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Aktuell

Öko-Weihnachten

O Tannenbaum, wie bio bist du?

ROBIN WOOD informiert über Öko-Weihnachtsbäume und gibt Einkaufs-Tipps

ROBIN WOOD Pressemitteilung, 22.11.18

Weihnachten unterm Tannenbaum ist beliebt. In mehr als der Hälfte aller Haushalte wird hierzulande in den kommenden Wochen ein Christbaum aufgestellt. ROBIN WOOD weist darauf hin, dass die meisten der etwa 28 Millionen in Deutschland verkauften Christbäume aus Plantagen stammen, die gedüngt und mit Pestiziden bespritzt werden – eine enorme Belastung für Böden, Gewässer und Tiere, insbesondere Insekten. Dabei geht es auch anders. Im Internet unter www.robinwood.de/weihnachtsbäume informiert die Umweltorganisation auch in diesem Jahr wieder aktuell über Öko-Weihnachtsbäume mit glaubwürdigem Siegel und gibt Einkauf-Tipps.

„Wenn schon Weihnachtsbäume, dann am besten aus Forstbetrieben oder Weihnachtsbaumkulturen, die nach klaren, ökologisch ausgerichteten Regeln bewirtschaftet werden und bei denen dies auch von unabhängiger Seite kontrolliert wird“, empfiehlt Rudolf Fenner von ROBIN WOOD. „Das schont vor allem die Umwelt und schließt eine – wenn auch geringe, so doch unnötige – Belastung durch Pestizidreste in den eigenen vier Wänden aus.“

Christbaum-Käufer*innen sollten daher auf Siegel der anerkannt ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe wie Naturland, Bioland, Demeter oder Biokreis sowie auf das Bio-Siegel der Europäischen Union achten. Bäume mit diesen Zertifikaten sind ohne den Einsatz von Pestiziden und Mineraldünger herangewachsen. Die gleichen Bedingungen erfüllen auch die Bäume aus FSC-zertifizierten Forstbetrieben (FSC: Forest Stewardship Council).

In den vergangenen fünf Jahren haben das Interesse und auch das Angebot an ökologisch zertifizierten Bäumen zugenommen. Gab es zuvor bundesweit durchweg weniger als 100 Verkaufsplätze, so sind es inzwischen über 400. Der Marktanteil an verkauften Öko-Bäumen ist aber immer noch sehr gering: Nach einer aktuellen Erhebung von ROBIN WOOD unter allen Produzent*innen von Öko-Weihnachtsbäumen lag er 2017 bei nur 0,37 Prozent.

Dabei liegen die Kosten für Öko-Weihnachtsbäume meist in der gleichen Preisspanne wie konventionelle Angebote.

Um die Suche nach zertifizierten Öko-Weihnachtsbäumen zu erleichtern, gibt ROBIN WOOD seit siebzehn Jahren alljährlich eine nach Bundesländern sortierte, ausführliche Liste mit Verkaufsstellen heraus. Ergänzt wird die Liste durch allgemeine Tipps zum Baum-Einkauf und eine Kurzinformation zu den Siegeln.

Mit 104 Verkaufsstellen ist Nordrhein-Westfalen aktuell das Bundesland mit dem größten Angebot an ökologisch zertifizierten Weihnachtsbäumen, gefolgt von Bayern (84) und Baden-Württemberg (54).

In manchen Regionen bleibt es aber weiterhin schwierig, einen zertifizierten Öko-Christbaum zu finden. Wer trotzdem nicht drauf verzichten möchte, für den ist die Wahl eines Baumes aus der Region eine Alternative, am besten einer zum Selberschlagen beim nächstgelegenen Waldbetrieb.


NABU: Tipps für den ökologischen Weihnachtsbaum

Bäume aus der Region und nachhaltige Alternativen

NABU Pressemitteilung, 26.11.18

Berlin – Jährlich werden rund 25 bis 30 Millionen Weihnachtsbäume in Deutschland verkauft, wovon etwa 90 Prozent aus Deutschland kommen. Bei der Aufzucht der nicht heimischen Baumarten, wie Nordmanntanne oder Blaufichte werden meist Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die sich negativ auf Boden, Wasser und Artenvielfalt auswirken können. Umweltfreundlicher ist es, sich für eine heimische Fichte, Kiefer oder Weißtanne als Weihnachtsbaum zu entscheiden, die aus einer Öko-Weihnachtsbaumplantage oder aus dem Wald stammt.

Im ökologischen Weihnachtsbaumanbau werden die zur Neupflanzung vorgesehenen Flächen nicht mit Herbiziden kahlgespritzt, sondern mechanisch von Aufwuchs befreit. „Schafe halten die Gräser zwischen den Bäumen kurz, weil sie durch ihr wählerisches Fressverhalten die Weihnachtsbäume nicht gefährden. Gleichzeitig düngen die Schafe durch ihre Ausscheidungen die Fläche“, sagt NABU-Waldexperte Stefan Adler.

Ökologische Weihnachtsbäume erkennt man an dem FSC-, Naturland- oder Bioland-Siegel. „Während Bioprodukte im Nahrungsmittelsektor aus den Produktpaletten nicht mehr wegzudenken sind, fristet der ökologische Weihnachtsbaumanbau leider noch ein Schattendasein“, so Adler.

Einige regionale Forstbetriebe haben zwar kein Biosiegel, nutzen aber sogenannte Sonderflächen unter Strom- oder auf Leitungstrassen, auf denen sie heimische Christbäume anpflanzen. Hier wirkt sich – neben der heimischen Baumart – auch der kurze Transportweg positiv auf die Ökobilanz der Bäume aus. Bei Interesse kann beim regionalen Förster oder Forstamt nachgefragt werden. Oft gibt es Aktionen, bei denen man den Baum selbst aussuchen und absägen kann.

Zum umweltverträglichen Baumschmuck gehören Nüsse, Holz, Plätzchen, Stoffbänder, Obst und Figuren aus Papier, Holz, Stroh oder Bienenwachs. Damit lassen sich Christbäume wunderschön dekorieren. „Schnee- oder Glitzersprays sollten nicht auf Weihnachtsbäumen landen, da Glitzer häufig aus PET besteht und sich dieses Mikroplastik in der Umwelt nur sehr langsam abbaut. Außerdem können Tannen mit Glitzerspray nicht kompostiert werden“, so Verena Bax, NABU-Ressourcenexpertin.


Für Kerzen brennt der Regenwald

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 17.12.17

Winter- und Weihnachtszeit ist für viele Menschen Kerzenzeit. Doch nur wenige wissen, dass Kerzen Palmöl enthalten – 90.000 Tonnen pro Jahr sollen es nach Angaben von Umweltschützern sein. Für Palmöl werden rund um den Äquator die Regenwälder gerodet und verbrannt, Menschen und Tiere verlieren ihre Heimat.

Die meisten Kerzen, die bei uns auf Adventskränzen oder Tannenbäumen brennen, sind aus Paraffin, das aus nicht regenerativem Erdöl gewonnen wird.

Viele Menschen entscheiden sich deshalb für Kerzen aus Stearin, weil sie diese für umweltfreundlicher halten. Stearin wird aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen hergestellt. Doch dabei handelt es sich vor allem um das Fett aus der Frucht der Ölpalme, und der Verbrauch von Palmöl hat leider nichts mit Umweltverträglichkeit zu tun. Im Gegenteil: Für den Anbau von Ölpalmen werden in den tropischen Ländern die Regenwälder vernichtet – 90 Prozent des Palmöls kommen aus Indonesien und Malaysia.

Jahr für Jahr steigt der weltweite Palmölverbrauch; in den Jahren 2017/2018 sollen es 66,9 Millionen Tonnen sein. In Deutschland werden pro Jahr ca. 1,4 Millionen Tonnen verbraucht. Rund 6 Prozent davon fließen in die Produktion von Kerzen, so der WWF, das sind 90.000 Tonnen.

Bei Lebensmitteln muss der Hersteller genau angeben, welche Zutaten in seinen Produkten stecken. Hier hat der Verbraucher also die Möglichkeit, auf Palmöl ganz konkret zu verzichten. Nicht so bei Kerzen. Hier gibt es keine genauen Angaben darüber, was in ihnen steckt. Wir können aber davon ausgehen, dass stearinhaltige Kerzen Palmöl enthalten – und uns gegen den Kauf entscheiden.

Gibt es Alternativen zu Kerzen aus Palmöl?

Nach unserem Kenntnisstand sind Kerzen aus Bienenwachs unbedenklich. Im Handel werden außerdem Kerzen aus Rapsöl und/oder Mischungen aus aufbereiteten Altfetten angeboten. Kerzen aus Paraffinen können wir hingegen nicht empfehlen. Deren Grundstoff ist Erdöl.

Hier sind Forschung und Wirtschaft gefragt, wirklich umweltfreundliche und sozial verträgliche Produkte und Herstellungsverfahren zu entwickeln. Die Politik muss dafür die richtigen Rahmenbedingungen vorgeben, Weichen stellen und deren Einhaltung überprüfen.

Generell ist es schwierig, einfache Antworten, Lösungen und konkrete Handlungsempfehlungen für die Probleme zu finden, die dadurch entstehen, dass Politik und Wirtschaft auf unbegrenztes Wachstum sowie steigenden Ressourcen- und Energiekonsum setzen. Denn massenhaft angebaut haben auch nachwachsende Rohstoffe sehr schädliche Wirkungen und stehen generell nicht unbegrenzt zur Verfügung – Palmöl ist nur ein Beispiel dafür.

Letztlich kann die Lösung nur darin liegen, auf lokale Ressourcen, kleinbäuerliche Landwirtschaft, lokale Produktion und Kreisläufe zurückzugreifen. Auch müssen wir viel sparsamer wirtschaften. Das bedeutet aber nicht, dass wir schlechter leben werden. Wir müssten nur Gewohnheiten ändern, manche aber auch aufgeben. Kerzen stehen für eine gemütliche Weihnachtsatmosphäre und beschauliche Winterabende. Aber wer kann sich an ihrem Schein erfreuen, wenn er weiß, dass für die Produktion Menschen, Tiere, Natur und Klima leiden?




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