|
|
Aktuell
Waldschäden in Deutschland
Zum „Internationalen Tag des Waldes" am Sonntag, 21. März
Der Wald stirbt an Überdosis Stickstoff ... die Frühlings-Kuhschelle auch
ROBIN WOOD Pressemitteilung, 18.3.10
Zum „Internationalen Tag des Waldes“ am kommenden Sonntag weist ROBIN
WOOD auf den anhaltend schlechten Gesundheitszustand des Waldes hin.
Rund Zweidrittel sind laut Waldzustandsbericht der Bundesregierung
geschädigt. Besonders stark leiden Buchen und Eichen. Die Hälfte dieser
typischen Waldbaumarten zeigen deutliche Schäden. Äußerlich gesund
erscheinen nur noch rund 20 %. Luftschadstoffe, vor allem die Einträge
von Stickstoffverbindungen, sind die entscheidenden Ursachen dieses
schleichenden Siechtums. Doch das Waldsterben ist nur eine der
dramatischen Folgen der Überfrachtung unserer Landschaft mit
Stickstoffverbindungen. Hochmoore, Trockenrasen, Zwergstrauchheiden
und andere, von Natur aus stickstoffarme Lebensräume verlieren ihre
charakteristische Ausprägung. 86 höhere Pflanzen werden bereits aus
diesem Grund in der Roten Liste der bedrohten Arten geführt.
Der allergrößte Verschmutzer der Luft mit Stickstoffverbindungen ist die
Landwirtschaft. Sie ist mit ihren vor allem aus der Tierproduktion
stammenden Ammoniakausgasungen (NH_3 ) aus Gülle und Stallmist für mehr
als die Hälfte (57 %) der Stickstoff-Schadgase verantwortlich.
Zweitgrößter Emittent ist der Straßenverkehr, vor allem der
Schwerlastverkehr. Die Stickoxide (NO_2 ) aus den Auspuffrohren tragen
zu 22 % zu den Stickstoffbelastungen bei.
Mit dem Niederschlag („Saurer Regen“) werden diese
Stickstoffverbindungen aus der Atmosphäre wieder ausgewaschen. Im Boden
bringen sie dann sowohl den pH Wert als auch das gesamte Nährstoffgefüge
aus dem Gleichgewicht: Der Boden versauert, verliert wichtige
Spurenelemente und reichert den düngenden Stickstoff an.
Im Wald sind diese Bodenveränderungen der Hauptgrund für den zunehmend
labilen Gesundheitszustand des Ökosystems. Die Kronenverlichtung der
Laubbäume, die zu Beginn der Waldschadenserhebungen vor 26 Jahren
weniger als 20 % der Buchen und Eichen betraf, heute aber bei rund 80 %
dieser Laubbäume festgestellt wird, zeigt dies in dramatischer Weise.
Dramatisch sind aber auch die Veränderungen in zahlreichen von Natur aus
stickstoffarmen Naturräumen. In Kiefernwälder auf sandigen Standorten,
in Hochmooren, in heideartigen Flächen und Trockenrasen überall
verdrängen zunehmend stickstoffliebende Pflanzen die ursprüngliche, sehr
gut angepasste Vegetation. Die Frühlings-Kuhschelle, der Nordische
Augentrost, das Sumpf-Knabenkraut oder der Rosmarin-Seidelbast
insgesamt 86 höhere Pflanzen stehen wegen dieser Stickstoff-Überdüngung
aus der Luft auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Die zahlreichen
gefährdeten Moose, Flechten und Pilze sind unter diesem Aspekt noch gar
nicht erfasst.
„Für dieses Wald- und Artensterben“, so Rudolf Fenner, Waldreferent bei
ROBIN WOOD, „trägt vor allem Frau Ilse Aigner als Landwirtschafts- und
als Forstministerin Verantwortung. Die Tierproduktion muss endlich auf
ein für die Natur erträgliches Maß reduziert werden.“
Den „Internationalen Tag des Waldes“ hat die Welternährungsorganisation
FAO Ende der siebziger Jahre als Reaktion auf die globale
Waldvernichtung ins Leben gerufen. Jährlich verschwinden weltweit bis zu
20 Millionen Hektar Wald. Weitere Waldflächen werden durch das
ungezügelte Wirtschaften der Menschen in ihrer Substanz bedroht.
19. März, 2010
BUND fordert von Regierung konsequenten Schutz der Wälder
Berlin (ddp). Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert einen konsequenten Schutz der deutschen Wälder. Nur dann könne die Bundesregierung bei internationalen Umweltkonferenzen glaubwürdig auftreten, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger der Nachrichtenagentur ddp anlässlich des Internationalen Tages des Waldes am Sonntag. Er mahnte: «Ansonsten werden deutsche Forderungen zum Schutz der Regenwälder und des Klimas vor allem von den Schwellen- und Entwicklungsländern zurecht nicht ernst genommen.»(...)
http://de.news.yahoo.com/17/20100319/tsc-bund-fordert-von-regierung-konsequen-ebff22e.html
» zurück
|
|
|
|
|
|