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Aktuell
Gift im Wald
NABU: Keine Gifteinsätze gegen den Eichenprozessionsspinner im Wald
Gefährdung des Lebensraums Wald vermeiden
NABU Pressemitteilung, 7.5.13
Berlin Der NABU ruft zum sofortigen Stopp des Gifteinsatzes gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners im Wald auf. Wie im Vorjahr bekämpfen etliche Forstbetriebe, Städte und Gemeinden auch in diesem Frühjahr wieder die Schmetterlingsart. Die Raupen fressen massenhaft Eichenblätter, was zu forstlichen Schäden führen kann. Die Brennhaare der Raupen stellen eine Gesundheitsgefahr für den Menschen dar, z.B. können sie allergische Hautreaktionen auslösen. „Dem NABU ist die Problematik des Eichprozessionsspinners und seinen Risiken für die menschliche Gesundheit und den möglichen Schäden für die Forstwirtschaft sehr bewusst. Der rasche Griff zur Giftspritze kann aber keine Lösung für große Waldflächen sein“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. In Siedlungen, Parks, Schwimmbädern und Friedhöfen müsse der Eichprozessionsspinner zum Schutz der Bevölkerung zudem so naturverträglich wie möglich bekämpft werden.
Nach Auffassung des NABU muss in Wäldern auf den Einsatz von Insektiziden verzichtet werden. Um Risiken für Menschen zu vermeiden, sollten stark befallene Bereiche in der kritischen Jahreszeit gesperrt werden. „Durch einen großflächigen Gifteinsatz wird ein zusätzlicher und unnötiger Stressfaktor für die Wälder geschaffen, die schon heute unter Grundwasserabsenkungen, zunehmenden Hitzeperioden, Stürmen und hohen Stoffeinträgen wie Stickstoff aus der Landwirtschaft leiden. Darum müssen weitere Belastungen für das Ökosystem Wald vermieden werden“, so NABU-Waldexperte Stefan Adler.
Bei der naturverträglichen Bekämpfung wird unterschieden zwischen mechanischen Verfahren, wie Absaugen, Absammeln oder Abflammen. Bei chemischen Verfahren kommen unterschiedliche Insektizide zum Einsatz, die auf befallene Einzelbäume oder ganze Waldbestände vom Boden oder aus der Luft ausgebracht werden. Die eingesetzten Insektizide wirken sehr unterschiedlich, langfristige Schäden auf die Natur sind dabei auch bei dem biologischen Insektizid „Dipel ES" nicht auszuschließen.
Schalenwildjagd: 25 Tonnen Blei pro Jahr belasten die Umwelt
Bleihaltige Jagdmunition verbieten
NABU Pressemitteilung, 8.5.13
Berlin Nach Berechnungen des NABU wird die Umwelt in Deutschland jedes Jahr mit rund 25 Tonnen hochgiftigem Blei allein durch die Jagd auf Rot-, Dam-, und Sikahirsche sowie Rehe, Wildschweine, Gämsen und Mufflons belastet.
Blei ist immer noch die Haupttodesursache bei Seeadlern. Die Innereien von mit Bleimunition erlegten Tieren werden in der Regel in der Natur liegengelassen und dann zum Beispiel von Seeadlern gefressen. Blei im Wildfleisch beeinträchtigt auch die menschliche Gesundheit. Es schädigt beispielsweise das Nervensystem und die Nieren und wird als krebserregend eingestuft. Ebenso ist es wissenschaftlich erwiesen, dass ein Zusammenhang zwischen der Intelligenz von Kindern und deren Bleikonzentration im Blut besteht.
Der NABU fordert ein komplettes Verbot bleihaltiger Munition. Daher ist der Beschluss der Agrarministerkonferenz vom April zu begrüßen, in dem sich elf Bundesländer für ein bundesweites Verbot bleihaltiger Munition aussprechen.
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