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Giftfreier Wald (2)

„Niemand soll sich im Wald um seine Gesundheit sorgen müssen“

Greenpeace Österreich Pressemitteilung, 23.11.16

Nicht nur in einem Kärntner Wald, in ganz Österreich wird Glyphosat in Wäldern eingesetzt. Eine Umfrage von Greenpeace zeigt, dass nur wenige Waldbesitzerinnen und -besitzer angeben, den umstrittenen Unkrautvernichter nicht einzusetzen. Die gute Nachricht: Die Österreichischen Bundesforste, denen der größte Anteil an Wald gehört, haben offensichtlich die Gesundheitsgefahr erkannt und werden ab kommendem Jahr kein Glyphosat mehr verwenden. Damit alle Menschen in Österreich ohne Sorge um ihre Gesundheit in den Wald gehen können, braucht es aber endlich ein bundesweites Verbot.

„Unsere Umfrage unter neun großen Forstbetrieben in Österreich hat gezeigt: Über Glyphosat-Einsatz wird nicht gerne Auskunft gegeben“, erklärt Hanna Simons, Sprecherin bei Greenpeace in Österreich. Die Umfrage wurde bereits im April gestartet. Forstbetriebe, die auf die erste Anfrage nicht reagiert haben, wurden im November ein weiteres Mal kontaktiert. Mehr als die Hälfte der Betriebe hat die Antwort auf die Frage, ob Glyphosat eingesetzt wird, entweder aktiv verweigert oder die beiden Schreiben komplett unbeantwortet gelassen. „Nach derzeitigem Wissensstand über die üblichen Forstpraktiken muss davon ausgegangen werden, dass diese über Österreich verteilten Betriebe Glyphosat im Wald einsetzen. Daher ist zu befürchten, dass alarmierende Rückstände, wie wir sie in dem Kärntner Wald festgestellt haben, auch in anderen Wäldern Österreichs zu finden sein könnten“, warnt Simons.

Erfreulich ist, dass die Stadt Wien und der Benediktinerstift Admont beide bewusst komplett auf den Einsatz von Glyphosat in ihren Wäldern verzichten. Dass die Österreichischen Bundesforste als mit Abstand größter Waldbewirtschafter Österreichs ab 2017 kein Glyphosat mehr einsetzen, ist ein sehr wichtiger Schritt. „Diese Beispiele zeigen, dass der Einsatz von Glyphosat im Wald einfach nicht notwendig ist“, sagt Simons. Die Entscheidung über den Einsatz des Pestizids dürfe aber keinesfalls vom einzelnen Waldbesitzer abhängen. „Niemand in Österreich sollte sich um seine Gesundheit sorgen müssen, wenn er in den Wald geht. Es braucht unbedingt eine bundesweite und verbindliche Lösung“, betont Simons und fordert: „Umweltminister Rupprechter muss den Einsatz von Glyphosat im Wald und überall sonst, wo Menschen mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen können, sofort verbieten. Darüber hinaus brauchen wir für Österreich einen generellen Ausstiegsplan für Glyphosat bis Ende 2017.“




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