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Aktuell
Ökowälder und Klimaschutz
Ökowälder helfen beim Klimaschutz
Von Annika Rieger, Greenpeace-Online, 28.5.13
Ökologisch bewirtschaftete Wälder wirken sich positiv auf den Klimaschutz aus. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Greenpeace-Studie "Der Ökowald als Baustein einer Klimaschutzstrategie". In Ökowäldern ist die Menge des aus atmosphärischem Kohlenstoffdioxid gespeicherten Kohlenstoffs demnach zwölf bis 40 Prozent höher als in konventionell bewirtschafteten Wäldern.
"Die Regierung Merkel muss die Waldbewirtschaftung grundlegend ändern und ökologisch ausrichten. Nur dann können die Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gemindert werden", sagt Martin Kaiser, Klima- und Waldexperte von Greenpeace. "Eine naturnahe Waldbewirtschaftung ist gut für das Klima, die Biodiversität und die Klimaanpassung unserer heimischen Wälder".
Wälder binden CO2 aus der Atmosphäre und reichern es in lebenden und abgestorbenen Bäumen und im Boden als Kohlenstoff an. In den untersuchten Wäldern von Lübeck, Mölln und Göttingen können sich etwa zehn Prozent der Waldfläche natürlich entwickeln. In Lübeck weisen diese Flächen bereits um 25 bis 62 Prozent höhere Holzvorräte als industriell genutzte Waldflächen auf und können damit viel mehr CO2 speichern. "Jeder Waldnationalpark, jedes Naturwaldreservat und jeder andere Wald, der sich selbst überlassen ist, dient durch die ungebremste Speicherung von CO2 in besonderem Maße dem Klimaschutz", erklärt Kaiser.
Wälder müssen älter werden
Greenpeace sieht einen wachsenden Handlungsdruck für die Politik, denn vor Kurzem überschritt die CO2-Konzentration in der Atmosphäre im Tagesmittel erstmals den symbolischen Wert von 400 ppm (parts per Million) oder 0,04 Prozent. Dies teilte die Wetterbehörde der USA mit. Einmal ausgestoßenes CO2 verbleibt für tausende von Jahren in Atmosphäre und Ozeanen und trägt daher als Treibhausgas zum Klimawandel bei.
Die Autoren der Studie, Andreas Fichtner, Saskia von Steen, Martin Schmid und Knut Sturm, empfehlen, konventionell bewirtschaftete Wälder stetig zu natürlichen Ökowäldern umzuwandeln. So können sie als Baustein einer zukunftsfähigen Klimaschutzstrategie dienen. Die zunehmende Nutzung der Wälder zur Energiegewinnung in Deutschland kritisiert die Autorengruppe. Unsere Wirtschaftswälder müssen älter werden, denn dann speichern sie mehr CO2.
Durch die Ausrichtung auf Wertholz- statt Massenproduktion freuen wir uns auch über wirtschaftlichen Gewinn", sagt Knut Sturm, Forstamtsleiter von Lübeck. Die Studie kommt zu dem Schluss, es dürfe "die langfristige ökologische Gesundheit der Wälder nicht kurzzeitigen ökonomischen oder forstpolitischen Interessen geopfert werden."
Mit Atom- und Klimakillerkonzern Vattenfall ist nicht gut Häppchenessen
Proteste gegen "Vattenfall Business Media Night" in Hamburg
ROBIN WOOD Pressemitteilung, 3.6.13
Die „Vattenfall Business Media Night“ lief heute Abend in Hamburg anders
ab, als sich Vattenfall das wohl gewünscht hat: AktivistInnen gegen die
Atom- und Kohlepolitik des Konzerns, darunter zwei ROBIN
WOOD-KletterInnen auf einem Tripod, empfingen die zahlreichen Gäste aus
Medien, Wirtschaft und Politik vor einem Nobel-Restaurant am Hamburger
Hafen mit Trillerpfeifen und Tranparenten ("Für Ökostrom - Vattenfall
abschalten", "Kohle killt Klima").
Die AktivistInnen kritisieren die Lobby- und Greenwash-Aktivitäten des
Klimakiller- und Atomkonzerns und fordern eine
Energieversorgung ohne Kohle und Atom sowie die vollständige
Rekommunalisierung der Netze in der Hansestadt.
„Vattenfall steht in Hamburg mächtig unter Druck: Das
1600-Megawatt-Kohlekraftwerk in Moorburg, das 2014 in Betrieb gehen
soll, stößt auf breiten Widerstand. Die Kritik am Atomkurs des Konzerns
ist seit der Katastrophe von Fukushima so stark wie nie zuvor. Und wird
der Volksentscheid im September gewonnen, müsste der Konzern die
Energienetze komplett abgeben“, sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Cécile
Lecomte. „Mit kostspieligen Events wie heute Abend will Vattenfall die
Entscheider auf seine Seite ziehen. Dieses Lobbying und Greenwashing
wollen wir öffentlich machen und durchkreuzen.“
Vattenfall ist der Energiewende im Weg. 80 Prozent des von Vattenfall
erzeugten Stroms stammt aus Braunkohle. Das riesige, neue
Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg schreibt für Jahrzehnte eine
extrem klimaschädliche Energieversorgung fort, für die in den
Herkunftsländern der Kohle Raubbau an der Natur und
Menschenrechtsverletzungen begangen werden. Aus Protest dagegen gab es
erst kürzlich während des Hafengeburtstages eine Blockade des Bündnisses
gegenstrom13 mit Schiffen auf der Elbe.
Selbst nach der Fukushima-Katastrophe hält Vattenfall unbelehrbar weiter
an seinem Atomkurs fest. In Schweden, wo der Energieriese an sieben
Atommeilern beteiligt ist, setzt er auf Laufzeitverlängerung. In
Deutschland ist er am AKW Brokdorf sowie an den inzwischen stillgelegten
Schrottreaktoren Krümmel und Brunsbüttel beteiligt und geht mit Klagen
gegen den Atomausstieg vor. Vattenfall spekuliert darauf, vor dem
Bundesverfassungsgericht und vor dem Schiedsgericht ICSID,
Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe für die Reststrommengen
durchsetzen zu können, die das AKW Krümmel nicht mehr produzieren
konnte. Zahlen müsste dann der Steuerzahler. Das ist auch der Grund
dafür, warum Vattenfall noch immer keinen Antrag auf Rückbau des AKW
Krümmel gestellt hat, während dies für andere Meiler längst passiert ist.
Der Betrieb der Atomanlagen ist immer auch mit Atomtransporten
verbunden. Wie gefährlich die werden können, hat kürzlich die
Beinahe-Katastrophe durch den Brand an Bord des Atomfrachters „Atlantic
Cartier“ im Hamburger Hafen gezeigt.
„Mit einem Konzern, der für ewig hochradioaktiv strahlenden Müll,
gefährliche Atomtransporte, Klimaschäden, großflächige Naturzerstörung
und Vertreibung verantwortlich ist, lässt sich nicht gut Häppchen
essen“, sagt Aktivist Martin Placht. „Wir wollen, dass Vattenfall jeden
Rückhalt in Hamburg verliert und den Weg endlich frei gibt für eine
klimaverträgliche und demokratisch kontrollierte Energieversorgung auf
Basis erneuerbarer Energien.“
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