland seine mit dem Pariser Klimavertrag beschlossenen Verpflichtungen noch einhalten.
Dazu sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des nordrhein-westfälischen Landesverbandes im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): "Glaubwürdige Klimapolitik fängt vor der eigenen Haustür an. Im Rheinischen Braunkohlenrevier wird sich entscheiden, ob Deutschland seine Verpflichtungen zum Klimaschutz erfüllen kann. Das geht nur mit dem schnellen Ende für die klimaschädliche Kohle. Auch als Ausrichter der UN-Klimakonferenz in Bonn muss Deutschland endlich seiner globalen Verpflichtung zur Klimagerechtigkeit nachkommen."
Christoph Bautz, Campact-Geschäftsführer, sagte: "Energiewende heißt für uns beides: Die Zukunft mit Sonne und Wind anschalten. Und die Vergangenheit, die Kohle, abschalten. Wenn wir das Klimaziel für 2020 erreichen wollen, dann müssen wir bis dahin die Hälfte der installierten Leistung der Kohlekraftwerke vom Netz nehmen. Nur dann werden wir andere Staaten überzeugen, dass Energiewende und Klimaschutz Hand in Hand gehen."
Die Ballons wurden in einem symbolischen Kraftwerksschlot befüllt, um den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid sichtbar zu machen. Die Emissionen aus Kohlekraftwerken tragen maßgeblich zum Klimawandel bei. Um die Menge CO2 darzustellen, die das Kraftwerk Neurath an einem Tag ausstößt (pro Jahr 31 Millionen Tonnen CO2 nur ein Kraftwerk in Europa, Belchatow in Polen, stößt mehr aus), müssten fast 20 Millionen solcher Ballons befüllt werden.
Die CO2-Ballons werden heute noch von Neurath nach Bonn gebracht und sind Teil der großen Demonstration am Samstag durch die Bonner Innenstadt. Start und Auftaktkundgebung der Demonstration "Klima schützen Kohle stoppen!" ist am 4.11.2017 um 12 Uhr auf dem Münsterplatz in Bonn. Die Abschlusskundgebung findet in der Genscherallee ab 14:30 Uhr statt.
NABU: Die Welt schaut beim Klimaschutz auf Deutschland
Tschimpke: Kohleausstieg im Koalitionsvertrag verankern
Berlin/Bonn Der NABU wird die Verhandlungen zur Weltklimakonferenz in Bonn (6.-17. November) vor Ort begleiten. Oberstes Ziel der Konferenz muss es sein, die Beschlüsse des Pariser Klimaabkommens in konkrete Umsetzungspläne zu überführen. Weiterhin muss in Bonn bereits die kommende COP 24 2018 in Polen vorbereitet werden. Zentral sind dabei klare und verbindliche Regeln für die globale Treibhausgasinventur im kommenden Jahr in Polen. Denn das ist die Grundlage dafür, dass die Anstrengungen, Emissionen zu mindern, in allen Staaten deutlich gesteigert wird.
Keine siebzig Kilometer Luftlinie vom Verhandlungsort entfernt liegt das Rheinische Braunkohlerevier, mit einigen der größten und dreckigsten Braunkohlekraftwerken Europas. Die jüngsten Zahlen vom Bundesumweltministerium zu den Emissionsminderungen bis 2020 sprechen eine klare Sprache: Der Treibhausgasausstoß in Deutschland stagniert und das Ziel, gegenüber 1990 im Jahr 2020 40 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen, ist nicht mehr zu erreichen, wenn nicht unmittelbar strengere Maßnahmen erfolgen. Ganz konkret heißt das bereits für die Sondierungsgespräche zu einer Jamaika-Koalition, dass der Kohleausstieg eingeleitet und bereits vor dem Jahr 2020 die schmutzigsten und dreckigsten Braunkohlekraftwerke vom Netz gehen müssen.
„Klimaschutz braucht einen prominenten Platz im Koalitionsvertrag um die selbstgestecken Klimaziele zu erreichen und die internationale Blamage abzuwenden“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Die auf internationalem Parkett oft beschworene Klimakanzlerin muss jetzt auch endlich national zeigen, ob der Titel gerechtfertigt ist und sich im Koalitionsgerangel mit dem Kohleausstieg durchsetzen“, so Tschimpke.
Wenn sich die USA als einer der größten Luftverschmutzer aktuell unter Präsident Trump weigert, der Verantwortung im globalen Klimaschutz nachzukommen, wird die Zusammenarbeit der anderen Länder bei der Reduktion von Treibhausgasen umso wichtiger. „In Bonn geht es darum, das Paris-Abkommen so konkret auszugestalten, dass die Staaten weltweit tatsächlich wirksame Maßnahmen umsetzen. Nur so können wir hoffen, das Ziel die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, besser noch auf 1,5°C zu begrenzen zu erreichen“, so NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz.
Kunst am Baum
Braunkohle zerstört das Klima, Tagebaue zerfressen Landschaften, Dörfer müssen weichen. Darüber informiert eine Greenpeace-Ausstellung in Proschim in der Lausitz an Obstbäumen.
Von Ortrun Sadik, Greenpeace-Online, 2-11-17
http://www.greenpeace.de/themen/energiewende-fossile-energien/kohle/kunst-am-baum
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