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Aktuell
Brutale WWF-Wildhüter? (2)
Bundesregierung prüft Vorwürfe gegen den WWF
(dpa) - 7. März, 2019
http://www.badische-zeitung.de/panorama/bundesregierung-prueft-vorwuerfe-gegen-den-wwf--167799645.html
„WWF soll diese Personen finanziert und ausgerüstet haben“
Gegen den World Wide Fund (WWF) erhebt das Onlinemagazin Buzzfeed schwere Vorwürfe: Die Umweltstiftung soll mit Wildhütern zusammengearbeitet haben, die Wilderer systematisch gefoltert und teils ermordet hätten. Der WWF kündigt eine Untersuchung an. Für ihn steht die Glaubwürdigkeit auf dem Spiel.
Daniela Siebert im Gespräch mit Georg Ehring, Deutschlandfunk, 6.3.19
https://www.deutschlandfunk.de/zusammenarbeit-mit-brutalen-wildhuetern-wwf-soll-diese.697.de.html?dram:article_id=442856
WWF bestürzt über Vorwürfe
WWF Pressemitteilung, 5.3.19
Die schwerwiegenden Vorwürfe des Buzzfeed-Artikels vom Montag haben uns zutiefst bestürzt. Es wurde daher sofort ein internationales Krisenteam eingerichtet und zusammen mit externen Menschenrechtsexperten eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, wird es Konsequenzen zur Folge haben.
Wir sind in den weltweit schwierigsten und gefährlichsten Orten im Einsatz: in Bürgerkriegs- und Krisenregionen oder in Staaten, die unserem eignen Verständnis von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit teilweise fundamental entgegenstehen. Wir sehen uns nicht selten mit Gewalt und kriegerischen Konflikten, organisierter Kriminalität und einer skrupellosen, milliardenschweren Wildtier-Mafia konfrontiert, die vor nichts zurückschreckt. Zugleich ist in vielen Staaten der Welt Naturschutzarbeit nur möglich, wenn man als Nichtregierungsorganisation bereit ist, mit staatlichen Stellen, wie etwa Nationalparkverwaltungen, Naturschutzbehörden, Justiz und Polizei oder gar der Armee zusammenzuarbeiten. In diesen schwierigen Regionen und in diesem kritischen Umfeld müssen Naturschutzorganisationen agieren, auch wenn das oftmals eine Gratwanderung darstellt. Niemand darf beim Kampf gegen Wilderei und die Zerstörung unserer Natur selbst zum Täter werden.
Der WWF versteht sich als Teil einer starken, unabhängigen Zivilgesellschaft. Für uns hat die Achtung der Menschenrechte oberste Priorität. Wir arbeiten in jedem unserer Projekte mit den Menschen vor Ort eng zusammen. Der WWF trägt in vielen Ländern aktiv zum Aufbau einer starken Zivilgesellschaft bei. Aus diesem Selbstverständnis heraus legen wir an uns und unser Engagement höchste Maßstäbe an. Wir überarbeiten und schärfen unsere Richtlinien bereits seit einigen Monaten grundlegend. Im Licht der Vorwürfe werden wir sie nun ganz besonders in den Fokus rücken.
Wir arbeiten die Vorwürfe transparent und umfassend durch unsere eigenen Mitarbeiter und zugleich durch unabhängige Dritte auf. Die Zentrale von WWF International hat hierfür die Londoner Kanzlei Kingsley Napley engagiert. BuzzFeed wurde gebeten, uns weitere Informationen und Beweise zur Verfügung zu stellen, um eine Überprüfung möglichst schnell abschließen zu können.
Darüber hinaus hat der WWF Deutschland Markus Löning und sein Institut „Human Rights & Responsible Business“ als unabhängigen Menschenrechtsberater engagiert. Löning war von April 2010 bis Januar 2014 Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung. Ein erster Zwischenbericht Lönings soll voraussichtlich im April vorliegen.
WWF: Survival International reagiert auf die neuesten Buzzfeed-Enthüllungen
Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 6.3.19
Nur einen Tag nachdem der WWF eine „Untersuchung“ angekündigt hat, um den Enthüllungen der Nachrichtenseite Buzzfeed nachzugehen, hat eine neue Buzzfeed-Veröffentlichung ergeben, dass der WWF bereits vor vier Jahren eine Untersuchung ähnlicher Vorfälle in Auftrag gegeben hatte und die Ergebnisse vertuscht hatte.
Buzzfeed hatte über vom WWF finanzierte Wildhütern berichtet, die Menschen getötet und gefoltert haben sollen.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, erklärte heute:
„Die Buzzfeed-Recherchen sind eine Horrorshow mit Mord, Gruppenvergewaltigung und Vertuschung. Der neuste Bericht zeigt, dass der WWF krankhaft unfähig zu sein scheint, seine Mitschuld an Menschenrechtsverletzungen anzuerkennen.“
„Es ist dem WWF seit Jahren bekannt, dass die von ihm finanzierten paramilitärischen Einheiten schlagen, foltern und töten. Aber seine Reaktion ist immer die gleiche ein Nebelschleier aus bedeutungslosen Ankündigungen, um dann so weiterzumachen wie bisher.“
„Diesmal hat der WWF nicht einmal versucht, seine Antwort überzeugend klingen zu lassen. Es wurde beispielsweise eine Anwaltskanzlei beauftragt, die nichts über indigene Völker weiß, sich aber auf 'Reputations-Management' spezialisiert hat und ihren Kunden rät, dass 'vollständig
auf alle gestellten Fragen zu antworten
nicht immer die beste Strategie ist'.“
„Der WWF braucht einen umfassenden, radikalen Richtungswechsel. Er muss aufhören in Gebieten zu arbeiten, in denen er nicht die Zustimmung der lokalen Bevölkerung hat. Er muss seine Opfer entschädigen, die Schuldigen entlassen und sein Geld und seine enormen Ressourcen in den Dienst indigener Völker stellen, die die besten Naturschützer und Hüter der Umwelt sind.“
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