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Aktuell
Waldbericht Bayern
Forstminister Brunner stellt Waldbericht 2011 vor Brunner: „Bayerns
Wälder werden vielfältiger, stabiler und strukturreicher
Bayerischer
Weg einer nachhaltigen und naturnahen Bewirtschaftung hat sich
bewährt
Gesundheit der Waldbäume hat sich weiter verbessert“
Bayerische Staatskanzlei Pressemitteilung, 30.11.11
Bayerns Wälder werden immer vielfältiger, stabiler und strukturreicher. Das
geht aus dem Waldbericht 2011 vor, den Forstminister Helmut Brunner
heute im Kabinett vorgestellt hat. Danach hat in den vergangenen Jahren
der Anteil an Laub- und Mischwäldern ebenso zugenommen wie die
Naturnähe und die ökologische Qualität. Brunner: „Der bayerische Weg
einer nachhaltigen und naturnahen Bewirtschaftung der Wälder, welche die
Belange des Natur- und Landschaftsschutzes auf ganzer Fläche integriert,
hat sich sehr bewährt. Wir werden diesen Weg weitergehen und die
Waldbesitzer auch künftig beim Aufbau und der Pflege standortgerechter,
leistungsfähiger und klimatoleranter Wälder unterstützen.“ Der in diesem
Jahr erstmals als Nachfolger des bisherigen Waldzustandsberichts erstellte
und künftig im dreijährigen Turnus geplante Waldbericht stellt die
ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Leistungen des
Waldes umfassend dar. Im Freistaat wurde dazu in den vergangenen
Jahren ein umfassendes Wald-Monitoring-System aufgebaut, das
periodische Inventuren mit einem Netz an Dauerbeobachtungsflächen
kombiniert. Die Informationen sind laut Brunner eine unerlässliche
Grundlage für naturnahe Forstwirtschaft und alle forstpolitischen
Weichenstellungen.
Zentraler Bestandteil des Waldberichts sind die Ergebnisse der jährlichen
Baumkronenerhebung. Danach hat sich die Gesundheit der Waldbäume im
Vergleich zum Vorjahr weiter leicht verbessert. Der mittlere Nadel- und
Blattverlust ist um insgesamt 0,3 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent
zurückgegangen - zuletzt war im Jahr 2001 die 20-Prozent-Grenze
unterschritten worden. Der Anteil deutlich geschädigter Bäume, die mehr
als ein Viertel ihrer Blätter oder Nadeln verloren haben, ist um 0,4
Prozentpunkte auf 27 Prozent gesunken. Laut Brunner setzt sich damit der
Erholungstrend nach dem extrem heißen und trockenen
Jahrhundertsommer 2003 fort, unter dessen Folgen die Wälder jahrelang
gelitten hatten. Dass die Blattverluste bei der Buche entgegen dem Trend
heuer zugenommen haben, ist dem Minister zufolge auf einen
naturbedingten Einfluss zurückzuführen: Die Bäume haben wegen der
heuer besonders starken Fruchtbildung viel Energie in die Anlage und Reife
der Bucheckern gesteckt. In solchen sogenannten Mastjahren ist die
Belaubung naturgemäß geringer. Sorgen bereite dem Minister dagegen
das sogenannte Eschentriebsterben, gegen das es trotz intensiver
Forschung bislang keine wirksame Gegenmaßnahme gibt: Rund
60 Prozent der untersuchten Eschen zeigen bereits Symptome dieser
Pilzkrankheit. Die Ergebnisse basieren auf einer Untersuchung der
Baumkronen durch speziell geschulte Försterinnen und Förster: Mit Hilfe
eines Rasters von acht mal acht Kilometern waren dazu im Sommer an
bayernweit 371 Inventurpunkten insgesamt knapp 9 000 Bäume erfasst
worden.
Als zentrale Herausforderung für den Wald sieht der Minister den
Klimawandel. Der Umbau von reinen Nadelholzbeständen in
multifunktionale und klimatolerante Mischwälder bleibe auch künftig der
herausragende forstpolitische Schwerpunkt. Allein im Privat- und
Körperschaftswald sollen bis 2020 rund 100 000 Hektar Fichten- und
Fichten-Kiefernwälder in Mischwald umgebaut und damit stabiler und
ökologisch wertvoller gemacht werden. Rund 26,5 Millionen Euro hat die
Staatsregierung dafür in den rückliegenden drei Jahren im Rahmen des
Klimaprogramms 2020 für derartige Maßnahmen zur Verfügung gestellt.
20 000 Hektar Wald wurden in diesem Zeitraum bereits umgebaut.
gez.
Rainer Riedl
Pressesprecher der Bayerischen Staatskanzlei
Waldbericht-2011
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